Programm 2019

Donnerstag, 20. Juni 2019

Donnerstag, 20. Juni 2019, FHNW-Campus Muttenz, Hofackerstrasse 30

Ab 8.30             Anmeldung, Stehkaffee und Infostände
9.30 – 10.00Einführung in die Tagung
Prof. Dr. Matthias Drilling, Prof. Carlo Fabian, Jutta Guhl, lic phil., Sandra Janett, M.A., Prof. Dr. Bruno Michon, Dr. Patrick Oehler

Keynotes mit Übersetzung D/F
10.00 – 10.45Marginalisierte Quartiere – eine Herausforderung für die Stadtpolitik und die Soziale Arbeit
Prof. Dr. Martin Kronauer, Professor i. R. für Strukturwandel und Wohlfahrtsstaat in internationaler Perspektive, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
10.45 – 11.15Pause
11.15 – 12.00Voraussetzungen, Möglichkeiten und Grenzen von Partizipation und Empowerment
in marginalisierten Quartieren

Prof. Dr. Marie-Hélène Bacqué, professeure d’études urbaines à l’Université Paris Ouest
12.15 – 13.30Mittagessen ODER Lunch auf Anreise zu Exkursionen
Ab 13.45Exkursionen (D, F, konsekutive Übersetzung) in Frankreich, Deutschland und der Schweiz
Abendprogramm
Ab 18.30Apéro riche im Restaurant Klingeli, Klingental 20, Basel

Exkursionen

E1Mulhouse – Vom Mulhouser Carrée zur Cité Manifeste
Die 1853 gegründete SOMCO (Mulhouser Gesellschaft für Arbeitersiedlungen) ist die Erbauerin der «cités ouvrières» mit 1240 Wohnungen. Die Häuser – Mulhouser Carrée genannt – wurden über Mietkauf zu Eigentumswohnungen. Alle nach dem gleichen Modell gebaut, wurden sie in ganz Europa kopiert.
150 Jahre später beschloss die SOMCO, die «cité Manifeste» in der städtebaulichen Kontinuität der historischen Siedlung zu bauen mit der Intention, die bisherigen Ideen über den Bau von Sozialwohnungen innovativ weiterzuentwickeln. Jean Nouvel, Shigeru Ban, Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal, Duncan Lewis sowie Mathieu  Poitevin sind die Architektinnen und Architekten, die sich der  Herausforderung gestellt haben, indem sie verschiedene Arten von Wohnungen entwickelten.
Die beiden nebeneinander gebauten Siedlungen zeugen von einer  erfolgreichen Stadtentwicklung und einem gut integrierten sozialen Wohnungsbau.
Die Exkursion wird ab Bahnhof Mulhouse mit Fahrrädern durchgeführt.
Leitung: Anna Iwaniukowicz, Responsable du Service Technique,  SOMCO
E2Stadterneuerung in der Cité – das Quartier Les Coteaux in Mulhouse
Les Coteaux ist ein Stadtteil mit Grosswohnsiedlungen, der in Veränderung begriffen ist. Im Rahmen des neuen nationalen Stadterneue-rungsprogramms werden derzeit Studien durchgeführt, die – ausgehend von der Frage der zukünftigen Stellung des Stadtteils und seiner Beziehung zur Gesamtstadt und der Umgebung – alle Interventionsbereiche auf den Prüfstand stellen: die Wohnbebauung (Abriss oder Sanierung), einschliesslich privater Wohnhäuser und Eigentumswohnungen, die öffentlichen Einrichtungen, wobei die Schulen im Quartier mit ihrer vernachlässigten Bausubstanz eine grosse Herausforderung darstellen, die öffentlichen Räume. Bewohnerinnen/Bewohner und Akteurinnen/Akteure der Nachbarschaft sind Teil des Prozesses und verfolgen die laufenden Arbeiten. Die Herausforderung für die Stadt Mulhouse ist beachtlich und die Transformation von Les Coteaux wird nur mit der Beteiligung aller  öffentlichen Akteurinnen und Akteure mit ihrem jeweiligen Know-how möglich sein.
Leitung: Christine Tiret, Ville de Mulhouse, Directrice , Renouvellement urbain
E3Stadterneuerung in der Mittelstadt– das Quartier de la Gare in Saint-Louis
2014 wurde das Quartier von der französischen Regierung zum Sanierungsgebiet im Rahmen des Programms «Politique de la Ville» erklärt. Die Exkursion erläutert, wie es einer Stadt in der Grösse von Saint-Louis (21’000 Einwohner) gelingt, in Kooperation mit vielen Akteurinnen und Akteuren ein Sanierungsprogramm aufzugleisen und was sich in dem bahnhofsnahen Quartier seither verändert hat. Neben einer Renovierung des Wohnbestands und einer Aufwertung der öffentlichen Freiflächen wurden soziale und kulturelle Projekte initiiert, die das Leben im Quartier und die Kontakte mit der Gesamtstadt verbessern sollen.
Leitung: Erwin Rohrbach, Chef de projet «Politique de la ville»,  Saint-Louis
E4Wohnungslosenhilfe in Stadt und Quartier: Exkursion nach Lörrach und Weil am Rhein
Die Wohnungslosenhilfe der agj in Lörrach hat ihr Angebot in den letzten Jahren weiterentwickelt und von einer Kommstruktur zunehmend zu aufsuchenden und sozialräumlich ausgerichteten Angeboten umgestaltet. So arbeitet die Wohnungslosenhilfe in Zusammenarbeit mit den Kommunen und dem Landkreis präventiv in der Wohnungssicherung etwa für überschuldete und von Wohnungsverlust bedrohte Menschen und unterhält Wohnprojekte in verschiedenen Quartieren der Stadt und der Region.
Im Rahmen der Exkursion wird die Wärmestube im Rheinpark Weil am Rhein besucht, ein Frauenwohnprojekt sowie das Erich-Reisch-Haus.
Leitung: Stefan Heinz, Leiter und Slavica Stanojevic, Mitarbeiterin Sozialdienste, Wohnungslosenhilfe agj, Lörrach
E5Heutiges Resultat einer 50-jährigen städtebaulichen Vision: Das Quartier Telli in Aarau
Die Überbauung in der mittleren Telli für über 1250 Wohnungen wurde vor 50 Jahren visionär geplant: verdichtetes Bauen, neue Aussenraumgestaltung und Vereinbarungen zur Förderung des sozialen Austausches.
Die riesigen Wohnblöcke prägen die mittlere Telli und das Quartier genoss nicht immer den besten Ruf. Sind die damaligen Entscheide ein städtebaulicher Fehltritt, welcher Bausünden und ein marginalisiertes Quartier hinterlässt? Oder ist es ein visionäres und nachahmungswürdiges Projekt? Welche Erfolgsfaktoren und Stolpersteine zeigen sich? Die Exkursion geht diesen Fragen nach und führt durch das Quartier.  
Leitung: Andreas Feller, Leiter Gemeinschaftszentrum Telli, und Nadja Bauer, Leiterin der Angebote für Kinder und Familien, Gemeinschaftszentrum Telli, Aarau
E6Von der gemeinwohlorientierten Zwischennutzung in die Verstetigung
Das Konzept der gemeinwohlorientierten Zwischennutzungen im ländlichen Gebiet bietet viele Chancen und ist noch nicht so verbreitet wie in den Städten. Die entstandenen Nachbarschaftshäuser in Suhr werden als eine Gelegenheit gesehen, der Bevölkerung Möglichkeiten der Teilhabe am öffentlichen Leben zu eröffnen. Im Fokus der Exkursion steht die Geschichte der gemeinwohlorientierten Zwischennutzung und eines Angebots für Kinder in Suhr Süd hin zur Verstetigung in einen Begegnungsort für das ganze Quartier. Zudem werden weitere aktuelle Projekte der Quartierentwicklung Suhr vorgestellt.  
Leitung: Anna Greub, Projektleiterin, Quartierentwicklung Suhr
E7

