Die vielfältigen Verflechtungen von Gesundheit und Umwelt verstehen. Lösungen entwerfen, die Gesundheit und Umwelt synergistisch nützen. Den Gesundheitssektor zu ökologischer Nachhaltigkeit transformieren.
Eckdaten
Abschluss
Certificate of Advanced Studies in Gesundheit und Umwelt
First English language edition planned for Spring 2024 – if you are interested, please contact us: contact form.
Planetary Health - Vom Menschen verursachte globale Umweltveränderungen wie Klimawandel, Biodiversitätsverlust und Umweltverschmutzung wirken auf immer stärkere Weise auf unsere Gesundheit zurück. Das CAS macht diese komplexen Wechselwirkungen verständlich und stimuliert ein neues Systemdenken.
Co-Benefits – In Mobilität, Energie, Ernährung, Städtebau, Arbeit und Konsum tun sich grosse Chancen für Massnahmen auf, welche menschlicher Gesundheit und Umwelt gleichermassen dienen. Das CAS führt in das Konzept der sogenannten Co-Benefits ein und zeigt konkrete Handlungsansätze auf.
Sustainable Healthcare – Der ökologische Fussabdruck des Gesundheitswesens als beschäftigungsstarker, innovationsgetriebener und wertschöpfungsmächtiger Industriesektor ist signifikant. Das CAS beleuchtet wichtige Hotspots und entwirft Lösungen für mehr ökologische Nachhaltigkeit.
Transformation – Werkzeuge, Methoden und Haltungen; praktische Anwendung und Einübung. In Gruppenarbeiten, mit Case Studies und mittels einer Semester-Praxisarbeit werden die vermittelten Kenntnisse des CAS eingeübt und zur Anwendung gebracht.
SIWF-approved: Das CAS-Programm ist vom Schweizerischen Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung SIWF anerkannt. Ärztinnen und Ärzte können sich für das erfolgreiche Absolvieren des Programms im Rahmen der Fortbildungsordnung 25 Credits anrechnen lassen.
Dieses CAS-Programm richtet sich an Hochschulabsolvent*innen aller Fachrichtungen oder an Personen mit äquivalenter Qualifikation, die sich für die Zusammenhänge von Gesundheit und Umwelt interessieren und sich für deren modernen Schutz einsetzen möchten.
Das CAS Gesundheit und Umwelt ist in drei Module gegliedert:
Das erste Modul befasst sich mit dem Gesundheitszustand der menschlichen Zivilisation und der sie umgebenden Umwelt, von der sie abhängt.
Der Zustand der Umwelt kann eine substanzielle und reale Bedrohung für ein gesundes Leben und das Wohlergehen der Menschheit darstellen. Die Verschmutzung der Umwelt verursacht jährlich mehrere Millionen vorzeitige Todesfälle: Luftverunreinigungen, fehlender Zugang zu sauberem Trinkwasser sowie die Exposition gegenüber schädlichen Chemikalien sind globale Herausforderungen.
Die zunehmenden Gesundheitsrisiken durch den Klimawandel weisen eine grosse Wirkungsbreite auf: Neben direkten Effekten wie hitzebedingter Morbidität und Mortalität spielen vor allem indirekte Effekte wie die Bedrohung durch Unter- und Mangelernährung, die Verbreitung von zwischen Tier und Mensch übertragbaren Krankheiten wie Zoonosen und vektorübertragene Krankheiten oder die gesundheitlichen Auswirkungen von Naturkatastrophen, Migration und gewaltsamen Konflikten eine bedeutende Rolle.
Aktuell noch unzureichend erforscht, aber in seinen Effekten mindestens ebenso komplex ist der Verlust der Biodiversität und die damit einhergehende Beschädigung von für den Menschen essenziellen Ökosystemleistungen.
Verschärft werden diese Trends durch die demografischen Veränderungen und das Konsumverhalten, welche den Druck auf die ökologischen Lebensgrundlagen in den kommenden Dekaden weiter erhöhen werden.
Das Modul vermittelt Einblicke in die komplexen Ursache-Wirkung-Beziehungen zwischen Umweltzuständen/-veränderungen und menschlicher Gesundheit. Er soll ein Verständnis für die systemischen Zusammenhänge schaffen und aufzeigen, warum es transdisziplinärer Lösungsansätze bedarf. In Gruppen bearbeitete Fallstudien vertiefen das Wissen durch konkrete Anwendungen.
Inhalte
Grundlegende Begriffe und Konzepte
Demographische Entwicklungen
Zustand der Umwelt o Land/Boden/Wasser/Luft o Klimawandel und seine Folgen o Biodiversität o Geochemische Stoffflüsse
Gesundheitsauswirkungen o Übertragbare Krankheiten, Zoonosen, neue Krankheiten (Emerging Diseases) o Nicht übertragbare Krankheiten o Psychische Gesundheit
Indirekte Auswirkungen: politische Instabilität, Konflikte, Migration
Ökosystemleistungen
Fallstudien
Während der erste und des dritten Moduls des CAS-Programms einen fachlich-inhaltlichen Fokus haben, vermittelt das zweite Modul die zur Anwendung des erworbenen Sachwissens notwendigen Methodenkenntnisse, stellt den Bezug zur Systemebene (Rahmenbedingungen) her und soll zur Transformation befähigen.
Die globalen Herausforderungen im Bereich Gesundheit und Umwelt können nur durch einen transformativen Wandel bewältigt werden.
