Schweizer KMU beweisen Vielfalt und Wettbewerbsfähigkeit: Besuch chinesischer Manager
Im Rahmen einer EMBA- oder MBA-Weiterbildung besuchten 25 Kaderleute aus der Tech-Metropole Shenzhen im März 2025 während einer Woche verschiedene Schweizer KMU.
Von Ruedi Nützi.
Eine Pharmafirma, eine Solarfirma, eine Metallhärterei, eine Uhrenfirma, eine IT-Firma repräsentieren die Breite und Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer KMU. Im Rahmen der Bildungsreise fanden zusätzlich Referate zur Wirtschaftsförderung in der Schweiz statt.
Der Dialog mit Gästen aus China zeigte sowohl die Unterschiedlichkeit der Mentalitäten und Wirtschaftssysteme als auch die Gemeinsamkeiten. Im Rahmen zweier Referate entstand eine Diskussion über Unternehmenskulturen und die Ansprüche der Mitarbeitenden an Firmen und Führungskräfte. Sowohl in der Schweiz als auch in China erwarten die Mitarbeitenden neben fairer Bezahlung vor allem Entwicklungsmöglichkeiten, eine interessante Arbeit und ein gutes Teamklima.
Auch in Bezug auf die Führungskultur fanden sich mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Während oft angenommen wird, dass in China Hierarchie eine zentrale Rolle spielt und Mitarbeitende sich unterordnen müssen, bestätigten die chinesischen Führungskräfte zwar die starke Hierarchie, sehen jedoch eine Entwicklung hin zu mehr Einbezug der Mitarbeitenden.
Ein wesentlicher Unterschied zeigte sich in der Frage, wie sehr sich Firmen um das Wohl der Mitarbeitenden und ihrer Familien kümmern sollen. In der Schweiz wird klar zwischen Arbeits- und Privatwelt unterschieden. In China hingegen wird erwartet, dass Führungskräfte sich auch um das Wohl der Familien der Mitarbeitenden kümmern.
In einer Weltlage, die von Polarisierung und Konflikten geprägt ist, bieten solche Bildungsreisen eine wertvolle Gelegenheit zum gegenseitigen Lernen im Dialog. Sowohl die Teilnehmenden als auch die Vertreterinnen und Vertreter der besuchten Firmen empfanden die Gespräche als Bereicherung. Das China Centre der FHNW plant in diesem Jahr weitere Intensiv-Wochen und ist dabei auf den Goodwill und die Offenheit von Schweizer Firmen angewiesen.