Die Stadt Zürich wächst und verdichtet sich. Wie und wo können soziale Aspekte in die Entwicklung der Stadt einfliessen?
Entwicklungsszenarien gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2040 die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner Zürichs um etwa 100’000 Personen wachsen wird. Das stellt die Stadt vor die Herausforderung, eine sozialverträgliche Entwicklung in Planungsprozessen, bei Ersatzneubauten oder Erneuerungen für alle Bevölkerungsgruppen zu unterstützen.
Das Büro für Sozialraum & Stadtleben, eine Abteilung der Sozialen Dienste der Stadt Zürich, begleitet und unterstützt Mitwirkungsprozesse und bringt soziale Aspekte in Planungs- und Bauprozesse auf der Quartierebene ein, fördert ein gutes Zusammenleben und Eigeninitiativen der Bevölkerung. Die Exkursion greift das Thema sozialverträgliche Entwicklung im Hardquartier auf und stellt anhand von ausgewählten Beispielen vor, mit welchen Massnahmen und konkreten Projekten soziale Themen in die Stadtentwicklung einfliessen. Besucht werden zudem soziokulturelle Angebote.
Leitung: Marianne Bickel, Soziale Dienste Zürich, Leiterin Büro für Sozialraum & Stadtleben, Stephanie Weiss, Dozentin, Institut  für Soziokulturelle Entwicklung, Hochschule Luzern – Soziale Arbeit
E8Vielfalt als Normalität
Der östliche Teil der Stadt Olten – Olten Ost – ist räumlich durch die Eisenbahnlinie und die Aare vom restlichen Teil von Olten getrennt. Charakteristisch für diesen Stadtteil ist neben seinem multikulturellen Charakter beispielsweise auch das vergleichsweise niedrigere Pro-Kopf-Einkommen. Um die Entwicklung dieses Stadtteils bewusst zu gestalten wurde 2009, als Teil des Bundesprogramms «Projets ur-bains – Gesellschaftliche Integration in Wohngebieten», das Projekt
«Entwicklung Olten Ost» gestartet. Dies auch mit dem Ziel, die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner mittels eines interdisziplinären und partizipativen Ansatzes nachhaltig zu steigern.
In diesem Kontext ist es dem 2011 auf Initiative der Bevölkerung entstandenen Quartier- und Begegnungszentrum CULTIBO mit viel  ehrenamtlichem Engagement gelungen, das Potenzial der Quartierbevölkerung vermehrt miteinzubeziehen und die soziale und kultu-relle Integration im Quartier zu unterstützen. Die Exkursion blickt  auf die Entstehung der Quartierentwicklung in Olten Ost zurück und bietet Einblick in die aktuelle Arbeit des Begegnungszentrums und in zukünftige quartierrelevante Entwicklungen.
Leitung: Christoph Wüthrich, Leitung CULTIBO, Olten
E9Die Menschen sollen sich im Quartier heimisch und wohlfühlen
Aarburg ist eine Kleinstadt am Ufer der Aare. Die Wahrnehmung zunehmender Segregations- und sozialer Polarisierungstendenzen führte dazu, dass sich die Gemeinde am nationalen Programm «Projets urbains – Gesellschaftliche Integration in Wohnge-
bieten» beteiligte und ein Quartierentwicklungsprojekt für Aarburg Nord lancierte. Ziel dieses Projekts in Aarburg Nord war ein Beitrag zur sozialen Integration und zur Verbesserung der Lebensqualität im Quartier. Dazu wurden verschiedene Projekte im soziokulturellen Bereich realisiert. Ein wichtiger Meilenstein war dabei auch die Gründung des Vereins Nordstern, welcher die im Rahmen des «Projets urbains» initiierten Projekte (zum Beispiel Quartiergarten, Mittagstisch, Quartiercafé) seit 2016 fortführt und damit den begonnenen Prozess im Quartier auf der Basis von Freiwilligenarbeit weiterverfolgt.
Die Exkursion bietet die Möglichkeit, sich mit Vertreterinnen und  Vertretern des Vereins Nordstern über deren Erfolgserlebnisse, aber auch Herausforderungen auszutauschen.
Liliane Allemann, Präsidentin, Verein Nordstern, Aarburg
Leitung: Katrin Haltmeier, Kompetenzzentrum Alter der Stadt Bern; ehemalige Verantwortliche Quartierarbeit Projet urbain, Aarburg, Liliane Allemann, Präsidentin, Verein Nordstern, Aarburg
E10 Mit Strategie und Voraussicht zum neuen Stadtquartier
Im März 2006 wurde die länderübergreifende Autobahnverbindungsspange N3/A98 eröffnet und die alte Maillart-Rheinbrücke in Rheinfelden wurde vom Durchgangsverkehr befreit. Das Gebiet westlich der Altstadt veränderte sich auf einen Schlag vom belasteten Quartier zu einem Entwicklungsschwerpunkt an bester Lage. Die Dimensionen und die strategisch wichtige Lage des Gebiets bargen Chancen und  Risiken für die Stadt. Mit dem Entwicklungsrichtplan Schifflände ging der Stadtrat die vielschichtigen Herausforderungen aktiv an. Das Ziel war, die bauliche Entwicklung so zu beeinflussen, dass die vielfältigen Funktionen von Rheinfelden als Regionalzentrum, Wohnstadt, Tourismus- und Kurort weiter gestärkt werden konnten. Die Exkursion zeigt auf, ob, wie und mit welchen Wirkungen dies gelungen ist.
Leitung: Urs Affolter, Stadtbaumeister Rheinfelden
E11 Viele Quartiere in einem – ein Besuch über und zu den verschiedenen Gesichtern des Breitequartiers
