Gastmentorin Bachelor und Master
Mentorate künstlerische Praxis
Sophie Jung (lebt in London und Basel) arbeitet in den Bereichen Text, Skulptur und Performance, wobei sie sich mit der Politik der Re-/Re-/Repräsentation auseinandersetzt und das selektive Verstummen hinterfragt, das durch einen Entschluss entsteht. Sie verwendet Humor, Scham, das Absurde, rohe Wut, Rhythmus und Reim, Slapstick, Härte, Freundschaft und einen konstanten Strom von Ausrutschern.
Ihr skulpturales Werk besteht aus Körpern, die sich aus gefundenen und zufällig hergestellten Attributen zusammensetzen, und definiert sich gegen das Dogma einer ursprünglichen Idee oder einer universellen Bedeutung. Stattdessen ist es ein Netzwerk von anhaltender Unvollständigkeit, ein sich ständig verändernder Chor von Dringlichkeiten und Vergnügen, Traumata und Manifestationen, die sich zwischen dominanten und nebensächlichen Themen bewegen.
Ihr geht es darum, eine De-Kategorisierung von Begriffen und eine De-Konzeptualisierung von Kategorien auszulösen, sie hofft auf unheilige Allianzen, materialübergreifende Solidarität und Assemblagen, die sich der Auflösung entziehen. Ihre Herangehensweise an Zeug - sowohl lesbares Utensil als auch metaphorische Erscheinung - bewegt sich irgendwo zwischen materialistischer Verantwortung und wildem Werden. Ihr Schreiben steht in der Tradition der écriture feminine und lebt als vielstimmige Collage, die oft in Zusammenarbeit materialisiert und erweitert wird.
Zu ihren jüngsten Ausstellungen zählen Sincerity Condition im Casino Luxembourg; Unsetting im Istituto Svizzero, Mailand; Taxpayer's Money für Frieze LIVE, Dramatis Personae im JOAN, LA; The Bigger Sleep im Kunstmuseum Basel; Come Fresh Hell or Fresh High Water im Blain Southern, London; Producing My Credentials im Kunstraum London; Paramount VS Tantamount in der Kunsthalle Basel und Äppärät im Ballroom Marfa. Derzeit arbeitet sie an Einzelausstellungen im E.A. Shared Space in Tiflis und in der Galerie Joseph Tang in Paris. 2016 und 2019 gewann sie den Swiss Art Award, von 2017 bis 2019 war sie in der Jury des Swiss Performance Art Award und 2018 wurde sie mit dem Manor Kunstpreis ausgezeichnet.