Als berufsbegleitende Weiterbildung hat das CAS-Programm Gesundheit und Umwelt zum Ziel, nicht nur Wissenslücken (Knowledge Gap) zu schliessen, sondern auch Ansätze und Wege aufzuzeigen, wie Umsetzungslücken (Implementation Gap) überwunden werden können.
Als diagnostische Methoden werden Ökobilanzierung (Life Cycle Assessment) und Gesundheitsfolgeabschätzungen (Health Impact Assessment) eingeführt. Umweltmanagementsysteme und standardisierte Reporting- und Benchmark-Initiativen sind Beispiele für vorwiegend auf Unternehmensebene einsetzbare Werkzeuge. Auf übergeordneter Ebene werden die Grundzüge der gesundheitssystemischen Rahmenbedingungen und die damit einhergehenden Anreizsysteme erläutert. Ergänzend werden umweltbezogene Chancen und Risiken von technologischem Fortschritt und Digitalisierung im Gesundheitssektor beleuchtet.
Inhalte
Gesundheitssysteme: Anreizgestaltung und Vergütungsmodelle
Regulatorische Rahmenbedingungen, European Green Deal
Innovation, Digitalisierung, eHealth
UN Sustainable Development Goals (SDGs)
Ökobilanzierung (Life Cycle Assessment)
Health Impact Assessment
Umweltmanagementsysteme und Reporting
Kommunikation, Verhaltensänderung
Prinzipien und Beispiele der Kreislaufwirtschaft
Das Gesundheitswesen verursacht global betrachtet 4,4% der weltweiten Treibhausgasemissionen, wobei die USA, China und die EU mehr als die Hälfte der gesamten branchenbezogenen Emissionen verantworten. Fast Dreiviertel dieser Emissionen entstehen in den Lieferketten. Weitere umweltrelevante Aspekte des Gesundheitssektors sind Mikroverunreinigungen durch Medikamentenproduktion und -gebrauch, Antibiotikaresistenzen, der Umgang mit Chemikalien, Energieverbräuche von Grossgeräten und die wachsenden Mengen an Abfall durch Einwegmaterialien. Den Sektor nachhaltig umweltfreundlicher zu gestalten, kann nur durch gegenseitiges Verständnis und enge Zusammenarbeit von Industrie (Pharma, Medizintechnik, Diagnostika), Leistungserbringern (Spitäler, Praxen, Heime), Konsument*innen und Behörden gelingen.
Das Modul stellt die wichtigsten Umwelteinflüsse von pharmazeutischer Industrie, Medizintechnik und den versorgenden Gesundheitseinrichtungen auf die Umwelt dar. Es werden Massnahmen identifiziert und Chancen wie Hürden für deren erfolgreichen Einsatz dargelegt und diskutiert. Die regulatorischen Rahmenbedingungen und aktuelle Trends werden dabei berücksichtigt. Neben den oben genannten branchenspezifischen Feldern werden auch die umweltrelevanten Themen Infrastruktur, Verpflegung/Ernährung und Mobilität im Zusammenhang mit Gesundheit beleuchtet und die Möglichkeiten und Chancen von Synergien (Health Co-Benefits) aufgezeigt. Beispiele aus Unternehmen und Institutionen stellen Praxisbezug und Realitätsnähe sicher.
Inhalte
Infrastruktur und Energie
Beschaffung und Lieferketten
Abfallarten, Entsorgung, Wiederaufbereitung
Chemikalien, Medikamente, Antibiotikaresistenzen
Wasser, Abwasser, Mikroverunreinigungen
OP, Anästhesie und Intensivmedizin
Verpflegung und Ernährung (Environment & Health Co-Benefits)
Transport, Mobilität, Bewegung (Environment & Health Co-Benefits)
Beispiele aus Industrie und Institutionen
Das CAS-Programm wird ergänzt durch eine Projektarbeit, die sich mit einem aktuellen Thema zu Gesundheit und Umwelt auseinandersetzt. Für den erfolgreichen Abschluss des CAS-Programms sind neben Verfassen und Präsentieren dieser Projektarbeit auch das Ablegen einer mündlichen Prüfung erforderlich.
Organisatorisches
• Personen mit einem Hochschulabschluss (Tertiär A) und Berufserfahrung • Interessierte ohne Hochschulanschluss können über ein Aufnahmeverfahren zugelassen wer-den («sur dossier»), wenn sie über eine äquivalente Qualifikation verfügen oder sich ihre Befähigung aus einem anderen Nachweis ergibt.
Die Teilnehmenden schliessen das CAS-Programm mit einer Projektarbeit und einer mündlichen Prüfung ab. Diese Leistungsnachweise werden gemäss der Notenskala des European Credit Transfer System (ECTS) bewertet. Durchschnittliche Klassengrösse: 30 TeilnehmendeDie Teilnehmenden schliessen das CAS-Programm mit einer Projektarbeit und einer mündlichen Prüfung ab. Diese Leistungsnachweise werden gemäss der Notenskala des European Credit Transfer System (ECTS) bewertet. Durchschnittliche Klassengrösse: 30 Teilnehmende
Werden bestätigte Anmeldungen zurückgezogen, der Unterricht nicht angetreten oder die Teil-nahme vorzeitig abgebrochen, werden folgende Stornierungskosten in Rechnung gestellt:
Abmeldungen bis zehn Wochen vor Programmbeginn: CHF 250.-
Abmeldungen, die weniger als 10 Wochen vor Programmbeginn erfolgen: CHF 5'950.-
Abmeldungen sind schriftlich an die Administration der Weiterbildung zu richten.Werden bestätigte Anmeldungen zurückgezogen, der Unterricht nicht angetreten oder die Teil-nahme