Die Breite im Osten der Stadt Basel ist ein kulturell durchmischtes Wohnquartier, dessen Charakter und Selbstverständnis als Arbeiterquartier aus der Zeit der Seidenbandfabriken geblieben ist. Das Quartier wird einerseits von der Autobahn akustisch und räumlich durchschnitten und die vielbefahrene Zürcherstrasse bildet die Einkaufsstrasse des Quartiers. Andererseits bietet die Lage am Rhein eine hohe Lebensqualität. So wird die Breite auch als «viele Quartiere in einem» beschrieben.
Die Exkursion bietet die Möglichkeit ein (noch) nicht so bekanntes Quartier kennenzulernen und ermöglicht den Austausch mit Verantwortlichen von Quartierinstitutionen, die sich auf unterschiedlichen soziokulturellen Ebenen für ein gutes Zusammenleben im Quartier einsetzen.
Leitung: Olivier Wyss, Projektkoordinator, Kantons- und Stadtentwicklung Basel-Stadt
E12 Zahlen lügen nicht! Oder doch? Zur Lesbarkeit sozialräumlicher Wirklichkeiten
Statistisch gesehen ist das Quartier Iselin auf den ersten Blick ein sogenanntes «Durchschnittsquartier». Die Leerstandsquote bewegt sich ebenso wie der Anteil der ausländischen Bevölkerung und weitere Indikatoren im durchschnittlichen Bereich. Kein Grund also, aktiv zu werden? Nein, denn betrachtet man die Zahlen auf Blockrandebene für sich, zeigt sich ein anderes und differenzierteres Bild. So ist zum Beispiel das Quartier Richtung Innenstadt mit einer anderen Sozialstruktur versehen als Richtung Grenze Frankreich, indem sich sozialräumliche Problemstellungen ballen. Wie kann für diese Differenz(ierung) sensibilisiert werden? Mit verschiedenen Interventionen wie einem Generationendialog oder auch die Theaterperformance «Audio Walk in eine unbekannte Nachbarschaft» wurde vonseiten des Stadtteilsekretariats versucht, auf die Problematik des teilweise marginalisierten  Abschnitts aufmerksam zu machen. Auf der Exkursion werden das Quartier und die entsprechenden Interventionen vorgestellt.
Leitung: Angelina Koch, Betriebsleiterin, Stadtteilsekretariat
E13Obdachlos in Basel
In der Sozialen Arbeit wird das Thema Obdachlosigkeit immer bedeutender. Gleichzeitig besteht wenig gesichertes und differenziertes Wissen darüber, wie die Soziale Arbeit auf diese extremste Form von Armut reagieren soll. Dies gilt auch für die Institutionen der Obdachlosenhilfe. Sie stellen zumeist Essen, Treffpunkt oder Kleidung zur Verfügung. Aber lässt sich damit eine Marginalisierung von Menschen in einer reichen Gesellschaft wie in der Schweiz aufhalten? Die Exkursion besucht verschiedene Orte, an denen sich Menschen ohne Obdach treffen. Wir bieten Gespräche an mit Sozialarbeitenden dieser Einrichtungen, aber auch Personen, die diese Einrichtungen nutzen. Und wir berichten über unseren ersten Versuch, die Zahl der Obdachlosen in der Stadt Basel quantitativ zu erfassen.
Leitung: Matthias Drilling, Leiter Institut Sozialplanung,  Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW
E14Aufwertung heisst Verdrängung
Klybeck/Kleinhüningen ist ein Aussenquartier der Stadt Basel. Angesichts der zum Teil prekären Wohn- und Lebenssituationen der ansässigen Bevölkerung und der bevorstehenden städtebaulichen und zukunftsweisenden Projekte sieht sich das Quartier neuen Dynamiken gegenübergestellt. Soziale Unterschiede und Ungleichheiten werden infolge einer zu erwartenden steigenden Attraktivität des Quartiers zunehmen. Bereits heute ist ein Teil der Bewohnerschaft durch die Häusersanierungen oder die Zwischennutzung am Hafen im Zuge der Stadtentwicklungsprozesse in ihrem Lebensumfeld bedroht.
Die Exkursion besichtigt die für die Quartierbevölkerung wichtigen Freiräume, wie das unter Mitwirkung der Quartierbevölkerung umgestaltete Ackermätteli und die neue Zwischennutzung an der Klybeckstrasse.
Leitung: Theres Wernli, Co-Leiterin, Stadtteilsekretariat Kleinbasel
E15Lebendiges grenznahes Stadtquartier Klybeck/Kleinhüningen im Wandel
Seit 2015 leistet das Pilotprojekt «Mobile Quartierarbeit Klybeck»  einen wichtigen Beitrag für ein lebendiges Stadtquartier im Klybeck und Kleinhüningen. Zum einen unterstützt sie die Bewohnerinnen und Bewohner bei der Organisation von Strassenfesten, Begegnungstagen und Aktionen in den Siedlungen, wodurch sie den Dialog unten der Quartierbevölkerung fördert. Zum anderen berät und unterstützt sie die Bewohnerinnen und Bewohner in Alltagsfragen, vermittelt bei Streitigkeiten und anderweitigen Konfliktsituationen und trägt so zur Verbesserung der Lebensbedingungen im Quartier Klybeck/Kleinhüningen bei.
Die Exkursion gewährt Einblick in ein innovatives, aufsuchendes, gemeinwesenorientiertes und zielgruppenübergreifendes Projekt und zeigt unter anderem auf, wie der Kontakt zur Quartierbevölkerung hergestellt wird.
Leitung: Ulla Stöffler, Projektleiterin, Mobile Quartierarbeit Klybeck, Basel

