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Praxisnähe, Eigeninitiative und Durchhaltevermögen sind wichtige Eigenschaften für den Berufsalltag

Das Gelernte in der Praxis anzuwenden und zu reflektieren, dies ist ein wichtiger Baustein im Ausbildungskonzept des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule für Technik FHNW. Die Studierenden arbeiten in Teams an konkreten Projekten aus der Industrie und Wirtschaft. Begleitet werden die Studierenden von einem Coach der FHNW, welcher das Team vom Kickoff bis zur Abschlusspräsentation durch die Projekte führt.

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Prof. Dr. Adrian Specker arbeitet seit rund 12 Jahren am Institut für Business Engineering der FHNW und begleitet neben seiner Funktion als Dozent für Wirtschaftsinformatik auch als Coach viele Studierende durch die Projektarbeiten.

Während der externe Auftraggeber und die betroffenen Mitarbeiter das Studierendenprojekt inhaltlich begleiten und unterstützen, gibt der Coach fachlichen Input und wirkt insbesondere methodisch unterstützend. So wird anhand eines, in einem ersten Schritt durch die Studierenden zu erstellenden, Projektauftrages sichergestellt, dass zweckmässige Ziele formuliert werden, eine präzise Systemabgrenzung erfolgt sowie ein klarer Vorgehensplan definiert wird (Scope des Projektes und Auftragsklärung). In der ersten Projekthälfte wird seitens des Coachs ein besonderes Augenmerk daraufgelegt, dass die betrieblichen Analysen in genügender Breite erfolgen bzw. dem ganzheitlichen MTO-Prinzip (MTO = Mensch, Technik, Organisation) gefolgt wird.

Ein zentrales Resultat der studentischen Projekte sind die zu erarbeitenden Grobkonzeptvarianten zur Lösung des existierenden, betrieblichen Problems. Der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen unterstützt dabei seine Studierenden, damit diese dem Auftraggeber mehrere zweckmässige sozio-technische Varianten unterbreiten. Zur Entscheidungsvorbereitung lernen die Studierenden dabei auch Nutzen- und Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkte der unterschiedlichen Varianten abzuschätzen.

Bei den Lösungsvarianten wird seitens der Coaches darauf hingearbeitet, dass die Studierenden neben den oftmals naheliegenden technischen Lösungsansätzen auch organisatorische Lösungen der Arbeitstätigkeiten prüfen.

Ein konkretes Beispiel: Projekt «Konzept zur Optimierung des Import-Prozesses»

Ausgangslage und Ziele

Die Abteilung Import ist Bestandteil einer nationalen Hauptniederlassung einer Division, welche einem global agierenden Logistikkonzern angehört. Die Mitarbeitenden der Abteilung sind häufig nicht in der Lage, die bestehenden Auftragsvolumen in der vorgegebenen Zeit zu bearbeiten, was regelmässig zu Überstunden führt. Diese Abweichung wird seitens der Konzernzentrale zunehmend kritisiert. Die Abteilung wurde in zwei Teams aufgeteilt, was zu einer merkbaren, jedoch unzureichenden Verbesserung geführt hat. Ein Studierendenteam des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen FHNW wurde beauftragt, die aktuelle Lage grundlegend zu untersuchen und Möglichkeiten zum Umgang mit den bestehenden Missständen aufzuzeigen.

Vorgehen

In der Analysephase wurden die Aufbau- und Ablauforganisation sowie die Unterstützung durch Informationssysteme untersucht. Dabei wurden die tatsächlichen und die vorgeschriebenen Arbeitsabläufe in der Abteilung aufgenommen. Dies erfolgte durch mehrere Einsätze in Form von Mitarbeiterbegleitungen und einem Workshop. Zudem wurden Rohdaten beschafft und verarbeitet, um so problematische Zusammenhänge zu identifizieren und daraus geeignete Massnahmen ableiten zu können. Die Konzernstrategie wurde als integraler Bestandteil in der Lösungsentwicklung mitberücksichtigt. Die Analyse wurde dabei auf Grundlage des MTO-Konzepts durchgeführt, was synonym für eine ganzheitliche Betriebsanalyse steht. Diese berücksichtigt neben der Aufbau- und Ablauforganisation (Prozesse) auch den Menschen und die Technik sowie die Mensch-Maschine-Funktionsteilung. Auf der Ebene des Individuums wurden die subjektive Bewertung der Arbeitssituation und der Arbeitsbedingungen durch die Beschäftigten erhoben.

Ergebnisse

Aus der Analysephase konnten zahlreiche Erkenntnisse zum IST-Prozess gewonnen werden. Der Importprozess wurde als End-to-End Wertschöpfungskette dargestellt. Zum Einen konnte bestätigt werden, dass eine erhebliche Belastung der Mitarbeitenden in Form von Überstunden vorliegt. Zum Anderen konnte auch beobachtet werden, dass eine unzureichende Aufgabentrennung in den Teams vorliegt. Damit werden zahlreiche Arbeitsabläufe verkompliziert. Es entstehen zusätzliche Schnittstellen, welche keine effiziente und effektive Arbeitsbewältigung ermöglichen. Ein weiterer kritischer Aspekt ist der Umgang mit Fehlern auf unternehmensübergreifender Ebene. Bestehende Richtlinien werden vernachlässigt oder nicht vollständig eingehalten, was zu einem erhöhten Nacharbeitsaufwand aller Beteiligten führt.

Dem Auftraggeber wurden mit dem Projektabschluss vier Konzept-Varianten bezüglich Optimierungsmöglichkeiten unterbreitet.


Sind auch Sie an einer Zusammenarbeit im Rahmen eines Studierendenprojektes interessiert?

Wir suchen fortlaufend Unternehmen, die eine Zusammenarbeit in den folgenden Bereichen diskutieren möchten:

  • Produkt-/Marktentwicklung
  • Geschäftsprozessmanagement
  • Supply Chain Management
  • Controlling

Weitere Informationen und Praxis-Beispiele finden Sie hier.

Gern können Sie auch direkt Kontakt mit mir aufnehmen:

Dina Schachenmann
Wissenschaftliche Mitarbeiterin, IBE
Telefon: +41 56 202 82 41
E-Mail: ZGluYS5zY2hhY2hlbm1hbm5AZmhudy5jaA==

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