… in der scientific community, … mit Praxislehrpersonen

Die Bedeutung der Praxislehrpersonen wird immer klarer

Tobias Leonhard | 22. August 2018

Die Schweizerische Gesellschaft für Lehrerinnen- und Lehrerbildung SGL hat unter anderem eine Arbeitsgruppe Berufspraktische Studien (http://sgl-online.ch/de/arbeitsgruppen/berufspraktische-studien). Letzte Woche traf sich das Gremium an der PH Thurgau in Kreuzlingen.

In drei Vorträgen von Kolleginnen und Kollegen aus Zürich, Brugg und Luzern wurde für mich ein Thema überdeutlich: Die Arbeit der Praxislehrpersonen ist hochgradig wirksam. Was sie tun, hat eine Wirkung beim «Nachwuchs», sie sind Vorbild, und zwar meist implizit, zum Teil unbewusst und unhinterfragt. Sie markieren durch das, was sie tun, «was man im Berufsfeld tut». Das ist zunächst eine gute Botschaft, denn bei allen Zweifeln daran, ob Lehrerbildung wirkt, kann man zunehmend sicher feststellen: Praktika wirken.

Zugleich wurde deutlich: Nicht wenige Praxislehrpersonen «fremdeln» mit den Ausbildungsinstitutionen, die gefühlt weit weg sind und deren Konzeptionen nur langsam, bisweilen bruchstückhaft und immer eigenwillig Eingang in die Ausbildungspraxis im Berufsfeld finden.

Die Konsequenzen sind klar: Qualitätsentwicklung als Auseinandersetzung damit, was im Unterricht «tat-sächlich» läuft, muss gemeinsam mit den Praxislehrpersonen stattfinden, in verlässlichen Kontakten, unter Berücksichtung der jeweils spezifischen Könnerschaften und – als Ausbildungssetting – gemeinsam mit Studierenden. Das scheint viel aussichtsreicher als die Idee, Studierende an der Hochschule mit «Innovationsprogrammatik» abzufüllen, die sie im Praktikum nicht wiederfinden und die sich im Berufseinstieg als «survival stage» nicht realisiern lässt, weil das Feld eben anders «tickt».

Theoretisch ist die Konzeption der Partnerschulen für die Zusammenarbeit mit erfahrenen und etablierten Könnerinnen und Könnern des Bereufsfeldes ein geeignetes Modell, sicher nicht das einzige. Es wird in den kommenden Jahren zu prüfen sein, ob die Idee des vielzitierten «hybriden Raums» sich dort realisiert.

Spannend auch, zu untersuchen, wie genau die berufliche Praxis es schafft, die «Wirkung» bei den Studierenden und Berufseinsteigenden zu erzielen. Ich halte dabei die Idee, das als Subjektivationsgeschehen zu rahmen und zu untersuchen für sehr aussichtsreich.

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