Freitag, 21. Juni 2019

Freitag, 21. Juni 2019, FHNW-Campus Muttenz, Hofackerstrasse 30

08.45 – 09.15                  Stehkaffee und Infostände
Workshops in D und D/F gemischt (konsekutive Übersetzung)
09.15 – 12.30 Workshops inkl. 30 Minuten Pause
12.30 – 13.30 Mittagessen
13.30 – 15.00Vom Nutzen des grenzüberschreitenden Austauschs für Fachkräfte und lokale Akteure marginalisierter Quartiere:
Prof. Dr. Martin Becker, Katholische Hochschule Freiburg, Jutta Guhl, lic. phil.,
Fachhochschule Nordwestschweiz Muttenz und
Prof. Dr. Bruno Michon, École Supérieure Européenne de l’Intervention Sociale (ESEIS), Strasbourg
15.00 – 15.15 Abschluss und Ausblick mit den «Fliegenden Reporterinnen und Reporter»
Ab 15.15 Informeller Ausklang

Workshops

WS1Zwischen Tendenzen der Segregation und Strategien sozialer Mischung
(D/F)
Der Workshop behandelt mittels dreier Beiträge die Frage, welche
Auswirkungen eine «einseitige» Sozialstruktur auf Quartiere, die in ihnen lebenden Menschen und ihr Zusammenleben hat und welche Effekte verschiedene Politiken der «sozialen Mischung» bezüglich sozialer Integration, Nachbarschaft und Stigmatisierung zeigen.

Moderation
Maurice Blanc, Emeritus Professor in Stadtsoziologie, Université de
Strasbourg und Jutta Guhl, lic. phil., Institut Sozialplanung,
Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung ISOS, Hochschule
für Soziale Arbeit FHNW

Beiträge
  • Zwischen Marginalisierung und Resilienz: Nachbarschaften von Grossüberbauungen aus den 1960er und 1970er Jahren
    Dr. Eveline Althaus, wissenschaftliche Projektleiterin, ETH Wohnforum, ETH Zürich
  • Das Programm «Wohnraumakquise durch Kooperation» als De-Labeling-Strategie
    Dr. Martin Lenz, Bürgermeister, Stadt Karlsruhe
    Regina Heibrock, Sozialplanerin, Stadt Karlsruhe
  • «Rénovation urbaine et mixité. Une étude auprès des habitants/es du parc privé dans le quartier strasbourgeois du Neuhof»
    Caroline Oberlin, directrice de projets à l’Observatoire régional de I’intégration et de la Ville (ORIV), Strasbourg
WS2Förderprogramme, Netzwerke und ihr Einfluss auf (benachteiligte)
Quartiere (D/F)
Nationale und regionale Förderprogramme sind wichtige Impulsgeber, um Entwicklungsmassnahmen in Quartieren anzuregen und umzusetzen. Die Einschätzung darüber, welche Wirkungen von solchen Programmen für die Menschen im Quartier ausgehen, variieren jedoch stark. Auch die Frage, was «gute» Förderprogramme auszeichnet, ist weitgehend offengeblieben. Ein möglicher Erfolgsfaktor für Quartierentwicklungsprojekte sind lokale und nationale Netzwerke, in welchen Erfahrungen ausgetauscht und an Programmverantwortliche zurück gekoppelt werden können. Der Workshop beleuchtet mittels dreier Beiträge Chancen aber auch Risiken und Herausforderungen dieser beiden Formate.

