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Das linke Ohr. Der Komponist Jacques Wildberger

 «Dagegen zu komponieren war und ist mein agita movens.»


Die Musik von Jacques Wildberger (1922–2006) deckt ein weites Möglichkeitsfeld ab: Aus dem humanistisch geprägten Basler Bürgertum stammend schreibt er zunächst Kampflieder im Stile Hanns Eislers, bevor er durch Wladimir Vogel in der Zwölftontechnik ein probates Mittel zur Entwicklung einer traditionsbewussten, kritischen Ausdruckskunst unter dem «Akut des Heutigen» (Celan) findet. Wildbergers Musik übt Kritik an herrschenden Verhältnissen, ist für den Komponisten gleichzeitig der Versuch, einer als schlecht empfundenen Wirklichkeit standzuhalten zu – was mitunter an die Substanz der Möglichkeiten von Musik geht, die in vielen Werken ganz grundsätzlich in Frage gestellt werden. Wildbergers weltempfindliche Musik gibt Gelegenheit, verschiedenste politische und kulturgeschichtliche Kontexte mitzudenken und zu diskutieren. Im Projekt Das linke Ohr wird Wildbergers Musik in Konzerten, Lehrveranstaltungen, einem Symposium und einer Ausstellung präsentiert, kontextualisiert und neu erwogen.

Das linke Ohr ist eine Kooperation zwischen der Hochschule für Musik FHNW, der Ortsgruppe Basel der Schweizerischen Musikforschenden Gesellschaft, dem Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Basel und der Universitätsbibliothek Basel, wo Wildbergers Nachlass aufbewahrt wird.


«Immer Opposition! Ganz einfach! Immer Opposition gegen alles Traditionelle!»

Lehrveranstaltung an der Universität Basel

«Das linke Ohr. Der Komponist Jacques Wildberger»
Lehrveranstaltung in dem Modul Angewandte Musikwissenschaft; Komplementärer Bereich
Der Kurs ist praxisorientiert und steht den Studierenden der Hochschule für Musik offen.
Dozent: Dr. Michael Kunkel

Mittwoch 27. September 2017 bis Mittwoch 20. Dezember 2017, jeweils mittwochs 16 bis 18 Uhr, Vortragssaal des Musikwissenschaftlichen Seminars der Universität Basel, Petersgraben 27, Basel

Ausstellung 

8. Dezember 2017 - 3. März 2018, Universitätsbibliothek Basel
In zwölf Stationen und einer Interpolations-Reihe gibt die Ausstellung Einblicke in die unterschiedlichen Facetten von Jacques Wildbergers Schaffen und Leben.Kurator: Michael Kunkel

Donnerstag, 7. Dezember 2017, 18.00 Uhr
VernissageJacques Wildberger: Los pajarillos no cantan (1987)
mit Stephan Schmidt (Gitarre)

Montag, 18.12.2017, 18.00 Uhr 
Führung mit dem Kurator Michael Kunkel
Eintritt frei, Anmeldung unter: anja.wernicke@fhnw.ch

Mittwoch, 10. Januar 2018, 18.00 Uhr
Führung mit dem Kurator Michael Kunkel
Eintritt frei, Anmeldung unter: anja.wernicke@fhnw.ch

Mittwoch, 17. Januar 2018, 18 Uhr
Führung mit dem Kurator Michael Kunkel
Eintritt frei, Anmeldung unter: anja.wernicke@fhnw.ch

Donnerstag, 25. Januar 2018, 18 Uhr
Führung mit dem Kurator Michael Kunkel
Eintritt frei, Anmeldung unter: anja.wernicke@fhnw.ch

Mittwoch, 31. Januar 2018, 18.00 Uhr
ThemenabendAusstellungsrundgang mit Michael Kunkel und Beat Hofstetter (Saxophon)
Jacques Wildberger: Portrait (1982/83)

Mittwoch, 7. Februar 2018, 18.00 Uhr
Führung mit dem Kurator Michael Kunkel
Eintritt frei, Anmeldung unter: anja.wernicke@fhnw.ch

Dienstag, 27. Februar 2018, 18.00 Uhr
Führung mit dem Kurator Michael Kunkel
Eintritt frei, Anmeldung unter: anja.wernicke@fhnw.ch

Freitag 2. März 2018, 18.00 Uhr
FinissageJacques von Wildberger Fantasia sul re (1999)
mit Johanna Schwarzl (Kontrabassflöte), Einstudierung: Felix Renggli

Konzerte

12. Januar 2018, 20.15 Uhr, Musik-Akademie Basel, Grosser Saal
Crosswinds
Georges Aperghis: Crosswind (1997)
Rudolf Kelterborn: Musik in vier Sätzen (2014 / 15)
Jacques Wildberger: Diaphanie (1986), Prismes (1975), Diario (1971 / 75)
mit Sebastian Heimann, Patricia Torres (Viola), Iñigo Setuain, Ding Zhang, Cristina Arcos Cano, Carlos Tena Gonzalez, Alfonso Martinez, Alejandro Olivan, Luis Homedes, Pablo Gonzalez (Saxophon), Hugo Queirós (Klarinette)
Einstudierung: Marcus Weiss und Geneviève Strosser

