Skip to main content

4.8.2021 | Hochschule für Angewandte Psychologie

Plattform Sicherheitsmanagement: Sicherheit in der Nuklearindustrie und im Eisenbahnraum

Die 29. Plattform Sicherheitsmanagement widmete sich der Sicherheit in Kernkraftwerken und im europäischen Eisenbahnraum. Rund 48 Fachpersonen aus dem Bereich «System Safety» nahmen am branchenübergreifenden Erfahrungsaustausch teil, der am 22. Juni 2021 online durchgeführt wurde.

Egal wie gut die Planung – wenn es um die Sicherheit geht, können sich Organisationen nicht auf alle Eventualitäten vorbereiten. Sie müssen mit dem Unerwarteten rechnen und damit umgehen können. In anderen Worten: Sie müssen resilient sein. Das Konzept der «Resilienz» wird in den Sicherheitswissenschaften auch als «Safety-II» bezeichnet und war im Juni eines der zentralen Themen der Plattform Sicherheitsmanagement.

Während im traditionellen Sicherheitsverständnis reaktiv auf Fehler und Unfälle reagiert wird, steht bei «Safety-II» vor allem das proaktive Handeln im Vordergrund: Gelernt wird aus dem, was gut läuft. Dies stärkt die Anpassungsfähigkeit einer Organisation an sich verändernde Bedingungen und Anforderungen.

Erkenntnisse aus dem Fukushima-Unfall

Spätestens seit dem Reaktorunfall im Kernkraftwerk Fukushima gewinnt «Safety-II» in der Nuklearindustrie an Bedeutung – sowohl bei den Betreibungsorganisationen wie auch bei den Aufsichtsbehörden. Cornelia Ryser von der Sektion Mensch und Organisation (MEOS) des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats (ENSI) hat sich in ihrem Referat mit diesem Thema auseinandergesetzt. Basierend auf einer Untersuchung des ENSI zum Fukushima-Unfall erläuterte sie die daraus resultierenden Erkenntnisse und Massnahmen für die Aufsichtsbehörden.

Nahtlose Zusammenarbeit im Eisenbahnraum

Ein weiteres Thema des diesjährigen Austausches war die Sicherheit im Eisenbahnbereich. Im gemeinsamen europäischen Eisenbahnraum ist vor allem die Sicherheit eine grundlegende Voraussetzung dafür, dass verschiedene Systeme möglichst nahtlos zusammenarbeiten können. In seinem Vortrag zeigte Stefan Einer von den SBB, wie Veränderungen der Eisenbahninfrastruktur mit Risikobewertung, Sicherheitsbewertung und Konformitätsprüfungen begegnet werden kann.
Moderiert und organisiert wurde der Anlass von Prof. Dr. Frank Ritz von der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW.

Plattform Sicherheitsmanagement

Die Plattform Sicherheitsmanagement vereint über 100 Fachpersonen mit langjähriger Erfahrung im Bereich «System Safety» beim Betrieb von Hochrisikoarbeitssystemen. Die beteiligten Unternehmen stammen aus Branchen wie Bahnbetrieb, Kerntechnik, Luftfahrt, Medizin oder Pharmazeutik. Die Plattform Sicherheitsmanagement wird seit 2007 zweimal jährlich durchgeführt. Die nächste Veranstaltung findet am 03.11.2021 statt.

Diese Seite teilen: