Fachtagung Sozialplanung und Soziale Arbeit «Die Zukunft des Sozialen in der Polykrise»
Die Polykrise stellt die Zukunft des Sozialen in Frage. Der disruptive politische, soziale, wirtschaftliche und demographische Wandel fordert Sozialpolitik und Soziale Arbeit heraus.
Es ist an der Zeit, wieder über grundsätzliche Fragen des Sozialen zu diskutieren:
- Wo wird sich der Sozialstaat zwischen Eigenverantwortung und Solidarität positionieren?
- Wie wird die neue Sozialpolitik auf Armut, Arbeitslosigkeit und Alterung reagieren?
- Welche weiteren Aufgaben werden der Sozialen Arbeit zufallen?
Das Programm der Fachtagung wirft mehr Fragen auf, als Antworten möglich sein werden. Macht nichts. Die Arbeit am Sozialen geht weiter.
Thema
Das Soziale wird zunehmend in Frage gestellt. Dem System der sozialen Sicherheit, das komplexe Zusammenspiel von Arbeitsmarkt, Familie und Sozialstaat schlägt Misstrauen entgegen. Wo Reformen angemahnt werden, ist rasch von Sozialpopulismus die Rede. Wenn gespart werden muss, so wird gesagt, darf die Politik vor dem Sozialen nicht halt machen. Das gipfelt in die Frage: «Rüstung oder Rente?», wie unlängst in den Schweizer Medien zu lesen war. Die Polykrise fordert das Soziale, also die Sozialpolitik und die Soziale Arbeit auf allen föderalen Ebenen des Sozialstaates heraus.
- Der demographische Wandel führt nicht nur zu grösseren Ausgaben in der Altersvorsorge, sondern lässt die Nachfrage nach guter Betreuung im Alter wachsen. Angesichts des sozialen Wandels sind Familien mit dieser Aufgabe zunehmend überfordert. Findet sich hier ein neues Feld für die Soziale Arbeit?
- Der wirtschaftliche Wandel schärft das Profil des Standorts Schweiz. Das anhaltende Wachstum braucht mehr und mehr Arbeitskräfte. Die kommen in grosser Zahl aus dem Ausland, denn das inländische Arbeitskräftepotential scheint weitgehend ausgeschöpft, sollte es nicht doch noch möglich sein, das referenzielle Rentenalter zu erhöhen. Aber nicht alle finden auf dem Arbeitsmarkt eine Anstellung und ein Einkommen, dass ihre Existenz sichert. Die Armut bleibt trotz vielerlei Bemühungen eine Sisyphusarbeit für die Hilfsorganisationen.
- Die Klimakrise ruft nach einer gestaltenden Ordnungspolitik, damit das Netto-Null-Ziel, zudem sich die Schweiz verpflichtet hat, noch erreicht wird. Doch kein Green Deal ohne einen Social Deal. Klimagerechtigkeit braucht es auch in der Schweiz. Doch die Sozialpolitik beschäftigt sich kaum mit dieser Thematik. Und wie positioniert sich hier die Soziale Arbeit?
- Und dann ist noch der politische Wandel zu nennen, der die demokratischen Errungenschaften in Frage stellt. Wird die Autokratie auch in Europa zur Norm? Und in der Schweiz? Wird es zu einem Rückzug ins Nationale kommen? Was wird dann vom Sozialen bleiben?
Mit dieser Fachtagung endet die Anstellung von Prof. Dr. Carlo Knöpfel an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW. Der Fokus der Abschlusstagung liegt auf den drei sozialstaatlichen Themen, mit denen er sich über längere Zeit eingehend beschäftigt hat: Armut, Arbeitslosigkeit und Alterung.
Die Tagung ist zweisprachig und kostenlos. Weitere Informationen zum Programm finden Sie unter:
sozialplanung.ch/weiterbildung-und-tagungen/zukunft-des-sozialen-in-der-polykrise
Datum und Zeit
11.2.2026, 8:30–17:00 Uhr iCal
Ort
Von Roll-Strasse 10
4600 OltenVeranstaltet durch
Hochschule für Soziale ArbeitInstitut Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung
