Was ist ein Realexperiment?

In einem Realexperiment entwickeln und erproben Lehrpersonen zusammen mit einer Künstlerin oder einem Künstler und den Projektverantwortlichen der PH FHNW innovative Unterrichtseinheiten, welche die beiden Bereiche Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und Kunstvermittlung miteinander verknüpfen.

Ablauf eines Realexperimentes

Schematischer Ablauf eines Realexperimentes (eigene Darstellung)

Erste Durchführung

In Zusammenarbeit von Lehrpersonen, einer Künstlerin oder einem Künstler und den Projektverantwortlichen wurde in den ersten Durchführungen der Realexperimente im Schuljahr 2021/2022 eine vielseitige Unterrichtsumgebung gemäss Lehrplan 21 geplant und durchgeführt. Ausgehend vom Thema Garten wurde gemeinsam eine übergeordnete Fragestellung im Kontext Nachhaltiger Entwicklung aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler ermittelt und im Unterricht inspiriert von der künstlerischen Praxis der beteiligten Künstlerin oder des beteiligten Künstlers mehrperspektivisch bearbeitet.

Zweite Durchführung

Die zweiten Durchführungen der Realexperimente bauen auf diesen Erfahrungen und Materialien auf. Die Unterrichtsumgebungen werden in Zusammenarbeit aller beteiligter Personen weiterentwickelt und auf die Gegebenheiten der Klassen abgestimmt. Dazu werden gemeinsame Workshops durchgeführt sowie Dokumente und Materialien zur Verfügung gestellt. Die Projektverantwortlichen führen die teilnehmenden Lehrpersonen dabei in die Grundlagen einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE), Kunstvermittlung sowie die bestehenden Unterrichtsumgebungen ein und begleiten und unterstützen die Beteiligten im Planungsprozess.

Die gemeinsam erarbeitete Unterrichtsumgebung wird von der Lehrperson umgesetzt. Einsätze der Künstlerin oder des Künstlers im Unterricht finden gemäss Planung punktuell statt.

Die Lehrperson dokumentiert die Unterrichtsumsetzung zu Handen des Projektteams und reflektiert den Unterricht regelmässig (weitere Infos siehe Abschnitt (Co-)Forschung).

Das Realexperiment wird mit einem weiteren Workshop abgeschlossen. Dabei sollen Ergebnisse gesichert und sowohl die erprobte Unterrichtsumgebung als auch die Zusammenarbeit im inter- und transdisziplinären Team in den Blick genommen werden.

(Co-)Forschung in den Realexperimenten

Ein Ziel des Realexperimentes besteht darin, Möglichkeiten auszuloten, wie Schülerinnen und Schüler auf aktiv handelnde, lustvolle und innovative Weise neue Denk- und Handlungsmöglichkeiten in lebensweltlich relevanten Themengebieten kennenlernen und sich entsprechend eigene fundierte Positionen aufbauen können. Dies soll durch das Zusammenspiel von BNE und Kunstvermittlung erreicht werden und wird von den Mitarbeitenden der PH FHNW erforscht.

Damit die Perspektive der beteiligten Akteur:innen möglichst gut einbezogen wird, arbeiten in einem Realexperiment Lehrpersonen und Kunstschaffende im Sinne einer Co-Forschung mit den Forschenden der PH FHNW zusammen.

Die Rolle als Co-Forscherin oder Co-Forscher umfasst verschiedene Elemente:

Die Entwicklung der Unterrichtsumgebung umfasst die Mitarbeit bei der Planung, das Einbringen eigener Erfahrungen sowie die Teilnahme an den Workshops inklusive Vor- und Nachbereitung. Die konzipierte Unterrichtsumgebung wird von der Lehrperson in Zusammenarbeit mit der Künstlerin oder dem Künstler in der eigenen Klasse umgesetzt.

Während der Umsetzung dokumentiert und reflektiert die Lehrperson regelmässig den eigenen Unterricht, ergänzt Planungsdokumente und hält Erlebnisse und Ergebnisse aus dem Unterricht in passender Art und Weise fest. Sämtliche Dokumente und Unterlagen werden den Forschenden zur Verfügung gestellt.

Die Datenerhebung bei den Schülerinnen und Schüler umfasst die Sammlung und Dokumentation von ausgewählten Lernmaterialien und Unterrichtsaktivitäten mittels Fotos. Die Lehrperson holt dazu das Einverständnis der Eltern ein. Die Lernmaterialien der Lernenden stellt die Lehrperson nach der Umsetzung den Forschenden zur Verfügung.

Die Lehrperson nimmt nach Abschluss des Realexperiments an einem Interview teil (ca. 60 Minuten). Die gesammelten Daten werden nur für dieses Forschungsprojekt genutzt. Die Angaben zur Identität werden vertraulich behandelt.

×