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18.7.2025 | Hochschule für Angewandte Psychologie

Simulationstrainings im Spital: Wird das trainiert, was gebraucht wird?

Gezielte Trainings sind ein wichtiger Aspekt des Sicherheitsmanagements im Gesundheitswesen. Im Bürgerspital Solothurn erhielten die 29 Teilnehmenden der Plattform Sicherheitsmanagement einen exklusiven Einblick.

Die 36. Sitzung der Plattform Sicherheitsmanagement der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW fand am 10. Juni 2025 im Bürgerspital Solothurn (soH) statt. Im Fokus der Veranstaltung standen verschiedene Aspekte des Sicherheitsmanagements im Gesundheitswesen – vom Objektschutz im Kontext eines öffentlich zugänglichen Spitals bis zu «Never Events» (schwerwiegende Ereignisse, die nie passieren sollten) und Sicherheitskultur. Im Rahmen einer Führung durch das Spital hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die komplette Reise eines Notfallpatienten – von der Ambulanz bis zum Schockraum – nachzuerleben.

Dr. med. Christian Seidl vom Bürgerspital Solothurn bei seinem Referat über die Relevanz und Wirksamkeit von Simulationstrainings in der Anästhesie. (Bild: Jonas Brüngger)

Simulationstrainings in der Anästhesie

In seinem Referat «Trainieren wir eigentlich das, was wir auch brauchen?» beleuchtete Dr. med. Christian Seidl, Chefarzt Anästhesie am Bürgerspital Solothurn, die Relevanz und Wirksamkeit von Simulationstrainings in der Anästhesie. Zentrale Erkenntnisse aus dem Vortrag:

  • Regelmässige Simulationstrainings für Klinikpersonal steigern die Patientensicherheit und sparen Kosten. Durch die Implementierung von Crew-Resource-Management-(CRM-)Systemen im medizinischen Bereich können Schadensfälle um bis zu 25.7 % gesenkt und dabei als Nebeneffekt auch die Kosten solcher Schadensfälle deutlich reduziert werden (Moffat-Bruce et al., 2015). Investitionen in die Sicherheit kommen also nicht nur den Patienten zugute, sondern können sich auch wirtschaftlich für die gesamte Einrichtung auszahlen.
  • Regelmässige Simulationstrainings für Klinikpersonal steigern die Patientensicherheit und sparen Kosten. Durch die Implementierung von Crew-Resource-Management-(CRM-)Systemen im medizinischen Bereich können Schadensfälle um bis zu 25.7 % gesenkt und dabei als Nebeneffekt auch die Kosten solcher Schadensfälle deutlich reduziert werden (Moffat-Bruce et al., 2015). Investitionen in die Sicherheit kommen also nicht nur den Patienten zugute, sondern können sich auch wirtschaftlich für die gesamte Einrichtung auszahlen. Teamtrainings senken die Ausfall- und Kündigungsquote von Intensivpflegekräften. In einer Studie sanken die Kündigungen nach Teamtrainings im Vergleich zu einer Kontrollgruppe um 66 %, die Arbeitsausfälle durch Stress um 87.5 % und der empfundene Arbeitsstress um 80.6 % (El Khamali et al. 2018).
  • Gemeinsames Üben aller Berufsgruppen stärkt die Teamdynamik im Spital. Die Trainings erhöhen das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, wodurch sich die Handlungsfähigkeiten verbessern.

Trainings zeigen Wirkung

Die Erkenntnisse zeigen, dass durchaus das trainiert wird, was im Spital gebraucht wird, und sie unterstreichen die wichtige Rolle, die kontinuierliche Bildung und gezielte Trainingsprogramme im medizinischen Bereich spielen. Trainings bieten nicht nur unmittelbare Vorteile für die Patientensicherheit, sondern tragen auch zu einem nachhaltigeren und wirtschaftlich rentableren Betrieb der Gesundheitseinrichtungen bei. Im Anschluss an das Referat reflektierten die Teilnehmenden gemeinsam über die Wirksamkeit und den Transfer von Simulationstrainings in die Praxis. Es wurden auch Möglichkeiten zur Optimierung der Trainingskonzepte diskutiert, um die Patientensicherheit kontinuierlich zu verbessern.

Fazit: Ein bereichernder Tag

Die 36. Sitzung der Plattform Sicherheitsmanagement bot allen Beteiligten tiefgehende Einblicke in aktuelle Herausforderungen und Lösungen im Sicherheitsmanagement des Gesundheitswesens. Darüber hinaus regte sie inspirierende Diskussionen und praxisnahe Ansätze zur Verbesserung der Sicherheit in Spitälern an.

Weitere Informationen

  • Plattform Sicherheitsmanagement

    Netzwerk für branchenübergreifenden Erfahrungsaustausch

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Jonas Brüngger

Dr. Jonas Brüngger

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Telefonnummer

+41 62 957 22 25

E-Mail

jonas.bruengger@fhnw.ch

Adresse

Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW Hochschule für Angewandte Psychologie Riggenbachstrasse 16 4600 Olten

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