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20.3.2024 | Hochschule für Technik

Mit Batteriespeicher die Energieeffizienz steigern

Batteriespeicher gelten als eine wichtige Schlüsselkomponente des Energiesystems der Zukunft. Drei Studierende des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) haben in einem Projekt im Auftrag des Energiedienstleisters AEW Energie AG und Hitachi Energie untersucht, wie sich ein grosser Batteriespeicher mit 5.5 MW Leistung gewinnbringend einsetzen lässt.

Zwei Personen schneiden ein blaues Band durch, im Hintergrund sieht man eine Reihe an personenhohen Batteriespeichern

Bei der Einweihung des AEW-Batteriespeichers in Dättwil: Marc Ritter, CEO der AEW (links), und Regierungsrat Stephan Attiger schneiden das Band durch.

Das Energiesystem befindet sich im Wandel. Solar- und Windkraftwerke erzeugen den Strom nicht immer dann, wenn er gerade benötigt wird. Damit gewinnen Energiespeicher wie grosse Batteriesysteme an Bedeutung: Sie stabilisieren das Netz und stellen sicher, dass die Energie jederzeit abrufbar ist.

Der Energiedienstleister AEW Energie AG hat gemeinsam mit Hitachi Energy Ende 2023 in Dättwil ein Batteriespeichersystem mit 5.5 Megawatt Leistung und einer Kapazität von 10 Megawattstunden in Betrieb genommen. Zum Vergleich: Ein Tesla Modell 3 hat eine Batteriekapazität von 60 Kilowattstunden – das Speichersystem kann also die Energie von über 160 dieser Tesla-Batterien aufnehmen. Das entspricht ungefähr der Energie, die zwei Vierpersonen-Haushalte in einem Jahr verbrauchen. Um die Batterie vollständig zu laden, dauert es übrigens weniger als zwei Stunden.

Der Speicher soll laut AEW vor allem dann in den Betrieb kommen, wenn Spitzenlast herrscht – also beispielsweise zur Mittagszeit. Gleichzeitig soll er aber auch wichtige Erkenntnisse und Daten über den Effekt der Batterie auf die Netzstabilität und über das Alterungsverhalten eines solchen Batteriesystems liefern.

Studierendenprojekt der FHNW für den Betrieb

Patrick Linggi, Björn Wyss und Fabio Moia studieren Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule für Technik FHNW. Im Rahmen einen Studierendenprojekts haben sie für den Batterie-Energiespeichersystem (BESS – Battery Energy Storage System) ein Betriebskonzept entwickelt und umgesetzt. Dabei sind sie den Fragen nachgegangen, in welchen Bereichen eine solche Batterieanlage überhaupt eingesetzt werden kann, aber auch, wie sie in den Markt für Systemdienstleistungen eingebunden werden kann.

Und dies mit Erfolg: Seit Dezember 2023 ist der Batteriespeicher in Dättwil nun in Betrieb. Am 23. Februar 2024 fand die offizielle Eröffnung statt. 

Wie AEW berichtet, eignet sich die Batterie dank ihrer schnellen Reaktionsgeschwindigkeit für die Regelung von Primär-, Sekundär- und Tertiärregelleistung. Damit können solche Systeme einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilisierung leisten: Indem sie kurzfristig überschüssigen elektrische Energie aufnehmen und wieder abgeben können, helfen sie mit, die Netzfrequenz von 50 Herz stabil zu halten.

AEW plant künftig, die Batterieanlage auch für Blindleistungskompensation, Peakshaving oder Energiearbitrage einzusetzen. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten bieten eine hohe Flexibilität, um den zukünftigen Herausforderungen bei der Entwicklung des Energiesystems gerecht zu werden.

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