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22.3.2018 | Hochschule für Soziale Arbeit

Forschungsprojekt zu herausfordernden Verhaltensweisen in Institutionen des Behindertenbereichs

Erstmals werden in der Schweiz Daten zu herausfordernden Verhaltensweisen von Erwachsenen in Einrichtungen des Behindertenbereichs erhoben. Diese sollen eine Grundlage für einen agogisch angemessenen Umgang mit betroffenen Klientinnen und Klienten schaffen.

Bild zum Forschungsprojekt «HEVE - Herausfordernde Verhaltensweisen in Institutionen des Behindertenbereiches in der Schweiz» (©istock.com/fotostorm)

Herausfordernde Verhaltensweisen wie Selbst- und Fremdaggressionen oder Sachbeschädigungen sind in Institutionen der Behindertenhilfe ein aktuelles Thema. Bisher fehlen repräsentative Angaben zur spezifischen Situation in der Schweiz. Dies möchte die Hochschule für Soziale Arbeit FHNW in Kooperation mit der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit ändern und umfassende Daten erheben.
Ziel ist es, ein Best-Practice-Modell für den Umgang mit der genannten Zielgruppe zu erstellen und damit Handlungsorientierungen für Fachpersonen in der Praxis zu bieten.

Inhalt des Forschungsprojekts

Das vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierte Forschungsprojekt ist in mehrere aufeinander aufbauende Phasen gegliedert. Alle an der Situation beteiligten Personen nehmen aus ihrer jeweiligen Perspektive Stellung zum Thema und kommen zu Wort. Denn es steht fest, dass herausfordernde Verhaltensweisen niemals nur der Ausdruck der betroffenen Person selbst sind. Um einen agogisch adäquaten Umgang zu gewährleisten, muss auch das Umfeld dieser Personen berücksichtigt werden.
In einem ersten Projektschritt wird die spezifische Situation in den Institutionen erfasst. Dies geschieht anhand von Fragebögen. Anschliessend werden diese Daten mittels Interviews/Videoanalysen und Gruppendiskussionen um die Perspektiven der betroffenen Klientel, Begleitpersonen und Angehörigen ergänzt.

Relevanz für Praxis und Wissenschaft

Die Datenauswertung soll Resultate zu Häufigkeit und Formen, der Entstehung sowie zum Umgang und den Folgen mit herausfordernden Verhaltensweisen von Erwachsenen mit kognitiven Beeinträchtigungen liefern.
Förderliche und hinderliche Faktoren im Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen werden somit erfasst, was die Entwicklung eines Best-Practice-Modells ermöglicht.

Das Projekt zeichnet sich durch seine Anwendungsorientierung und Relevanz für Praxis und Wissenschaft aus. Die Forschenden beabsichtigen die Beleuchtung des Themas aus verschiedenen Perspektiven und zielen auf eine fundierte Analyse der aktuellen Situation in Schweizer Institutionen der Behindertenhilfe.

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