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Innovation zwischen der Schweiz und China

Reto von Schulthess wird am Swiss China Update vom 19. Juni 2019 in Olten ein Referat zum Thema «China und Swisswater – Export von Wissen ist keine Einbahnstrasse» halten.

Das zweite Swiss China Update beschäftigt sich mit der Innovationspartnerschaft zwischen der Schweiz und China. 2016 wurde diese vom ehemaligen Bundespräsidenten Johann Schneider-Ammann mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping ins Leben gerufen. Drei Jahre später wachsen in der Schweiz die Vorbehalte gegenüber China. Wie kann Ihrer Meinung nach eine gleichberechtigte Partnerschaft beider Länder im Bereich Innovation entstehen und wachsen?

Reto von Schulthess: Die Beziehung zwischen der Schweiz und China wird wohl immer eine Beziehung zwischen ungleichen Partnern sein. So dürfen wir beim vorliegenden Kräfteverhältnis nicht erstaunt sein, wenn Vorbehalte angebracht werden. In Bezug auf Innovation müssen wir Schweizer uns aber in keiner Weise verstecken. Wir haben eine paradiesische Dichte an weltweit führenden Universitäten und innovativen Firmen. So kommt es, dass Schweizer Know-how in China sehr gefragt ist. Wir bekommen immer wieder die Möglichkeit die Entwicklung in China an strategischen Punkten zu beeinflussen. Gerade im Umweltbereich ist das gut spürbar. Gleichzeitig nimmt in der Schweiz die Anzahl chinesischer Studierenden zu. Eine partnerschaftliche Beziehung setzt ein Geben und Nehmen voraus. Ich denke da sind wir auf gutem Weg.

Sie werden am Anlass einen Kurzinput zum Thema «China und Swisswater – Export von Wissen ist keine Einbahnstrasse» geben. Wie kann man langfristig sicherstellen, dass der Wissenstransfer in beide Richtungen geht?

Für einen Transfer in beide Richtungen müssen wir Schweizer bereit sein, nach China zu gehen. Denn nicht die Produkte sind unsere Stärke, sondern die Menschen, welche dahinter stecken. Gleichzeitig plädiere ich darauf, Wissen aus China in die Schweiz zu holen. Zum Beispiel im Bereich Projektmanagement von Grossbauprojekten. Da können wir viel von China lernen. Das Wichtigste ist somit der Austausch zwischen den Menschen.

Für wen ist das Swiss China Update 2019 – und speziell das Wirtschafts-Forum – von Interesse?

Das Swiss China Update 2019 befasst sich mit dem wichtigsten Exportartikel der Schweiz: Unserem Know-how. Da China aus kulturellen Gründen den Schutz von Innovation anders interpretiert, ist eine gewisse Skepsis durchaus angebracht. Profitieren von diesem Forum können all jene, welche Ansätze suchen, wie der Wissensdurst von China als Chance für uns Schweizer genutzt werden kann. Denn in vielen Bereichen ist China offener für Innovation als die westlichen Länder.

Gibt es sonst noch etwas, das Sie Ihrem Vortrag vorausschicken möchten?

In meinem Vortrag werde ich an einem konkreten Beispiel im Umweltbereich aufzeigen, wie in China ein Projekt realisiert werden konnte, welches in Europa keine Chance hatte, weil hier der Hunger auf eine innovative, neue Lösung fehlte.

Dr. Reto von Schulthess studierte Biotechnologie und promovierte im Bereich Abwassertechnik an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Seit 1995 arbeitet er als Projektleiter für Umweltprojekte im In- und Ausland. Sein erstes China-Projekt startete er 2005 mit dem Bau einer Kläranlage in Guiyang in der Provinz Guizhou. Bei der HOLINGER AG war er zuerst Niederlassungsleiter und anschliessend Geschäftsbereichsleiter Abwasser in Luzern. 2013 wurde er CEO der SWISSWATER Ltd. Über diese Tochterfirma wickelt die HOLINGER Gruppe sämtliche Chinaprojekte ab.

Portrait Reto v. Schulthess 1.jpg

Auch im Schweizer Fernsehen wird der Austausch mit China thematisiert und unser Direktor Prof. Dr. Ruedi Nützi diskutiert mit:

SRF Club
SRF 10 vor 10
Radio SRF Tagesgespräch


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