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      Neue Prinzipien für die Strassenraumgestaltung
      25.5.2023 | Hochschule für Angewandte Psychologie

      Neue Prinzipien für die Strassenraumgestaltung

      Ein Forschungsprojekt der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW und Rapp hat untersucht, wie verschiedene Gestaltungselemente die gefahrene Geschwindigkeit beeinflussen. Der Projektbericht steht nun als Download zur Verfügung.

      Die Einhaltung von Geschwindigkeitsvorgaben ist ein Schlüsselfaktor für die Sicherheit im Strassenverkehr – so viel steht fest. Doch wie wirkt sich die Gestaltung des Strassenraums auf die gefahrene Geschwindigkeit aus? Wie beeinflussen Bäume, Trottoirs, Markierungen etc. die Fahrgeschwindigkeit? Dies untersuchte ein interdisziplinäres Forschungsteam der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW (Angewandte Psychologie; Architektur, Bau und Geomatik; Technik) und Rapp im Auftrag des Bundesamts für Strassen mittels Literaturrecherche, Messungen im Feld und eines Virtual Reality (VR) Fahrsimulationsexperiments.

      Strecke aus der VR Simulation: Die Teilnehmenden fuhren durch unterschiedlich gestaltete Strassen, z. B. mit einem farbigen Mehrzweckstreifen. (Bild: Hochschule für Technik FHNW)

      Drei Gestaltungsprinzipien beeinflussen die Fahrgeschwindigkeit

      Die Ergebnisse zeigen, dass einzelne Gestaltungselemente eine kleine, direkte Wirkung auf die gefahrenen Geschwindigkeiten haben. «Wir leiten darum aus den Ergebnissen ab, dass die Wirkung von Gestaltungselementen sich nicht aufgrund einzelner Elemente, sondern aus der Summe von verschiedenen Massnahmen ergibt», sagt Projektleiterin Prof. Dr. Dorothea Schaffner von der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW. «Wir empfehlen daher bei der Planung von Strassen, nicht einzelne Gestaltungselemente zu berücksichtigen, sondern Gestaltungsprinzipien.» Aufgrund der Erkenntnisse kann die gefahrene Geschwindigkeit von Autofahrenden innerorts reduziert werden, wenn zusätzlich zu den gesetzlich notwendigen Elementen (Markierungen und Signale) folgende Prinzipien beachtet werden:

      • Andere Verkehrsteilnehmende sind im Strassenraum präsent oder könnten es bald sein, sei es als mögliche Aussteigende aus einem seitlich parkierten Fahrzeug, als Querende, als Velofahrende, als zu Fuss Gehende auf dem Trottoir oder auch als entgegenkommende Fahrzeuge (insbesondere bei fehlender Leitlinie).

      • Die zur Verfügung stehenden Fahrflächen sind nicht zu breit resp. werden nicht als breit wahrgenommen. Dabei ist nicht nur die Fahrbahnbreite relevant, sondern auch zusätzlich nutzbare Fahrfläche wie bspw. ein Radstreifen. Es empfehlen sich bauliche Massnahmen (z. B. Fahrradwege), da eine geschwindigkeitsmindernde Wirkung von Velospuren (nur Markierungen) nicht nachgewiesen werden kann und diese aufgrund der grösseren Fahrbahnbreite sogar zu höheren Geschwindigkeiten führen, wenn keine Fahrradfahrenden unterwegs sind.

      • Die optische Kontrolle über den Strassenraum wird reduziert, sofern der Strassenverlauf oder das städtebauliche Umfeld nicht schon sehr abwechslungsreich resp. heterogen ist. Ein Strassenraum mit starker gestalterischer Regelmässigkeit auf beiden Strassenseiten erhöht die wahrgenommene Kontrolle. Diesen Effekt haben auch breite Bänder und Mehrzweckstreifen, die die Linearität des Strassenraums zusätzlich verstärken, wenn sie nicht vielfältig und abwechslungsreich gestaltet werden.
      «Die Wirkung von Gestaltungselementen ergibt sich nicht aufgrund einzelner Elemente, sondern aus der Summe von verschiedenen Massnahmen.»
      Prof. Dr. Dorothea Schaffner, Projektleiterin

      Wahrnehmung beeinflusst Verhalten

      Die bisherige Forschung zu Verkehrssicherheit hat gezeigt, dass die gefahrene Geschwindigkeit durch eine Vielzahl von psychologischen Prozessen beeinflusst wird. Unter anderem durch die Komplexität und das wahrgenommene Risiko einer Strasse: Je höher die Komplexität, desto höher die kognitive Belastung. Dies veranlasst Verkehrsteilnehmende dazu, langsamer zu fahren. Auch wenn ein Strassenabschnitt als potenziell gefährlich oder risikoreich wahrgenommen wird, wird die Geschwindigkeit reduziert.

      Fahrt im VR Fahrsimulator: Die Teilnehmenden machten eine Autofahrt in VR. (Foto: Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW)

      Die vorliegende Studie hat Hinweise auf die Wirkmechanismen der Gestaltungselemente geliefert: «Bei verschiedenen Gestaltungselementen konnten wir einen Zusammenhang zwischen der bevorzugten Geschwindigkeit und der Wahrnehmung von Komplexität und Risiko nachweisen», so Dorothea Schaffner. «Wir gehen davon aus, dass das Aufkommen von Fussgänger*innen oder Velofahrenden die Wahrnehmung von Risiko und Komplexität beeinflusst. Damit können wir möglicherweise die dynamische Wirkung der Gestaltungselemente erklären.»

      Massnahmen für die Verkehrsplanung

      Die nun vorliegenden Forschungsergebnisse tragen zu einem besseren Verständnis der Wirkung von einzelnen Gestaltungselementen auf die gefahrene Geschwindigkeit bei. Der Bericht steht kostenlos als Download zur Verfügung und soll Fachpersonen aus Verkehrsplanung und -sicherheit, Verkehrspsychologen und Städteplanerinnen bei der Auswahl geeigneter Massnahmen unterstützen. «Mit der Berücksichtigung von psychologischen Erkenntnissen für die Planung von Strassenräumen, können diese für alle Verkehrsteilnehmenden sicherer werden», sagt Dorothea Schaffner.

      Weitere Informationen:

      Der Schlussbericht «Quantifizierung der Wirkung von Elementen des Strassenraumes auf die gefahrene Geschwindigkeit» steht kostenlos zum Download zur Verfügung:

      Zum Projekt:

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      Dorothea Schaffner

      Prof. Dr. Dorothea Schaffner

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      +41 62 957 27 76

      E-Mail

      dorothea.schaffner@fhnw.ch

      Adresse

      Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW Hochschule für Angewandte Psychologie Riggenbachstrasse 16 4600 Olten

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