Skip to main content

5.12.2022 | Hochschule für Wirtschaft

«Wir waren unsere eigene kleine Community»

Die SwissSkills sind die Berufsmeisterschaften der Schweiz, in denen sich die künftigen Stars ihrer Branchen messen und die Besten küren. Dieses Jahr hielt eine neue Disziplin Einzug: erstmals war Entrepreneurship Teil der SwissSkills. Mittendrin als einer der Finalisten war der FHNW-Student Angelo Ramos.

Angelo Ramos, Student der Wirtschaftsinformatik an der Hochschule für Wirtschaft FHNW, und sein Team-Kollege Luca Seematter hatten sich mit einer zündenden Idee und einer überzeugenden Präsentation in der Vorrunde für die SwissSkills-Finals qualifiziert. In seinem Erfahrungsbericht von der Endrunde in Bern, die sich über mehrere Tage erstreckte, macht Angelo deutlich, wie sich das Unternehmertum von anderen Berufsbildern unterscheidet.

«Unser Stand war in der Mitte der Halle» erinnert sich Angelo. «Trotzdem gab es bei uns keinen grossen Publikumsandrang. Wir sassen fast nur am Laptop, weil wir recherchieren, Ideen ausarbeiten, Texte schreiben und Präsentationen vorbereiten mussten. Das ist zum Zuschauen weniger spannend, als der Schreiner, der nebenan gerade einen Stuhl baut.»

«Dafür herrschte bei den Entrepreneurship-Teams keine grosse Rivalität – im Gegenteil, wir halfen uns gegenseitig und tauschten Meinungen und Feedback aus. Es fühlte sich so an, als würden wir gemeinsam an einer Sache arbeiten, wir waren unsere eigene kleine Community. An den anderen Ständen tauschten sich die Finalistinnen und Finalisten kaum aus, alle machten ihr eigenes Ding.»

Web-Foto-SwissSkills.jpg

Luca Seematter (Vordergrund links) und Angelo Ramos (Vordergrund rechts) nehmen viele gute Erinnerungen und Erfahrungen mit (Foto: Luca Seematter).

Lange Arbeitstage

«Das SwissSkills-Finale war eine lehrreiche und sehr intensive Zeit. Während an den anderen Ständen von 9 bis 16 Uhr gearbeitet wurde, waren wir mitunter schon um 7 an unserem Stand und arbeiteten bis 20 oder 21 Uhr. Die Security musste uns jeden Abend aus der Halle werfen, damit sie abschliessen konnten!»

«Wir hatten die Aufgabe, eine Geschäftsidee zu entwickeln, die sich am Sustainable Development Goal 3 der UN orientiert: Ensure healthy lives and promote wellbeing for all ages. Wir machten ein grosses Mind Map um zu sehen, in welche Richtung wir gehen könnten. So kamen wir auf die Idee, medizinische Test-Kits für den Heimgebrauch anzubieten. So können die Leute Zeit und Nerven sparen, wenn sie für einen einfachen Bluttest keinen Termin mit einer Arztpraxis oder einem Labor vereinbaren müssen. Wir definierten für unser Angebot eine spezifische Zielgruppe: Frauen zwischen 25 und 35, sie vegetarisch oder vegan ernähren. Bei dieser Ernährung kann es oft zu Mangelerscheinungen kommen, deshalb sollte unser Test Eisenmangel sowie Mangel an Vitamin B12 und Vitamin D messen.»

Bleibende Begeisterung

«Um die Akzeptanz unserer Idee zu testen, machten wir eine spontane Umfrage unter den Besucherinnen der SwissSkills und auch in unserem Bekanntenkreis. Die Reaktionen waren durchweg positiv und so waren wir überzeugt, mit unserem Angebot auf der richtigen Spur zu sein. Wir telefonierten noch mit Labors, die solche Tests auswerten, und konnten mit diesen Informationen anfangen, unseren Businessplan auszuarbeiten, mit Investitionen, Kosten, Margen etc.»

«Am finalen Pitch war die Jury überzeugt von unserer Idee und vor allem von unserer sehr spezifischen Zielgruppe. Am Ende erreichten wir den fünften Rang und schafften es somit leider nicht aufs Podest. Das ist zwar einerseits schade, aber im Finale messen sich ja die Besten der Schweiz, daher dürfen wir auf unsere Leistung stolz sein. Es war eine coole Erfahrung und ich würde sofort wieder mitmachen! Als Vollzeitstudent habe ich im Moment leider keine Zeit, um unsere Idee weiterzuverfolgen. Aber meine Begeisterung fürs Unternehmertum im Allgemeinen wird bleiben.»

Diese Seite teilen: