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8.3.2018 | Hochschule für Musik Basel

Walter Levin Chair: Hochklassige Streichquartett-Konzerte

Am 9./10. März finden die traditionellen Abschlusskonzerte des Graduate Courses für Streichquartette an der Musik-Akademie Basel statt. Rainer Schmidt, Dozent für Violine und Kammermusik an der Hochschule für Musik FHNW leitet den Kurs in der Nachfolge von Walter Levin.

Im Rahmen der vier Konzerte vom 9./10. März im Grossen Saal der Musik-Akademie Basel werden fünf Streichquartette auftreten. Das musikalische Spektrum reicht von der Wiener Klassik bis zu John Cage. Auf dem Programm stehen Werke von J. Haydn, W.A. Mozart und L. v. Beethoven. Das 19. Jahrhundert ist vertreten durch Mendelssohns f-Moll-Quartett und Brahms drittes Streichquartett von 1875. Aus dem 20. Jahrhundert werden Ravels Streichquartett und Brittens Three Divertimenti zu hören sein, ebenso György Kurtágs drittes Streichquartett Officium breve, John Cages FOUR aus seinem späten Zyklus Number Pieces, ein Satz aus Thomas Adès' Arcadiana sowie vom Basler Komponisten Jacques Wildberger das Werk Commiato.

«Mein Musikalisches Leben konnte nicht mehr das gleiche bleiben»

Mit seinen internationalen Kursen für junge Streichquartette gründete Walter Levin, der im vergangenen Sommer verstorbene Primarius des LaSalle-Quartetts, eine inzwischen grosse Basler Tradition: in einer gewissen Nachfolge des Végh-Quartetts gab er von 1977 bis 1988 Meisterkurse mit dem LaSalle Quartett an der Musik-Akademie Basel; danach bis 2011 Kammermusik/Streichquartett-Kurse an der Basler Hochschule für Musik. Seit 2007 unterstützte ihn dabei Rainer Schmidt, zweiter Geiger im Hagen Quartett, in den 80er Jahren selbst noch Student von Walter Levin in Cincinnati. Die beiden verband eine lange Freundschaft: «Schon meine erste Stunde bei ihm war so bedeutend, dass nicht nur mein musikalisches Leben nicht mehr das gleiche bleiben konnte», so Rainer Schmidt. Auf die Frage, in wie fern er sich in Walter Levin’s Tradition sieht, zitiert er denn auch den Meister: «Walter Levin erzählte gerne die Geschichte von einer ursprünglichen Verbindung des Wortes Tradition mit Verrat. Er wollte uns damit nahelegen, immer wachsam zu bleiben und niemals etwas Tradiertes zu übernehmen, ohne dessen Gehalt genau zu überprüfen».

Generationen junger Streichquartette such(t)en bei den Kursen an der Basler Hochschule für Musik den Dialog mit den Grossen ihres Fachs. Viele von ihnen kommen immer wieder, über Jahre. Rainer Schmidt betrachtet es als grosse Ehre, die Kurse, die Walter Levin begründet und mit seiner immensen Persönlichkeit geprägt hat, weiter führen zu dürfen. Die Quartettliteratur gehört für Schmidt zu den grössten Schöpfungen menschlicher Vorstellungskraft überhaupt. Das Komponieren für die vier Instrumente gehe bekanntlich zurück auf das Zeitalter der Aufklärung, so Schmidt. Er habe gelernt, den Idealismus jener Zeit, das Eintreten für das Gute, das Schöne, das Menschliche und die gemeinsame Zukunft in jeder Faser dieser Musik erkennen und erleben zu können. «Ich bin tatsächlich der Meinung, dass Musik uns Grosses und Schönes vermitteln kann», und genau das will er auch weitergeben und seine Studentinnen und Studenten in den Graduate Courses für Streichquartette erfahren lassen.

Hier können Sie den Flyer herunterladen. 

Bildlegenden

Bild Gerhard Quartett
Eines der zahlreichen Quartette, die die Basler Graduate Courses besucht haben: das katalanische Gerhard-Quartett im Grossen Saal der Musik-Akademie Basel
Foto: Susanna Drescher, Basel

Bild Rainer Schmidt

Rainer Schmidt, Dozent für Violine und Kammermusik an der Hochschule für Musik FHNW und zweiter Geiger im Hagen Quartett: Für ihn ist es eine Ehre, in der Nachfolge von Walter Levin die Graduate Courses für Streichquartette zu leiten.
Foto: Judith Schlosser, Zürich

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