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„Es braucht mehr Sensibilisierung für die Möglichkeiten der Digitalisierung“

Am Wirtschaftsforum 2019 stellt Michael Kummer ein neues digitales Businessmodell in der Instandhaltung vor.

Michael Kummer ist Geschäftsführer der Küffer Elektro-Technik AG (ketag). Seit drei Jahren treibt das Unternehmen die eigene digitale Transformation voran. Mit dem Projekt „ketag 4.0 – wir digitalisieren die Instandhaltung“ erreichte ketag die Finalrunde der Swiss Innovation Challenge 2017. Am Wirtschaftsforum am 4. September 2019 in Olten präsentiert Michael Kummer im Rahmen der Breakout Session „Das Internet of Things (IoT) als Brücke zwischen Sensorik und Analytics“ die Vorteile von Predictive Maintenance für die Industrie.

Herr Kummer, was ist Predictive Maintenance?
Im Grunde handelt es sich dabei um eine digitale Zustandskontrolle in Echtzeit. Wir bringen bei unseren Kunden an Schlüsselkomponenten der zu überwachenden Maschinen Sensoren an, die zum Beispiel die Arbeit eines Kugellagers oder eines Elektromotors messen. Diese Daten werden in die Cloud transferiert, wo sie von Analyse-Programmen und Algorithmen ausgewertet werden. Der Datenstrom, der so entsteht, wird uns in einem Dashboard angezeigt. Anhand dieser Daten können wir Trends in der Maschinenleistung aufzeigen und den Zeitpunkt einer kritischen, wartungsintensiven Phase prognostizieren. So können wir für unsere Kunden die Ausfallzeiten ihrer Anlagen minimieren und sicherstellen, dass einzelne Komponenten erst nach Ablauf ihrer optimalen Lebensdauer ersetzt werden.

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Wie ordnet sich Predictive Maintenance in der Digitalisierungsstrategie der ketag ein?
Tatsächlich befinden wir uns mitten in der Transformation. Predictive Maintenance hat uns neue Businessmodelle erschlossen. Ausserdem haben wir die ganze IT umgestellt und sind jetzt Cloud-basiert. Im Moment testen wir den Einsatz von Augmented-Reality-Brillen für unsere Mitarbeitenden im Service, die noch nicht so viel Erfahrung haben. Dank der Brillen können sie sich vor Ort durch unsere Instandhaltunsspezialisten im Servicecenter supporten lassen, wodurch sich der Service für unsere Kunden effizienter gestaltet. Oder sie schaffen sich selber eine Brille an und unser Servicetechniker muss gar nicht mehr anreisen.

Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen der digitalen Transformation?
Es gibt einen gewissen Respekt vor den neuen Technologien, der mit der Angst vor dem Arbeitsplatzverlust zusammenhängt. Die Menschen haben Angst davor, durch Roboter und Algorithmen ersetzt zu werden. Ich denke aber, dass die neuen Technologien sinnvolle Ergänzungen sind und kein Ersatz für Menschen. Sie nehmen den Fachkräften wiederkehrende Arbeitsschritte ab und verringern damit den Zeitdruck. So können sie sich wieder mehr auf ihre Spezialgebiete konzentrieren. Ich glaube, es braucht hier mehr Sensibilisierung für die Möglichkeiten der Digitalisierung und die sich daraus ergebenden Chancen.

Wer sollte ihre Session am Wirtschaftsforum besuchen?
Die Session richtet sich an Entscheidungsträger in der Industrie, egal ob aus der Produktion, dem Qualitätsmanagement oder anderen Bereichen. Ich möchte die Vorteile des digitalen Instandhaltungsprozesses aufzeigen, damit möglichst viele Unternehmen von dieser Effizienzsteigerung profitieren können.

Predictive Maintenance

Weitere Informationen

Website Wirtschaftsforum 2019

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