"Taiwan hat meinen Horizont erweitert – in jeder Hinsicht"
Ein Erfahrungsbericht von Lorenz Schmid, Student Wirtschaftsingenieurwesen an der FHNW
Wenn Lorenz Schmid heute von seinem Austauschsemester erzählt, leuchten seine Augen. Für ein halbes Jahr hat es ihn nach Taiwan verschlagen – an die Ming Chi University of Technology, eine Partnerhochschule der FHNW. Für viele in seinem Umfeld war dieses Ziel zunächst ungewöhnlich. Doch für Lorenz wurde es zum Abenteuer seines Lebens.
„Ich war noch nie zuvor in Asien“, erzählt Lorenz. „Schon auf dem Weg zur Universität hat mich alles überwältigt: die Gerüche, die Architektur, der chaotisch wirkende Verkehr – und mittendrin ich, fasziniert von der neuen Welt.“
An der Uni bezog er ein Bett oberhalb seines Schranks in einem Viererzimmer – zusammen mit einem Schweizer, einem Deutschen und einem Taiwaner. Privatsphäre? Fehlanzeige. Doch das Zusammenleben funktionierte erstaunlich gut – wie so vieles in Taiwan, das auf den ersten Blick ungewohnt wirkt und sich dann als echte Bereicherung entpuppt.
Der Studienalltag war geprägt von englischsprachigen Mastermodulen. „Didaktisch waren sie eher leicht, aber fachlich und kulturell sehr spannend, vor allem durch die Zusammenarbeit mit Mitstudierenden aus Indonesien, Thailand und Vietnam.“
Besonders begeistert war Lorenz vom aktiven Studierendenleben. „Die Universität fördert das Miteinander stark – es gab monatliche Exkursionen, organisiert von der Uni, bei denen man Land, Leute und Wirtschaft aus erster Hand kennenlernen konnte.“
Dazu kamen zahlreiche Studierendenclubs – vom Wandern über Volleyball bis zum Bogenschiessen. „Schon in der Einführungswoche warb jeder Club um neue Mitglieder. Das war nicht nur unterhaltsam, sondern auch die beste Möglichkeit, um Kontakt mit einheimischen Studierenden zu knüpfen.“
Lorenz blickt mit Dankbarkeit auf sein Semester zurück:
„Ich vermisse das Grossstadtleben, das immer etwas zu bieten hatte, die vielen kleinen Überraschungen des Alltags, die Reisen durchs ganze Land – und natürlich die Freundschaften, die entstanden sind.“
„Ich kann jedem nur empfehlen, den Schritt zu wagen. Ein Austauschsemester erweitert nicht nur das Wissen, sondern auch das eigene Denken. Taiwan hat mich kulturell, menschlich und persönlich enorm bereichert.“

