Solidarität international erforschen
Von Hong-Kong bis in die Negev-Wüste, von Deutschland nach Südafrika: Am 23.10.2025 fand in Olten die von der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW ausgerichtete erste internationale Tagung des Solidarity Research Networks (SRN) statt. Ein Rückblick.
Entstanden ist das Solidarity Research Networks (SRN) im Jahr 2024, als sich Forschende mehrerer Hochschulen ein gemeinsames Projekt zur Erforschung von Solidarität zusammenschlossen. Im Kontext dieser Zusammenarbeit entstand auch die Idee für eine Tagung, die dem wissenschaftlichen Austausch und der Vernetzung zum Zwecke der Forschungskooperation dienen sollte. So fand am 23. Oktober 2025 erstmals die «International Solidarity Research Conference» statt. Bereits am Vortag der Konferenz fand ein Arbeitstreffen des Solidarity Research Networks statt, an dem Teilnehmer*innen in physischer Präsenz und online teilnahmen. Neben dem für viele Teilnehmende erstmaligen persönlichen Kennenlernen stand der Austausch über Forschungsinteressen im Mittelpunkt. Am nächsten Tag fand die eigentliche Tagung statt. Sie wurde im hybriden Format durchgeführt, so dass auch viele ausländische Kolleg*innen für die die Anreise nicht möglich war, teilnehmen konnten.
Das Tagungsprogramm sah vier Keynotes und 16 Beiträge in themenspezifischen Workshops vor. Zusammen bildeten die Beiträge und Inputs ein attraktives Tagungsprogramm zu unterschiedlichen Aspekten von Solidarität und solidarischen Praxen mit vielfältigen internationalen und interdisziplinären Perspektiven. Die vier Keynote-Speaker kamen aus Kenia, den USA, Grossbritannien und Kanada. Auch in den Workshops gab es viele Beiträge ausländischer Kolleg*innen. Disziplinär waren Vertreter*innen der Sozialen Arbeit, der Soziologie, der Humangeographie, der Philosophy, der Erziehungswissenschaften und weiterer Disziplinen vertreten. In den Beiträgen wurde Solidarität auf sehr unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen und in Bezug auf unterschiedliche Probleme thematisiert. Dies reichte von Kleingruppen-Solidarität von Beduinen in der Negev-Wüste über solidarische Stadtgesellschaften in modernen Industrienationen, sozialen Bewegungen in Hong-Kong und Deutschland, professionellen solidarischen Unterstützungspraktiken für Migrant*innen in Südafrika bis hin zu internationaler Solidarität bei Naturkatastrophen. Dank der internationalen Perspektiven wurde deutlich, dass solidarische Praktiken jeweils eingebettet und geprägt sind durch spezifische gesellschaftliche Kulturen und Strukturen. Die vielfältigen disziplinären Perspektiven verdeutlichten, dass Konzepte von Solidarität in den Humanwissenschaften verbreitet sind und als Foci für die interdisziplinäre Zusammenarbeit dienen können.
Der inhaltliche Teil der Konferenz wurde durch eine Poster-Session beschlossen, in der verschiedene Unterstützungsprojekte für die Ukraine vorgestellt wurden. Anschliessend verweilten noch etliche Teilnehmende beim Abschluss-Apero. Auch nächstes Jahr wird erneut eine «International Solidarity Research Conference» stattfinden.
Weitere Informationen zum Solidarity Research Network finden Sie unter: solidarity-research.ch
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