Neuer Best Practice Guide zur Reduktion indirekter Emissionen in Städten und Regionen veröffentlicht
Ein Forschungsteam des Instituts für Unternehmensführung der FHNW hat den «Scope 3 Best Practice Guide for Cities and Regions» veröffentlicht. Der Leitfaden basiert auf den Erkenntnissen aus einem Forschungsprojekt, welches im Auftrag des Kantons Basel-Stadt durchgeführt wurde. Er zeigt anschaulich und praxisnah, welche Strategien und Massnahmen besonders erfolgversprechend sind, um indirekte Treibhausgasemissionen – sogenannte Scope-3-Emissionen – zu reduzieren.
Hintergrund: Indirekte Emissionen werden oft vernachlässigt
Die Klimakrise ist eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit und erfordert drastische Reduktionen des Treibhausgasausstosses. Viele Städte in Europa haben bereits Reduktionsziele formuliert, darunter Basel, das 2037 das Ziel «Netto-Null» erreicht haben will. Die formulierten Ziele berücksichtigen jedoch meist nur direkte Emissionen (Scope 1 und 2). Indirekte Emissionen (Scope 3), die ausserhalb eines betroffenen Gebiets entlang von Wertschöpfungsketten anfallen, werden nicht in die Kalkulationen einbezogen, obwohl sie den grössten Teil der Gesamtemissionen ausmachen.
Umfangreiche europäische Vergleichsstudie
Für den Guide befragten die Forschenden 19 europäische Städte, die im Vergleich zum europäischen Durchschnitt bereits weit fortgeschritten sind in ihrer Emissionsreduktion.
Zusätzlich wurden sieben Organisationen interviewt, die Städte bei ihren Klimaschutzmassnahmen unterstützen. Insgesamt führten die Forschenden 26 Interviews mit 34 Personen durch – eine breite Grundlage für fundierte Vergleiche und praxisnahe Empfehlungen.
Erfolgversprechende Massnahmen und Herausforderungen
Der veröffentlichte Best Practice Guide listet konkrete und innovative Massnahmen auf, mit denen Städte und Regionen bereits nachweislich Erfolge erzielt haben. Dabei zeigt sich:
- Nur wenige Städte in Europa berücksichtigen die Reduktion von Scope 3-Emissionen in ihren Klimazielen
- Erfolgreiche Projekte setzen auf die Kooperation mit Bevölkerung, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft.
- Politische und kommunikative Hürden erschweren die Umsetzung – hier besteht weiterer Forschungsbedarf.
Der Leitfaden steht öffentlich zur Verfügung und macht deutlich: Auch in schwierig greifbaren Bereichen wie Scope 3 lässt sich Fortschritt erzielen – durch Kooperation, Austausch und Innovationsmut.
Scope 3 Best-Practice Guide for Cities and Regions (EN) (PDF)
