Literalitätsförderung an den Schulen
Studien zeigen, dass viele Schülerinnen und Schüler in der Schweiz grundlegende Lesekompetenzen nicht erreichen. Das Projekt «Literalitätsförderung» im Kanton Aargau entwickelt dafür ein Musterkonzept zur systematischen Stärkung der Leseförderung über alle Bildungsstufen hinweg.
Forschungsfeld: Schulentwicklung
Hochschule: Pädagogische Hochschule FHNW/Institut Sekundarstufe I und II
Projektleitung: Dr. Tim Sommer, Institut Sekundarstufe I und II/Dr. Miriam Dittmar, Zentrum Lesen
Projektteam: Laura Mohler, Institut Sekundarstufe I und II/Sabine Geiger, Zentrum Lesen/Iva Koncic, Zentrum Lesen
Kooperationspartner: Zentrum Lesen
Projektdauer: 2023–2026
Finanzierung: Departement BKS Kanton Aargau
Die Überprüfung der Grundkompetenzen in Lesen in der Schulsprache 2017 zeigte auf, dass rund 12 % der Schülerinnen und Schüler die Grundkompetenzen nicht erreichen, und zwar bezogen auf das Textverstehen. PISA 2018 belegt für die Schweiz einen höheren Anteil leseschwacher Schülerinnen und Schüler: 23.6 % erreichen im internationalen Vergleich die Mindestkompetenzen nicht, und nur 8.1 % zeigen hohe Lesekompetenzen.
Um dem entgegenzuwirken, ist unter anderem ein lernförderlicher Leseunterricht gefordert. Verschiedene Studien zum Leseunterricht deuten allerdings darauf hin, dass besonders wirksame Verfahren wie die explizite Vermittlung von Lesestrategien wenig verbreitet sind. Vergleichbare Studien für die Schweiz fehlen: Es kann aber davon ausgegangen werden, dass sich die Situation für die Schweiz nicht anders darstellt.
Das Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung eines Musterkonzepts «Literalitätsförderung» für verschiedene Etappen der Schulbildung im Kanton Aargau (Übergang aus der Frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung [FBBE], Zyklus 1 bis 3 der Volksschule und Berufsfachschulen). Das Musterkonzept wird zum einen mit Pilotschulen entwickelt sowie erprobt und zum anderen mit Begleitmaterialien (Toolbox) zur Schul- und Unterrichtsentwicklung ergänzt. Musterkonzept und Materialien zielen dabei auf eine bildungsetappenübergreifende und systematische Literalitätsforderung ab.

