Neue Studie: Sustainable Start-ups in der Schweiz
Die Untersuchung des Instituts für Unternehmensführung vergleicht kommerziell und nachhaltigkeitsorientierte Jungunternehmen und liefert interessante Erkenntnisse.
Die Studie «Sustainable Start-ups in der Schweiz» untersuchte die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen kommerziell und nachhaltigkeitsorientierten Schweizer Start-ups. Die quantitative Umfrage unter 265 Schweizer Unternehmen wurde zudem um 11 detaillierte Fallstudien ergänzt.
Ausgehend von den kommunizierten Unternehmenszielen, wurden die untersuchten Start-ups in vier Kategorien eingeteilt, die von «rein nachhaltig» bis «rein kommerziell» reichen. Die Studie konnte dabei zahlreiche signifikante Unterschiede zwischen den vier Unternehmenstypen feststellen, ohne dabei einen klaren, übergeordneten Unterschied zu identifizieren. Die Studie zeigt, dass das Gemeinsame die Unterschiede zwischen kommerziell und nachhaltigkeitsorientierten Unternehmen deutlich überwiegt. So stehen für alle Gründungspersonen beim Schritt in die Selbständigkeit die intrinsischen Motive im Vordergrund wie das Streben nach Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung und das Verfolgen einer sinnstiftenden Tätigkeit.
Die Studie präsentiert vier Kernerkenntnisse:
- Frauen gründen verhältnismässig häufiger nachhaltige Unternehmen als Männer.
- Je stärker Nachhaltigkeit im Unternehmen verankert ist, desto eher wurde dieses neu und nicht aus bestehenden Strukturen heraus gegründet.
- Nachhaltige Unternehmen haben meist einen regionalen Fokus, während rein kommerzielle Unternehmen häufiger international ausgerichtet sind, sowohl zu Beginn, als auch in der späteren Unternehmensentwicklung.
- Kommerziell orientierte Unternehmerinnen und Unternehmer schätzen ihre Zukunftsaussichten insgesamt besser ein als ihre auf Nachhaltigkeit ausgelegten Kolleginnen und Kollegen.
Ausgehend von ihren Untersuchungen geben die Autorinnen und Autoren der Studie «Sustainable Start-ups in der Schweiz» drei konkrete Handlungsempfehlungen ab:
- Gründerinnen und Gründer sollen sich aktiv mit dem Thema Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen auseinandersetzen und ein Bewusstsein dafür schaffen, wo ihr Start-up aktuell steht und in welche Richtung die gesteckten Ziele deuten.
- In der Entrepreneurship-Forschung sollen die Themen Social, Ecological und Sustainable Entrepreneurship nicht für sich alleinstehend betrachtet werden, sondern als Teil der übergreifenden Forschungsaktivitäten verstanden und untersucht werden.
- Nachhaltigkeit soll als integraler Bestandteil des Unternehmertums in Praxis, Forschung und Politik etabliert werden. So soll das Thema vermehrt in bestehende Formate wie Wettbewerbe oder Bildungsangebote integriert werden, statt neue alleinstehende Formate mit Nachhaltigkeitsschwerpunkt zu schaffen.