Moderation
Nico Scholer, Stiftung Soziokultur Schweiz

Beiträge
  • Nichtintendierte Verstärkung sozialer Ungleichheit. Zu den paradoxalen Effekten von raumbezogenen Förderprogrammen
    Dr. Markus Baum, hauptamtlich Lehrender, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen/Aachen
    Dr. Marius Otto, Sozialplaner, Stadt Aachen
  • Des ressources en région pour les acteurs du développement social urbain
    Gaëlle Donnard, directrice de projets à l’Observatoire régional de
    l’intégration et de la Ville (ORIV), Strasbourg
    Johan Chanal, chargé de mission à Citoyens et Territoires, Strasbourg
  • Das Netzwerk Lebendige Quartiere: Austauschplattform zur Quartierentwicklung
    Julia Imfeld MA, Leiterin Netzwerk Lebendige Quartiere, Schweizerischer Städteverband, Bern
WS3Kooperative Ansätze und Instrumente zur integrativen Quartierentwicklung (D/F)
Im Workshop werden unterschiedliche Handlungs- und Steuerungsansätze aus Deutschland (Essen, Altena), der Schweiz (Winterthur) und aus Marokko (Tétouan) zur Integration marginalisierter Gruppen vorgestellt. Die aus anwendungsorientierten Forschungsprojekten und aus der Stadtentwicklung präsentierten Beispiele stellen Strategien im Umgang mit residenzieller Segregation durch (kollaborative) Integrationsmöglichkeiten und Sozial(raum)monitoring dar und laden ein zur Diskussion und zum Transfer auf andere, vergleichbare Quartiere.

Moderation
Dr. Stephanie Weiss, Institut für soziokulturelle Entwicklung, Hochschule
Luzern Soziale Arbeit

Beiträge
  • Le rôle social des écoles d’architecture dans le développement des quartiers clandestins au Maroc
    Hakim Cherkaoui, Enseignant et Directeur, Ecole d’Architecture
    Nationale Tétouan, Maroc.
    Ouissame El Asri, étudiante, Ecole Nationale d’Architecture de Rabat, Maroc
  • Quartierspezifische Potenziale der Integration
    Prof. Dr. Michal Noack, Hochschule Niederrhein, FB Sozialwesen
  • Sozialmonitoring als Instrument zur Koordination der Sozialarbeit und Stadtentwicklung
    Mark Würth, Leiter Stadtentwicklung Winterthur
WS4Partizipation für mehr Gemeinschaft und bessere Lebensqualität (D/F)
Partizipation wird als wichtiger Ansatz eingesetzt und erfahren, der zur besseren Lebensqualität gerade in marginalisierten Quartieren beitragen kann. Gemeinschaftliche Projekte und Begegnungsräume können entwickelt, neue Nutzungsoptionen erprobt, Integration erhöht und Marginalisierung entgegengewirkt werden. Partizipation ist in der Umsetzung aber auch mit diversen Herausforderungen konfrontiert. Die drei Beiträge gehen aus wissenschaftlicher sowie praxisbezogener Sicht auf diese Punkte ein.

Moderation
Prof. Carlo Fabian, lic. phil, Institut Sozialplanung, Organisationaler
Wandel und Stadtentwicklung ISOS, Hochschule für Soziale Arbeit
FHNW

Beiträge
  • Randweg Bern – Mehr Aufenthaltsqualität, Teilhabe und Zusammenleben; Beispiel einer gelungenen Zusammenarbeit zwischen Quartierarbeit und Verwaltung
    Sonja Preisig, Quartierarbeit Bern Nord, VBG
    Claudia Luder, Projektleiterin Kompetenzzentrum öffentlicher Raum,
    Tiefbauamt (TAB) Stadt Bern
  • Gemeinwohlorientierte Entwicklung durch zivilgesellschaftliche Projekte?
    Dr. Anke Kaschlik, Dozentin, ZHAW Zürich und HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim, Holzminden
  • Les conseils citoyens, outil de la mobilisation des habitants/es
    Murielle Maffessoli, Directrice de l’ORIV, Strasbourg
WS5Kooperation zwischen öffentlicher Verwaltung, lokalen Akteuren und
Bevölkerung im Rahmen europäischer Stadtentwicklung (D/F)
Der Workshop besteht aus drei Programmteilen, die von der KH Freiburg
in Kooperation mit verschiedenen am Projekt MARGE beteiligten
Personen gestaltet werden.

1 Impulsvortrag
«Herausforderungen und Chancen der Kooperation zwischen öffentlicher Verwaltung, lokalen Akteuren und Bevölkerung, im Rahmen europäischer Stadtentwicklung» Prof. Dr. phil. Martin Becker, Katholische Hochschule Freiburg/i.Br.

2 Experten-/Expertinnenrunde
Expertinnen und Experten der öffentlichen Verwaltung aus dem hochschulübergreifenden, trinationalen und EU-geförderten Projekt MARGE
kommentieren die Thesen des Impulsvortrages aus ihrer jeweiligen Perspektive
  • Dr. Daniel Rüetschi (Gemeinderat der Gemeinde Suhr)
  • Marianne Panel (Stadt Saverne)
  • Rudolf Kothmeier (Projektleiter a.D. Soziale Stadt Projekt MehrLiN
  • Stadt Offenburg)
  • Gerhard Kiechle (Bürgermeister a.D., Beamter des Regierungspräsidiums FR a.D., Vorstandsmitglied der Baugenossenschaft Breisgau e.G.);
Moderation Experten- und Expertinnenrunde: Prof. Dr. Jürgen Kegelmann (Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl

3 Plenums-Runde
Die Teilnehmer/innen dieses Workshops diskutieren zusammen mit den
Expertinnen/Experten und dem «Impulsgeber» die aufgeworfenen Themen
weiter.

