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Netzkompatibilität von Wohngebäuden –...

Netzkompatibilität von Wohngebäuden – Entwicklung einer Bewertungsmethode

Die entwickelte Methode bewertet die Auswirkungen von Elektrizitäts-Produktion und -Verbrauch eines Gebäudes auf das angeschlossene Niederspannungsnetz.

Ausgangslage

Gängige energetische Gebäudebewertungsmethoden bewerten Gebäude meist isoliert ohne Berücksichtigung der Wechselwirkungen mit deren Umgebung. Mit der Umsetzung der Schweizer Energiestrategie 2050 ist jedoch zu erwarten, dass in Gebäuden vermehrt Anlagen (z.B. Photovoltaik, Ladestationen für Elektrofahrzeuge) installiert werden, die eine höhere Belastung des umgebenden Verteilnetzes zur Folge haben können. Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts der Hochschulen für Technik und für Architektur, Bau und Geomatik wurde deshalb eine Methode entwickelt, die den Einfluss (die «Netzdienlichkeit») eines Gebäudes auf das angeschlossene Verteilnetz bewertet.

Abbildung 1: Betrachtung von Gebäuden und elektrischem Netz als gekoppeltes System

Ziele

  • Definition einer Bewertungsmethode für die Netzkompatibilität eines Gebäudes («Netzdienlichkeit»)
  • Anwendung der Bewertungsmethode auf verschiedene Ortsnetze mit Gebäudeausbau-Szenarien «heute», «2035» und «2050», sowie Gebäude-Lastmanagement Methoden «Eigenverbrauchsoptimierung» und «Leistungsoptimierung»

  • Werkzeug für Architekten und Gebäudeplaner, um die Kompatibilität eines neuen Gebäudes oder einer Gebäudenachrüstung mit der lokalen Netzumgebung beurteilen und nach Möglichkeit teure Netzausbauten vermeiden zu können

Ergebnisse

Die entwickelte Methode quantifiziert die Auswirkungen verschiedener Eingangsgrössen (z.B. installierte PV-Leistung, Bedarf Wärmepumpe) eines Gebäudes auf die definierten Kenngrössen des Netzes (z.B. Spannungslimiten, Leitungs- und Trafobelastung). Die Summe der Bewertungen der einzelnen Kenngrössen wird in der sogenannten Netzdienlichkeit des Gebäudes zusammengefasst.

Die Anwendung der Methode an zwei unterschiedlichen Netzen hat plausible Ergebnisse ergeben. Um die allgemeine Gültigkeit der Methode zu verifizieren sind jedoch weitere Untersuchungen an verschiedenen Verteilnetzen nötig.

Abbildung 2. Beispielhafte Bewertung eines Gebäudes mit Photovoltaikanlage und einfachem Lastmanagement in einem spezifischen, realen Netzgebiet, für die drei Szenarien Heute, sowie für die Jahre 2035 und 2050. Die heutige positive Gebäudebewertung verschlechtert sich bis 2050, da sich die anderen Gebäude in der Netzumgebung in dieser Zeit verändern und damit auch die Situation im Verteilnetz.

Projekt-Information

Kunde

Bundesamt für Energie (BFE)

Ausführung

Hochschule für Technik FHNW: Institut für Elektrische Energietechnik
Hochschule für Bau, Architektur und Geomatik FHNW: Institut Energie am Bau

Forschungspartner

AEW, IWB

Dauer

2 Jahre

Förderung

Bundesamt für Energie (BFE)

Projektteam

Hochschule für Technik FHNW: Dr. Christoph Hunziker, Thomas Keller, Luca Fankhauser, Tobias Schmocker, Prof. Dr. Nicola Schulz
Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW: Dr. Monika Hall, Christoph Sibold, Bastian Burger

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