Filapodo – Nachhaltige Hightech-Filamente für staubfreie, patientenindividuelle Orthopädie
Mit dem Projekt Filapodo setzen die FHNW und Orthopädie Podologie Malgaroli & Werne AG ihre Zusammenarbeit zur Modernisierung der Orthopädietechnik fort. Ziel ist es, den Einsatz innovativer, ressourcenschonender 3D-Druckverfahren für orthopädische Schuheinlagen weiterzuentwickeln. Dabei werden neuartige, biobasierte Filamente erforscht, die nicht nur den hohen medizinischen Anforderungen entsprechen, sondern auch Staubbelastung vermeiden, Recycling ermöglichen und neue Geschäftsmodelle eröffnen.
Ausgangslage
Orthopädie Podologie Malgaroli & Werne AG bietet ein breites medizinisches Dienstleistungsportfolio im Bereich menschlicher Mobilität, darunter individuell angepasste orthopädische Schuheinlagen. Seit Ende 2019 kommt dort die FDM-3D-Drucktechnologie zum Einsatz, bei der geschmolzenes Filament schichtweise aufgetragen wird. Dieses Verfahren erlaubt den gleichzeitigen Einsatz harter und weicher Materialien und die automatisierte Fertigung reproduzierbarer Einlagen – ein Vorteil insbesondere für komplexe Patientengruppen wie Menschen mit Diabetes oder Fussdeformitäten.
Bisher existieren jedoch keine Filamente am Markt, die den spezifischen technischen und funktionalen Anforderungen im orthopädischen und präventiven Bereich vollständig genügen.
Ziele
Das Projekt Filapodo hat das Ziel, neue Filamenttypen für den 3D-Druck orthopädischer Schuheinlagen zu entwickeln.
Konkret sollen:
Biobasierte Pebax®-Filamente mit unterschiedlichen Härtegraden hergestellt werden.
Funktionale Eigenschaften wie antibakterielle und antistatische Wirkung integriert werden.
Additive wie chemische Treibmittel erprobt werden, um Materialeigenschaften gezielt zu beeinflussen.
Druckprozess, Preis, Patientenkomfort, Hautverträglichkeit und Recyclingfähigkeit optimal aufeinander abgestimmt werden.
Ergebnisse
Im Projekt Filapodo konnte eine neue Generation von Filamenten entwickelt werden, die auf Rizinusbohnen basieren und damit biobasiert, nachhaltig und ressourcenschonend sind. Diese Filamente erfüllen sowohl die hohen medizinischen Präzisionsanforderungen als auch ökologische Nachhaltigkeitskriterien.
Dank ihrer antibakteriellen, hautfreundlichen und funktional optimierten Eigenschaften verbessern sie die Patientenversorgung deutlich. Darüber hinaus bilden sie die Grundlage für innovative Geschäftsmodelle im Bereich Lifestyle- und Präventionsprodukte – etwa durch die Fertigung direkt am Point of Sale.
Mit der Umsetzung von Filapodo wird ein wichtiger Beitrag zur Ressourcenschonung, zur Gesundheitsförderung und zur Wettbewerbsfähigkeit der Orthopädietechnik in der Schweiz geleistet. Die Ergebnisse können als Modell für weitere Anwendungen im medizinischen 3D-Druck dienen und eine gesamte Branche in Richtung nachhaltiger, staubfreier Produktion bewegen.
Projekt-Information
Auftraggeber | |
Ausführung | |
Dauer | 1 Jahr |
Förderung | |
Team | Shirley Tiesnes (Projektleiterin), Christian Brauner |