Moderator Plenums-Runde: Dr. Clemens Back (Dozent Katholische Hochschule Freiburg)
WS6Community Organizing und Empowerment als transformative Praxis (D/F)
In dem Workshop wird aufgezeigt und diskutiert, wie basisdemokratische
und auf Selbstbestimmung zielende Konzepte wie Community Organzing und Empowerment dazu dienen können, transformative Prozesse zur Verbesserung von Lebensbedingungen (z.B. von marginalisierten Gruppen oder Quartieren) in ganz unterschiedlichen Bereichen zu initiieren und zu gestalten. Ausgangspunkt dieser Veranschaulichung im Workshop sind praxisbezogene theoretische Überlegungen sowie Praxisbeispiele aus Deutschland und Frankreich.

Moderation
Hans-Georg Heimann, Interprofessionelle Gewerkschaft der Arbeiter/innen Basel

Beiträge
  • De la médiation à la médiatisation: une pratique d’Empowerment des habitants
    Vincent Curely, Cadre de formation, IREIS
  • Stadtteilmanagement und Demokratieförderung durch das Handlungskonzept Community Organizing
    Ute Fischer, Stadtteilbüro Baesweiler, Deutsches Rotes Kreuz Aachen
  • Community Organizing – Stadtteilentwicklung von «unten»
    Prof. Dr. Lothar Stock, Forum Community Organizing, Offenbach am Main
WS7

Sozialarbeit und Prävention der Radikalisierung: Stigmatisierung
vermeiden und Resilienz fördern (D/F)
Zu oft führt die Verzerrung des Zusammenhangs zwischen Radikalisierung und benachteiligte Quartiere zu einer stärkeren Stigmatisierung dieser Viertel. Der Workshop hinterfragt die Möglichkeit für die Sozialarbeit, Resilienz der Extremdiskurse den Quartieren gegenüber
und deren Gemeinschaften zu fördern.

Moderation
Bruno Michon, Forschungs und Entwicklungsbeauftragter, ESEIS, Strasbourg

Beiträge
  • Interventionen der Sozialen Arbeit im Bereich Extremismus und die Bedeutung der sozialräumlichen Dimension
    Prof. Dr. Miryam Eser, Institut Vielfalt und gesellschaftliche Teilhabe, Departement Soziale Arbeit ZHAW
  • Daniele Lenzo
  • Construire des projets territoriaux de prévention primaire de la radicalisation violente
    Laetitia Rocher, Chargée de mission, ORIV, Strasbourg
    Bruno Michon, Forschungs und Entwicklungsbeauftragter, ESEIS, Strasbourg
WS8Wohnen als Notlage (D/F)
Die Wohnungsfrage ist unbestritten eine der grossen Herausforderungen
des Sozialstaates. Insbesondere dort, wo die Wohnungsmärkte teil- oder ganz privatisiert sind, beobachten wir extreme Ausschlussprozesse. Im Workshop werden die Konsequenzen für sozialen Gruppen
anhand dreier Studien aus Deutschland, Frankreich und Österreich vorgestellt und in eine sozialpolitische Debatte eingebettet.

Moderation
Prof. Dr. Matthias Drilling, Institut Sozialplanung, Organisationaler
Wandel und Stadtentwicklung ISOS, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

Beiträge
  • (Kein) Recht auf angemessenes Wohnen?! – Mehr als ein Forschungsprojekt
    Prof. Dr. Sarah Elsuni, Prof. Dr. Christian Kolbe und Prof. Dr. Kathrin Schrader, Frankfurt University of Applied Sciences
  • Wohnen und Armut in der Schweiz – eine sozialpolitische Herausforderung für die öffentliche Sozialhilfe
    Yann Bochsler, Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel und Stadtentwicklung ISOS, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW
  • Wohnungsnot Luxemburg!? Wohnen in Not oder die Not des Wohnens. Die Strategie des luxemburgischen Roten Kreuzes.
    Magali De Rocco, Croix-Rouge luxembourgeoise
  • La rue, un «no man’s land» où tout reste encore possible?
    Lionel Saporiti, Responsable de formation et chercheur, Ecole Supérieure de Praxis Sociale Mulhouse
WS9Urban Gardening und Familiengärten – Orte der Sicherung der Ernährung
und der (Ent-)Marginalisierung? (D/F)
Familiengärten, Urban Gardening, Gemeinschaftsgärten – es gibt viele Begriffe und Konzepte, wie in urbanen Kontexten im kleinen Rahmen Obst und Gemüse für den eigenen Gebrauch angebaut werden
kann. Die damit verbundenen Ziele sind sehr unterschiedlich und können von der Sicherung genügender Lebensmittel bis zur Förderung der sozialen Integration führen. Drei Beiträge mit Perspektiven aus der Wissenschaft und Praxis sowie einem Blick in den globalen Süden, diskutieren diese und weitere Aspekte.

