FHNW Robot Day 2025 begeistert mit Technik, Teamgeist und Nachwuchsförderung
Rund 300 Besucherinnen und Besucher – darunter Familien, Studierende und zahlreiche Technikinteressierte – strömten am Samstag, 10. Mai 2025 auf den Campus Brugg-Windisch der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Der diesjährige Robot Day bot spektakuläre Robotik-Wettkämpfe, visionäre Zukunftsszenarien und zahlreiche Mitmachstationen – und stellte eindrucksvoll unter Beweis, wie Technik, Innovation und gezielte Nachwuchsförderung Hand in Hand gehen können.
Eröffnet wurde der Tag durch den Aargauer Landammann Dieter Egli, der in seiner Rede die Bedeutung internationaler Kooperation unterstrich:
„Grosses entsteht dort, wo kluge Köpfe über Grenzen hinweg zusammenkommen, ihre Ideen bündeln und gemeinsam Zukunft gestalten.“
Ein anschauliches Beispiel dafür lieferte der Team-Wettkampf zweier Rover aus Deutschland (Star Dresden) und Italien (ProjectRED). Trotz technischer Ausfälle – bei einem Team versagte die Kamera, beim anderen die Greifarme – gelang es den Teams durch perfekte Zusammenarbeit, eine Brücke zu bauen und erfolgreich zu überqueren. Ein emotionaler Höhepunkt und ein symbolträchtiger Moment für grenzüberschreitende Kooperation in der Technik.
Der Rover-Träff veranstaltet von Studierenden der FHNW bringt Gleichgesinnte über die Grenzen zusammen und fördert internationalen Freundschaften. Zudem bietet er die Möglichkeit den selbst gebauten Rover und seine Funktionalitäten im Wettbewerbsumfeld zu testen vor dem internationalem Wettbewerb für Weltraumrobotik, der European Rover Challenge (ERC).
Studentische Teams aus Hochschulen von Deutschland, Italien und der Schweiz testeten ihre eigens konstruierten Mars Rover in einem Wettbewerb, der die Teilnehmenden diesmal ins Jahr 2051 versetzte: Die Menschheit hat den Mars hinter sich gelassen und erstmals Ganymed, den grössten Jupitermond, betreten. Die europäische Raumfahrtagentur ESA baut dort gemeinsam mit Partnern eine permanente Forschungsstation – ein Meilenstein für die Erforschung des äusseren Sonnensystems.
Die Aufgabe der Rover-Teams: Sechs komplexe Missionen unter simulierten Bedingungen meistern – von Geländeerkundung über Ressourcensicherung bis hin zur Rettung eines Crew-Mitglieds aus einer gefährlichen Zone. Die Begeisterung für Technik und Zukunftsszenarien war bei Teilnehmenden und Publikum gleichermassen spürbar.
Videos und noch Eindrücke vom Event sind auf dem Instagram-Kanal der Hochschule für Technik und Umwelt FHNW zu finden
Am dritten internationalen Rover Träff konnte das FHNW Rover Team ihren Titel nicht verteidigen. Gewonnen hat dieses Jahr Team FRoST von der FH Frankfurt.
Die Rangliste des dritten Rover Träffs, 2025:
- FRoST(FH Frankfurt)
- STAR Dresden(TU Dresden)
- ProjectRED(Universität Modena und Reggio Emilia)
- WARR (Wissenschaftliche Arbeitsgemeinschaft für Raketentechnik und Raumfahrt)
- FHNW Rover Team
- EPFL Xplore(EPFL Lausanne)
Parallel zu den Rover-Wettkämpfen demonstrierten Studierende ihre fliegerischen Fähigkeiten mit selbstgebauten Drohnen. In einem eigens errichteten Parcours mussten die Fluggeräte durch unterschiedlich hohe Reifen manövrieren – ein Wettbewerb, der Konzentration, Präzision und technisches Geschick vereinte und viele Zuschauerinnen und Zuschauer fesselte.
Gleichzeitig fand die Regionalausscheidung Brugg-Windisch der World Robot Olympiad (WRO) statt – ein internationaler Robotik-Wettbewerb, bei dem 24 Teams mit Kindern und Jugendlichen ab 6 Jahren mit LEGO-Robotern gegeneinander antraten. Die Herausforderung: Vor Ort gestellte Aufgaben zum Thema „The Future of Robots“ in kurzer Zeit lösen – durch kreative Konstruktion, clevere Programmierung und Teamarbeit.
Mit dabei war auch das erfolgreiche Team Robolution mit Quirin Meier (Habsburg) und Mael Strasser (Scherz), das 2023 in Panama den Weltmeistertitel errang. Auch dieses Jahr konnten sie überzeugen und gewannen die Regionalausscheidung erneut. Am 21. Juni 2025 treten sie beim Schweizer Finale an – mit Aussicht auf eine weitere internationale Teilnahme, diesmal in Singapur.
Ranglisten Regionalausscheidung Brugg-Windisch World Robot Olympiad (WRO)
Die WRO engagiert sich umfassend für die MINT-Förderung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) und bietet Kurse für Kinder ab 6 Jahren sowie Weiterbildungen für Lehrpersonen an, um das technische Interesse frühzeitig zu wecken und zu begleiten.
Neugierig auf einen Blick hinter die Kulissen?
So läuft’s ab: Der Weg zum Finale
Die FHNW versteht Nachwuchsförderung nicht nur als bildungspolitischen Auftrag, sondern als gezielte Antwort auf den Fachkräftemangel in Technik und Informatik. Der FHNW Robot Day zeigte, wie nachhaltig Begeisterung entstehen kann – wenn Kinder und Jugendliche spielerisch und praxisnah in die Welt der Robotik eintauchen.
„Wenn Kinder früh mit Robotik in Berührung kommen, entsteht oft mehr als nur Neugier – es kann der Grundstein für eine echte Leidenschaft und einen späteren Berufswunsch gelegt werden“.
Zahlreiche Mitmachstationen richteten sich gezielt an Kinder im Vorschul- und Schulalter. Besonders beliebt war das Ozobot-Planetenspiel, bei dem Kinder mit Ausdauer und Kreativität farbige Bahnen für kleine Roboter zeichneten. Dabei wurde deutlich: Robotik bietet für jede Altersstufe passende Herausforderungen – vom ersten Bauen bis zur komplexen Programmierung. Gefördert werden dabei logisches Denken, Problemlösekompetenz, Teamarbeit, Ausdauer und Kreativität – und das alles mit spürbarer Freude und sichtbaren Erfolgserlebnissen.
Der FHNW Robot Day wurde organisiert von Studierenden und Mitarbeitenden der Hochschule für Informatik sowie der Hochschule für Technik und Umwelt.
Die Hochschulen bilden an den Standorten in Brugg-Windisch, Muttenz und Olten über 1 800 Bachelor- und Master-Studierende im Ingenieurwesen, in der Informatik und in der Optometrie aus. Beim Vollzeit- oder berufsbegleitenden Studium ist der Praxisbezug zentrales Element der Ausbildung. Gemeinsam mit führenden Unternehmen im In- und Ausland betreiben die Hochschulen angewandte Forschung und Entwicklung.
