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Prof. Lawrence Albert Grenadier

Prof. Lawrence Albert Grenadier

Prof. Lawrence Albert Grenadier

Dozent für Bass

Seit Brad Mehldau 1995 sein Trio gründete, ist Larry Grenadier Teil davon, zuerst zehn Jahre mit Jorge Rossy, seither mit Jeff Ballard als Drummer. In einer musikalischen Familie in San Francisco aufgewachsen, erlebte er als 12-Jähriger 1978 Ray Brown hautnah – und wechselte vom E- zum Kontrabass. Bereits in seiner College-Zeit spielte er mit Johnny Griffin, Bobby Hutcherson, Art Farmer, Johnny Coles, Frank Morgan und Toots Thielemans. Mit achtzehn stand er mit Joe Henderson, Stan Getz und bald auch mit Charles Lloyd und Paul Motian auf der Bühne – mit allen, die in San Francisco weilten, weil dort Bassisten weniger zahlreich waren als in New York, wie sich der Bassist in seiner Bescheidenheit ausdrückt. Larry studierte Literatur – Jazz lernte er mit und von den Grossen. 1989 ging er zu Gary Burton und kam mit ihm und Wolfgang Muthspiel 1990 erstmals nach Europa. Seither hat Larry viele Alben aufgenommen, häufig mit Gitarristen: Pat Metheny, Kurt Rosenwinkel, Peter Bernstein, John Scofield, zuletzt mit Biréli Lagrène. Vier Platten spielte er mit Wolfgang Muthspiel ein, je zwei Quintette und Trios – mit Brian Blade das eine, mit Andy Scherrer das andere.

Auf ECM sind bedeutende Bass-Soloalben erschienen, etwa von Miroslav Vitouš, Dave Holland und 2018 von Barre Phillips, der 1968 der erste Bassist überhaupt mit einer Soloplatte war – oder 2021 von Marc Johnson. Es war Manfred Eichers Idee, im Dezember 2016 für eine Solo-Aufnahme mit Larry Grenadier ins New Yorker Avatar-Studio zu gehen.

"Der Prozess zu diesem Album begann mit einem Blick nach innen, einer Grabung in den Kernelementen meiner Persönlichkeit als Bassist", schreibt Larry zum Album. "Es war die Suche nach einem Zentrum und der Farbe des Klangs, nach Harmonie- und Rhythmusfäden, dem Kern der musikalischen Identität. Als Musiker habe ich da und dort Informationen aufgelesen und Ideen gesammelt. Der Album-Titel bezieht sich darauf. Ich hatte den Dokumentarfilm 'Les glaneurs et la glaneuse' von Agnès Varda gesehen, die sich ihrerseits auf Jean-François Millets Bild von 1857 bezog: Ährenleserinnen auf abgeernteten Feldern, im Film auch Leute in der Stadt, die in Mülleimern nach Essbarem suchen. Und heute?"

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