Moderation
Sarah Lötscher, lic. phil., Kontaktstelle für Arbeitslose Basel

Beiträge
  • Un jardin partagé comme espace de reconnaissance sociale pour les publics marginalisés
  • Valéry Bohrer, animateur-coordinateur, jardin de la garance, Mulhouse
  • Cyril Villet, chargé de recherché, Ecole Supérieure de Praxis Sociale Mulhouse
  • Les programmes d’agriculture urbaine dans les quartiers populaires à
  • Lima-Pérou : leviers d’émancipation ou renouvellement des rapports de domination ?
  • Enrique Serrano, Doctorant Chercheur, Ecole Doctoral 519 Sciences humaines et sociales – Perspectives Européennes UMR 7363 CNRS, Université de Strasbourg et Haute Alsace
  • Wer gärtnert hier? Kleingärten in Zürich als Orte der Alltagskultur marginalisierter Gruppen und ihrer Verdrängung
  • Dr. Chris Young, Gastwissenschaftler, Eidg. Forschungsanstalt WSL, Birmensdorf
WS10 Jugendliche in urbanen Räumen (D)
Städte wandeln sich und auch Jugendliche sind oftmals aufgrund ihres engen Bezugs zum (halb-)öffentlichen Raum von sozialräumlichen Transformationsprozessen im Besonderen betroffen. Der Workshop nimmt sich diesen sozialräumlichen Ausgrenzungsprozessen an, fragt nach der Bedeutung, den Potenzialen und Herausforderungen von urbanen Räumen für Jugendliche und möchte gemeinsam und unter Berücksichtigung einer transnationalen Perspektive nach möglichen Handlungsansätze für die Soziale Arbeit suchen.

Moderation
Sandra Janett, MA, Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel
und Stadtentwicklung ISOS, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

Beiträge
  • Mobilität und Marginalisierung: Jugendliche in Zürich Nord
    Philippe Haldi, Jugendarbeiter, Gemeinschaftszentrum Hirzenbach, Zürich
    Renato Hüppi, Stellenleiter OJA Oerlikon, Offene Jugendarbeit Zürich
  • Freizeitverhalten und Aktivitätsräume von Jugendlichen in privilegierten und benachteiligten Quartieren
    Moritz Merten, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand, Institut für urbane Entwicklungen, Universität Kassel
  • Jugend zwischen sozialräumlicher Ausgrenzung, Stigma und Transformation
    im marginalisierten Stadtquartier
    Dr. Sonja Preissing, Leiterin der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendpolitik,
    Deutsches Jugendinstitut e.V., München
WS11 Kindermitwirkung: Chancen und Stolpersteine beim Einbezug von Kindern (D)
Mit diesem Workshop wagen wir einen grundlegenden Perspektivenwechsel und positionieren Kinder als ExpertInnen in ihrer Sache. Am Beispiel von drei konkreten Projekten gehen wir den Fragen nach, in welcher Form Kinder einzubeziehen und Ihr Wissen genutzt werden kann und worauf geachtet werden sollte, damit die Kooperation mit oder für Kinder nachhaltig gelingt. Wir sprechen über Grundlagen, die es ermöglichen, die Bedürfnisse der Zielgruppe zu erkennen, ernst zu nehmen und in zukünftige Projekte zu integrieren.

Moderation
Katja Reichen, lic. iur., Projektleitung und Mediation im öffentlichen Bereich, Kinderbüro Basel

Beiträge
  • Kinderliteratur: Basis für Kinder- und Familienprogramme
    Aline Diouf, Leiterin Quartiertreffpunkt Kleinhüningen, Basel
    Barbara Schwarz, Projektmitarbeiterin GGG, Basel
  • Die konvivialistische Kita – Ein Konzept zur Integration marginalisierter Familien in die Gesellschaft?
    Andreas Feldmann, Operativer Leiter, Krippe zu St. Peter, Basel
  • QuarTIERgeschichten – Ein Integrationsprojekt für Neuzuzüger/innen
    im Längi-Quartier Pratteln/BL
    Zeno Steuri, Projektleiter KinderKraftWerk, Basel
WS12 Konflikte und alltägliche Aushandlungen des Zusammenlebens in
heterogenen Bewohnerschaften und die Rolle der Sozialen Arbeit
Globalisierung, Migration und Mobilität differenzieren Stadtgesellschaften zunehmend aus. Marginalisierten Quartieren wird dabei eine problematische Zunahme von Konflikten und eine soziale Fragmentierung konstatiert. Der Blick von aussen proklamiert in Folge oftmals die Notwendigkeit staatlicher Massnahmen und sozialarbeiterischer Interventionen. Die Beiträge im Workshop stellen diese These in Frage. Anhand von drei Beispielen wird der alltägliche Umgang mit und die Bedeutung von Konflikten für heterogene Nachbarschaften in marginalisierten Quartieren dargestellt. Handlungsmöglichkeiten einer professionellen Praxis Sozialer Arbeit, sowie deren Rolle im Umgang mit Konflikten, werden zur Diskussion gestellt.

