Die PICE-Studie (Parental Investment in Children’s Education)

Zur Bedeutung elterlicher Bildungswünsche und Unterstützung bei der Berufswahl von jungen Erwachsenen in der Schweiz

Neue Befunde der Bildungs- und Migrationsforschung zeigen, dass bei vergleichbarem elterlichem sozioökonomischem Status und Bildungsstand Kinder von Migranten ein höheres Bildungsniveau erreichen als Kinder einheimischer Eltern. Dieser Befund wird dem immigrant optimism zugeschrieben, welcher auf der Beobachtung basiert, dass Eltern mit Migrationshintergrund im Vergleich zu einheimischen Eltern tendenziell höhere Bildungsansprüche an ihre Kinder haben.

Obwohl gezeigt wurde, dass immigrant optimism mit dem Bildungserfolg der Kinder korreliert, ist wenig darüber bekannt, welche Mechanismen zum Erfolg der Kinder beitragen und welche intermediären Prozesse dafür verantwortlich sind, dass sich die höheren elterlichen Aspirationen in schulischen Erfolg umsetzen lassen. Es steht zu vermuten, dass höhere Aspirationen zu verändertem elterlichem Verhalten führen, d.h. zu anderen Strategien oder Ressourcennutzung.

PICE untersucht diesen Prozess und analysiert elterliche Investitionen, die als das Zusammenspiel aus elterlichen Aspirationen, Strategien und Ressourcen verstanden werden. Dabei werden Familien mit und ohne Migrationshintergrund in der Schweiz hinsichtlich ihres Verhaltens verglichen.

Mittels Mixed-Method-Designs untersuchen wir die die Frage, wie Eltern durch unterschiedliche Investments die Bildungslaufbahnen ihrer Kinder unterstützen.

In PICE werden Daten der 2. TREE-Kohorte (Transitions from Education to Employment, N=7700) analysiert, die um ein qualitatives Subsample von TREE-Befragten mit je einem Elternteil (N=144) ergänzt werden. Dieses wird zweimal befragt.

Das PICE-Forschungsteam: Marieke Heers (FORS), Chantal Kamm (Uni Bern/ PH Bern), Andres Gomensoro (TREE), Sandra Hupka-Brunner (TREE)