
26.2.2025 | Hochschule für Wirtschaft
Frische Ideen und Konzepte für ein klimaneutrales Basel
Basel möchte bis 2037 klimaneutral werden und braucht dazu starke Partner und frische Ideen. Die Fachstelle Klima Basel-Stadt, die Baloise und die IWB setzen dabei auch auf die Vorstellungskraft von Studierenden der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW. Eine Woche lang entwickelten diese jüngst Ideen, wie die drei Kooperationspartner zu dem ambitionierten Ziel der Stadt beitragen können. Die Workshops fanden im Rahmen des hochschulübergreifenden Moduls zu den globalen Nachhaltigkeitszielen statt, an dem Studierende aus den Bereichen Life Sciences, Technik, Wirtschaft, Psychologie, Soziale Arbeit und Pädagogik teilnehmen.
Nicht nur der Klimawandel, auch der zunehmende Verlust an Biodiversität und globale wirtschaftliche und soziale Ungleichheiten stellen die Weltgemeinschaft vor grosse Herausforderungen. Mit den «United Nations Sustainable Development Goals (SDG)» haben die Vereinten Nationen 2015 siebzehn Ziele definiert, die den Weg weisen sollen, um die Lebensverhältnisse für alle Menschen und die Umwelt zu verbessern. Eine nachhaltige Entwicklung kann nur erreicht werden, wenn ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte gleichzeitig berücksichtigt werden. Um dem gerecht werden zu können, müssen Lösungen in fachübergreifenden Ansätzen und unter Einbezug Betroffener geleistet werden. Nur so können die vielfältigen Aspekte von Nachhaltigkeit angemessen berücksichtigt werden.
Durch praxisnahe Aufgabenstellungen zur Nachhaltigkeitswirkung
Die FHNW hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Studierenden zu befähigen, zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen wie den SDGs beizutragen. Seit 2022 bietet sie daher unter Federführung der Hochschule für Wirtschaft ein interdisziplinäres Studienmodul über zwei Semester an, in dem Studierende der FHNW an Nachhaltigkeitsinnovationen arbeiten. Während im Herbstsemester Dozierende aus allen Hochschulen den Studierenden verschiedene Zugänge und Zusammenhänge zum Thema vermitteln, arbeiten die Studierenden im Frühjahrssemester in gemischten Gruppen an praxisnahen Aufgaben. Dazu werden gemeinsam mit Unternehmen und Organisationen aus der Region konkrete Herausforderungen definiert, zu denen die interdisziplinär zusammengesetzten Studierendengruppen konkrete Ideen und nachhaltigkeitsfördernde Lösungsvorschläge entwickeln sollen. «Wir brauchen dringend innovative Ideen und das Zusammenführen von Studierenden und Organisationen zu deren gemeinsamen Entwicklung und Umsetzung motiviert besonders», erklärt die Modulverantwortliche Ananda Wyss. In der Ko-Kreation von Studierenden und Unternehmen entstehen nicht nur viele Innovationsideen, der Prozess vermittelt auch ein Gespür für die Komplexität dieser Themen und die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit.
Impressionen von der Innovationswoche
Fotos: Baloise.
Bei der jüngsten Durchführung des Moduls im Februar 2025 arbeiteten die Studierenden während einer Woche intensiv in einer Innovationswerkstatt, die den Studierenden von der Baloise am Standort Basel zur Verfügung gestellt wurde. Neben der Baloise selbst stellten die Industriellen Werke Basel (IWB) sowie die Fachstelle Klima Basel-Stadt den Studierendengruppen als «Challenge-Hosts» konkrete Aufgaben, zu denen sie gemeinsam Lösungen entwickeln sollten.
Sieben Gruppen – zahlreiche Ideen
In sieben Gruppen durften die Studierenden ihrer Kreativität und Eingebungskraft freien Lauf lassen und gemeinsam darüber reflektieren, mit Hilfe welcher gesellschaftlichen Gruppen welche Ideen allenfalls umgesetzt werden könnten und wo die benötigten Ressourcen dafür herkommen könnten. So bearbeiteten einige Gruppen die Frage, wie Baloise KMUs auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützen kann. Die diskutierten Ideen umfassten Möglichkeiten zur Unterstützung der Sensibilisierung, einer gezielten und transparenten Datengewinnung der CO₂-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette und der Unterstützung von Landwirten, die auf regenerative Praktiken umsteigen möchten. Andere Gruppen beschäftigten sich mit der von IWB definierten Challenge und überlegten, welche Rolle die IWB bei der Unterstützung einer Kreislaufwirtschaft übernehmen könnten. Diese Teams entwickelten Ideen zur Wiederverwendung von Solarmodulen und zum Recycling von Altbeton aus dem Tiefbau. Weitere Teams überlegten sich, wie die Fachstelle Klima Basel-Stadt das Konsumverhalten in Richtung Kreislaufwirtschaft und klimafreundliche Ernährung unterstützen kann. Sie identifizierten verschiedene Möglichkeiten, um ein grösseres Bewusstsein und Anreize zur Unterstützung intrinsischer Motivationen zu schaffen.
Ein Programm mit Mehrwert für Studierende und Organisationen
Einmal mehr hat dieses sowohl inter- als auch transdisziplinäre Modul gezeigt, wie wertvoll es sowohl für Studierende als auch für die beteiligten externen Organisationen ist. Die Studierenden erlernen grundlegende Fähigkeiten, tauschen sich mit Studierenden anderer Fachbereiche aus und erhalten zielgerichtete Unterstützung durch die beteiligten Dozierenden. Die organisationen wiederum können sich dabei unterstützen lassen, ihre Herausforderungen angehen und innovative Ideen erhalten, um ihre Geschäftsmodelle nachhaltig und zukunftssicher zu gestalten. Initiativen und Unternehmen, die sich für kommende Durchführungen des Moduls interessieren und als Challenge Hosts mit ambitionierten Studierenden Nachhaltigkeitsideen entwickeln möchten, können sich an die Projektleitung des Moduls an der Hochschule für Wirtschaft FHNW wenden.

Modul «Die United Nations Sustainable Development Goals»
Erfahren Sie mehr über das Modul «Die United Nations Sustainable Development Goals» der Hochschule für Wirtschaft FHNW.
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