Moderation
Simone Tappert, MSc, Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel
und Stadtentwicklung ISOS, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

Beiträge
  • Sozialer Zusammenhalt in Ankunftsquartieren: Die Rolle lokaler Settings für Begegnung und Interaktion
    Nils Hans, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS), Dortmund
  • Soziale Konflikte im marginalisierten und sozial heterogenen Quartier – Alltagswahrnehmungen von Bewohner und Bewohnerinnen einer ostdeutschen Grosswohnsiedlung
    Christoph Hedtke MSc, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Fachhochschule
    Erfurt, Fachbereich Stadt- und Raumsoziologie
  • Heterogenität = konflikthaftes Zusammenleben? Zum Umgang mit
    Konflikten in marginalisierten Quartieren
    Mathis Fragemann, wissenschaftlicher Mitarbeiter und
    Annekatrin Kühn MA, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Fakultät Raumplanung,
    Stadt- und Regionalsoziologie, Technische Universität Dortmund

WS13 Bedeutung und Konstruktion öffentlicher Räume (D)
Verdichtetes Bauen und demografische Entwicklungen führen dazu, dass der öffentliche Raum als gemeinschaftliches Gut insbesondere in benachteiligten Quartieren immer mehr ins Zentrum der Diskussion rückt. Auf den verschiedenen Diskursebenen wird mit dem Mangel an öffentlichem Raum unterschiedlich umgegangen – sei es auf Seiten der Planung, der Bewohnenden und deren Wechselspiel. Dadurch ergeben sich diverse Handlungsoptionen und Lösungsvorschläge. Im Workshop werden diese an Beispielen vorgestellt und diskutiert: anhand der Verschiebung des öffentlichen Raums hin zum digitalen Raum, anhand der Verdichtung der Baufläche zur Schaffung neuer Aussenräume sowie anhand von Werteverschiebungen und Zukunftsbildern der Planungspraxis bezogen auf die Verteilung des öffentlichen Raums.

Moderation
Johanna Leitner, MA, Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel
und Stadtentwicklung ISOS, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

Beiträge
  • Online-Plattformen als Kompensation eines Mangels an öffentlichen (Begegnungs-)Räumen.
    Sophie Brandt MA, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Hochschule Neubrandenburg
  • Bedeutung öffentlicher Räume als Ort der Teilhabe in benachteiligten Quartieren – Beitrag Aus der Wiener Planungspraxis zu mehr Resilienz in der Stadt.
    Udo Häberlin, Referent Stadt Wien, Stadt Wien, MA18-Stadtentwicklung und Stadtplanung; Referat Landschaft und öffentlicher Raum
  • Wohnaussenräume und ihre Bedeutung für sozial verträgliche Verdichtungsprozesse – Das Quartier Hohrainli in Kloten.
    Petra Hagen Hodgson lic. phil., Dozentin und Leiterin Forschungsgruppe Grün und Gesundheit, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, ZHAW; Institut für Umwelt und natürliche Ressourcen, IUNR; Forschungsgruppe Grün und Gesundheit
WS14Marginalisierte Gruppen und «ihre» Sozialräume (D)
Marginalisierung in Städten kann sich je nach Gruppe und sozialräumlichem Kontext sehr unterschiedlich zeigen, ebenso die darauf bezogenen Handlungsansätze und Unterstützungsangebote verschiedener Akteure. Im Workshop werden diese heterogenen Aspekte auf der Grundlage von drei Beiträgen (aus Basel, Berlin und Wien) genauer beleuchtet. Anschliessend wir gemeinsam der Frage nach den Erkenntnissen aus diesen Beiträgen nachgegangen.

Moderation
Dr. Patrick Oehler, Institut Sozialplanung, Organisationaler Wandel
und Stadtentwicklung ISOS, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

Beiträge
  • Wohnen und Leben im Märkischen Viertel – Ein integratives Wohnprojekt für Roma-Familien
    Helene Böhm MA, Leitung soziale Quartiersentwicklung, gesobau Berlin
  • Marginalisierung und Raum. Die Rolle von Sozialer Arbeit beim Gestalten von Räumen für marginalisierte Gruppen in der Stadt anhand von zwei Wiener Fallbeispielen.
    Dr. Katharina Kirsch-Soriano, Leiterin Stadtteilarbeit Caritas Wien
    Christoph Stoik MA, FH-Prof. Soziale Arbeit, FH Campus Wien
  • Migrantische Orte in Basel
    Dr. Peter Streckeisen, Dozent, Departement Soziale Arbeit der ZHAW / Uni Basel Institut für Soziologie und Laura Schwab, Master-Studentin an der Universität Basel in Soziologie und Deutscher Philologie
WS15Wege aus der Marginalisierung, Wege in die Inklusion – Impulse aus der
Quartiers- und Stadtentwicklung (D)
Im Workshop wird anhand dreier Praxisbeispiele aus der Quartiersund Stadtentwicklung aufgezeigt, welche Bedeutung Planung und Partizipation für die Entstehung bzw. Veränderung von marginalisierten Quartieren haben können und wo die Grenzen einer vorausschauenden Sozial(raum)gestaltung liegen. Zur Diskussion steht, welche Herausforderungen für eine an Inklusion und gesellschaftlicher Teilhabe ausgerichtete Quartiers- und Stadtentwicklung bestehen.

Moderation
Prof. Dr. Jörg Dittmann, Institut Sozialplanung, Organisationaler
Wandel und Stadtentwicklung ISOS, Hochschule für Soziale Arbeit FHNW

Beiträge
  • «Space as Tool». Neu-Entwicklung eines marginalisierten Quartiers – oder Steigerung der Attraktivität für Wohnen, Arbeiten und Investment? Ein Praxisbeispiel aus Forschung, Entwicklung und Urban- Management
    Daniel Palestrina, Urban Manager; Forschung, Entwicklung und Theorie für metropolitane und urbane Kontexte. Bei Joint Venture International verantwortlich für F+E und Management. Geschäftsführer von metrobasel Expo & Forum.
  • Wenn Benachteiligung «weh tut» – oder Quartiersentwicklung als kommunale Impulsgeberin
    Dr. Regula Waldner, oekoskop AG Basel
  • Teilhabe im Wohlstand – Möglichkeiten und Grenzen eines Versprechens
    Andreas Wyss MA, Leiter Fachbereich Kindheit, Jugend und Integration, Stadt Uster
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