-- DIE VERANSTALTUNG WIRD KRANKHEITSBEDINGT VERSCHOBEN.
EIN NEUER TERMIN FOLGT IN KÜRZE. --
Intercomunicazione
Musik von Bernd Alois Zimmermann. Reenactment eines Berner Zimmermann-Abends mit Jacques Wildberger
mit Roland Moser, Michel Roth und Studierenden der Hochschule für Musik FHNW
Einstudierung: Michel Roth

20. Januar 2018, 20.15 Uhr, Musik-Akademie Basel, Klaus Linder-Saal
Visions Fugitives
Alban Berg: Klaviersonate op.1 (1909)
Wladimir Vogel: Epitaffio per Alban Berg (1936)
Jacques Wildberger: Quattro Pezzi (1951), Vision Fugitive (1970), 10 Stücke (1984)
mit Amador Buda Fuentes Manzor, Lara-Gwen Müller, Oksana Pislegina, Tabia Stoffel, Guillermo Haroun Tavío, Olivia Zaugg
Einstudierung: Tobias Schabenberger

21. Januar 2018, 17 Uhr, Landgasthof Riehen, Grosser Festsaal, Baselstrasse 38, 4125 Riehen
9. Februar 2018, 20 Uhr, Wettsteinhof, Gemeindehaus St. Theodor, Claragraben 43, 4057 Basel
«Wir wollen zusammen marschieren»
Arbeiterlieder von Jacques Wildberger und Hanns Eisler, mit Interpolationen
mit dem Chor Kultur und Volk Basel, Marcus Weiss (Saxophon), Stephan Schmidt (Gitarre), Dominik Dołęga (Schlagzeug), Olivia Steimel (Akkordeon) sowie Studierenden der Hochschule für Musik FHNW (Einstudierung: Jürg Henneberger)
Leitung: Jean-Christophe Groffe
Unterstützung: Gemeinde Riehen und Sulger-Stiftung
Programm zum Download

Internationales Symposium

Freitag, 2. - Sonntag, 4. März 2018, Musik-Akademie Basel
mit Ganga Jey Aratnam, Heidi Baader Nobs, Roman Brotbeck, Angela Ida de Benedictis, Sylvia Eichenwald, Andreas Fatton, Björn Gottstein, Gunnar Hindrichs, Christoph Keller, Martin Kirnbauer, Manfred Koch, Anne-May Krüger, Michael Kunkel, Doris Lanz, Felix Lindenmaier, Sigfried Schibli, Balz Trümpy, Daniel Weissberg, Martina Wohlthat, Studierenden und Dozierenden der Hochschule für Musik FHNW

Freitag, 2. März 2018, Musik-Akademie Basel, Neuer Saal
10.30 Uhr
Wladimir Vogel: Douze Variétudes sur une série de douze-sons non transposée (1941 / 42)
Jacques Wildberger: Quartett für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello (1952)
Lecture Recital mit Doris Lanz und Studierenden der Hochschule für Musik FHNW: Johanna Schwarzl (Flöte), Julie Dufossez (Klarinette), Antonio Viñuales (Violine), Valentina Dubrovina (Violoncello)
Einstudierung: Anton Kernjak

16 Uhr
Jacques Wildberger: Double Refrain (1972)
mit Damien Pisanello (Gitarre), Johanna Schwarzl (Flöte) und Clara Espinosa Encinas (Oboe)
Einstudierung: Felix Renggli

Samstag, 3. März 2018, 19.30 Uhr, Musik-Akademie Basel, Grosser Saal
Symposiumskonzert
Jacques Wildberger: Tre Mutazioni (1953), Zeitebenen (1958), La Notte (1967), Kammerkonzert (1995 / 96)
mit Anne-May Krüger (Mezzosopran), Jean-Jacques Dünki (Synthesizer), Holger Stenschke (Ton) und dem Ensemble Diagonal
Leitung und Einstudierung: Jürg Henneberger

4. März 2018, Musik-Akademie Basel, Neuer Saal
12 Uhr
Heidi Baader-Nobs: Tourbillon (2015)
Balz Trümpy: Intertwined Paths (2001 / 02)
Jacques Wildberger: «Tantôt libre, tantôt recherchée» (1992 / 93)
mit dem dreigenerationenquartett: Egidius Streiff, Daphné Schneider (Violine), Mariana Doughty (Viola), Walter Grimmer (Violoncello)

16 Uhr
Dmitri Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 15 (1974)
Jacques Wildberger: Commiato (1997)
Lecture-Recital mit Felix Lindenmaier und dem Smirnov Quartet
Einstudierung: Rainer Schmidt

Radio-Feature

14. Dezember 2017, 21.30 Uhr
Ausstrahlung im Programm Neue Musik von HR2kultur
Autor: Michael Kunkel

10. Januar 2018, 20 Uhr
Ausstrahlung im Programm von «Musik unserer Zeit»
Autor: Michael Kunkel

Weiterführende Informationen zu Jacques Wildberger: dissonance.ch/CH-Komponisten/Wildberger

Link zum Forschungsprojekt

Forschung an der Hochschule für Musik Basel

Forschung Hochschule für Musik Basel | Institut Klassik

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