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«Problemstellungen werden komplexer und benötigen eine interdisziplinäre Lösung.»

Prof. Dr. Doris Agotai hat per 1. Januar 2022 die Stelle als Leiterin Forschung & Entwicklung an der Hochschule für Technik FHNW übernommen. Sie trat damit die Nachfolge von Prof. Rainer Schnaidt an. Zeit für einen Einblick in ihre neuen Aufgabengebiete und dem Spannungsfeld zwischen angewandter Forschung und Praxis.

Portraitfoto Doris Agotai

Doris Agotai verfügt über einen interdisziplinären Hintergrund und bringt als Informatik-Professorin langjährige Erfahrung zu Digitalisierungsfragen mit. Diese Expertise hilft ihr bei der Weiterentwicklung des Bereichs Transfer und der Vernetzung mit der Schweizer Industrie und Wirtschaft.

Ihr neuer Bereich umfasst die Leitung von 13 Instituten mit rund 400 Expertinnen und Experten an der Hochschule für Technik FHNW. Das fachliche Spektrum reicht von Automation, Maschinenbau und Materialtechnologie über Sensorik, elektrische Energietechnik oder Optometrie bis hin zur Informatik. Dieser exzellent aufgestellte Expertenpool engagiert sich sowohl in der Ausbildung wie auch in der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung: «Wir verfügen über eine breite Expertise, herausragende Forschungsprojekte und eine eindrückliche Laborinfrastruktur, die wir laufend weiterentwickeln», sagt Doris Agotai.

«Neben unserer fachlichen Positionierung wird in Zukunft auch eine enge Vernetzung immer wichtiger. Problemstellungen werden komplexer und können nicht mehr aus einer einzelnen Disziplin heraus beantwortet werden. Auch die Digitalisierung wird uns in den nächsten Jahren weiter intensiv beschäftigen. Um diesen Transformationsprozess aktiv gestalten zu können, sind neue Kompetenzen erforderlich». Als Mitglied des «Education and Skilled Workforce Komitee» von Digitalswitzerland engagiert sich Agotai auch auf nationaler Ebene für diese Themen.

Von der Hochschule in die Wirtschaft

Im Bereich Transfer geht es, wie der Name sagt, um einen Technologietransfer zwischen Lehre und Forschung sowie von der Hochschule in die Praxis. Jährlich werden rund 250 neue Forschungsprojekte und Entwicklungsvorhaben mit Wirtschaftspartnern gestartet. Die Institute betreuen pro Jahr zudem mehrere hundert Studierendenprojekte, die in Kooperation mit Firmen durchgeführt werden. Die Studierenden gewinnen so schon während des Studiums Praxiserfahrung. Gleichzeitig gelangen neuste Erkenntnisse in die Wirtschaft und Kontakte zu angehenden Fachkräften werden geknüpft. Für Firmen ist dies eine ideale Gelegenheit, Talente kennenzulernen. Auch im Rahmen direkter Projektkooperationen leistet dieser Bereich einen wichtigen Beitrag in die Wirtschaft. «Dank Forschungsförderung unterstützen wir wie eine externe Forschungs- und Entwicklungsabteilung unsere KMUs, die selbst nicht über das jeweilige Knowhow oder die Ressourcen verfügen. Dies hilft uns auch, aktuelle Bedürfnisse im Arbeitsmarkt zu verstehen» betont Agotai, die die Herausforderungen der Wirtschaft direkt als Verwaltungsrätin kennt, etwa durch ihr Mandat bei der Hypothekarbank Lenzburg.

Und schliesslich geht es ihr darum, Rahmenbedingungen innerhalb einer Expertenorganisation zu schaffen, die Motivation und Innovationsfreude fördern – die es erlauben, gefragte Fachpersonen auszubilden und durch zukunftsweisende Themensetzungen unsere Wirtschaft und Gesellschaft weiterzubringen. 

Breiter Erfahrungshorizont

Doris Agotai bringt langjährige Expertise in der Forschung und Lehre mit. Ihr Werdegang zeigt auf, dass sie neue Herausforderungen als spannende Chance sieht. Nach einem Architekturstudium an der EPF Lausanne, ETSA Barcelona und ETH Zürich sowie einigen Jahren in der Wirtschaft promovierte Doris Agotai an der ETH in Zürich, unter anderem als Stipendiatin am Collegium Helveticum.

Seit 2007 lehrt und forscht sie an der Hochschule für Technik FHNW, wo sie in der Informatik die Themenfelder Interaktive Informationsvisualisierung, Virtual Reality und die Schnittstelle Mensch-Computer-Interaktion aufbaute. Sie war stellvertretende Leiterin des FHNW-Instituts für 4D-Technologien i4Ds - dem heutigen Institut für Data Science - und verantwortlich für die Modulgruppe Design in der Vertiefungsrichtung iCompetence des Studiengangs Informatik. 2018 gründete sie das Institut für Interaktive Technologien IIT, das als interdisziplinäres Informatikinstitut auf die Entwicklung digitaler Schnittstellen für Menschen und Prozesse spezialisiert ist. Per Ende 2021 gab sie die Leitung des IIT ab, um auf Ebene der Direktion den Bereich Transfer zu übernehmen.

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