Text und Bild in Leichter Sprache

    Die Bedeutung von Bildern nimmt im Zuge der Digitalisierung stetig zu mit der Anforderung, multimodale Kommunikation barrierefrei und inklusiv zu gestalten. Das Forschungsprojekt Text und Bild in Leichter Sprache untersucht die Rolle von Bildern in Leichte Sprache-Texten und deren Einfluss auf das Textverständnis.

    Bilder in Leichte Sprache-Texten sollen das Textverständnis erleichtern, doch sind die Empfehlungen zur Bildauswahl und Bildart vage und teils widersprüchlich. Empirische Studien dazu fehlen weitgehend.

    Das Forschungsprojekt wird vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) gefördert und vereint Forschende aus den Bereichen angewandte Bildforschung (HGK Basel FHNW), Soziale Arbeit (HSA FHNW) und Computerlinguistik (Universität Zürich). Ziel ist es zu klären, ob und wie Bilder das Textverständnis in Leichte Sprache-Texten unterstützen.

    Um diese Fragen systematisch zu klären, untersucht das Forschungsteam Text-Bild-Beziehungen und entwickelt Illustrationen, die unterschiedliche Aspekte des Textes darstellen. Diese Bilder werden anschliessend mit Eye-Tracking-Methoden an verschiedenen Teilnehmergruppen getestet, um ihre Wirkung auf das Leseverständnis zu analysieren.

    Das Forschungsvorhaben behandelt folgende Fragestellungen:

    1. Unterstützen Bilder das Verständnis von Leichte Sprache-Texten?
    2. Gibt es dabei Unterschiede zwischen kongruentem und divergentem Text-Bild-Bezug?
    3. Wirkt sich die Abbildung supra-lexikalischer vs. lexikalischer Text-Bild-Beziehung unterschiedlich auf das Verständnis aus?
    4. Beeinflusst die Platzierung der Bilder (unten vs. rechts vom Text) das Verständnis?

    Diese Fragen werden an drei Zielgruppen untersucht: Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung, Personen mit prälingualer Gehörlosigkeit und Personen mit geringen Deutschkenntnissen. Eine Kontrollgruppe ohne sprachliche oder kognitive Einschränkungen dient als Vergleich.

    Das Projekt zielt darauf ab, Empfehlungen zur Bebilderung von Leichte Sprache-Texten zu verfeinern, was besonders für Praktiker:innen, die Texte in Leichter Sprache verfassen, relevant ist. Es sollen Leitlinien entwickelt werden, wie Bilder gestaltet sein sollten, um das Verständnis von Leichter Sprache-Texten zu fördern. Die Studie trägt somit zur besseren Zugänglichkeit von Informationen und inklusiver Kommunikation in der Gesellschaft bei.

    Neben dem Praxisbezug hat das Projekt auch Implikationen für die Grundlagenforschung zur Rolle von Bildern im Leseverstehen und in der barrierefreien visuellen Kommunikation. Auch wird untersucht, wie generative Künstliche Intelligenz die Bildherstellung für Leichte Sprache-Texte erleichtern kann, was weitere Erkenntnisse für die visuelle Kommunikationsforschung liefert.

    Projektdaten

    Leitung und Team

    Simone Girard-Groeber (HSA FHNW)
    Claire Reymond (HGK Basel FHNW)
    Anne Parpan Blaser
    (HSA FHNW)
    Lena Jäger (Universität Zürich)

    Förderung

    SNF Projektförderung

    Dauer

    1.4.25 – 30.3.29

    Institute Digital Communication Environments (IDCE)

    Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
    Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel
    Institute Digital Communication Environments (IDCE)
    Hochhaus: D 5.03

    Freilager-Platz 1

    4002 Basel