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Bachelor Thesis in London

Michelle Gut schrieb ihre Bachelor Thesis in einer internationalen und interdisziplinären Forschungsgruppe am University College London.

Interview mit Michelle Gut

Was hat dich motiviert, einen Auslandaufenthalt zu machen?
Schon bevor ich mich für das Studium an der FHNW entschieden habe, wusste ich, dass ich gerne einen Teil meiner Ausbildung im Ausland absolvieren möchte. Im Verlaufe des Studiums, erfuhr ich aus diversen Erfahrungsberichten von anderen Studenten der Hochschule für Life Sciences, was sie alles im Ausland erleben konnten. Ausschlaggebend waren jedoch die Summer-Schools in Nanjing, China und Palermo, Italien, welche ich im Rahmen von Wahlmodulen meines Bachelor Studiums besuchte. Der Austausch mit Studenten von ausländischen Universitäten inspirierte mich, länger ins Ausland zu gehen und meine Bachelor Thesis in einer internationalen und interdisziplinären Forschungszusammenarbeit zu

Warum hast du dich für London und die UCL entschieden?
Bevor ich mit meiner Dozentin, Dr. Natascha Kappeler sprach, kannte ich die UCL nicht. Mit viel Leidenschaft erklärte Sie mir das Ziel der Forschungszusammenarbeit namens i-sense und deren Forschungstätigkeit im Bereich der Diagnostik. Nachdem ich selbständig über die Universität und i-sense recherchierte, fand ich schnell Gefallen, an der Idee meine Bachelor Thesis in so einem engagierten Umfeld schreiben zu dürfen. Ausserdem freute ich mich, dass die UCL in London, Grossbritannien ist. So konnte ich parallel zu meinem fachlichen Knowhow auch meine Sprachkenntnisse anwenden und verbessern. Heimlich war es aber auch schon immer ein Traum von mir, in einer Stadt mit einer U-Bahn (lokal «tube» genannt) zu leben. ;)

Worin unterschied sich dein Studienalltag von demjenigen an der Hochschule für Life Sciences?
Das Leben in einer Grossstadt, wie London ist natürlich kaum mit dem Leben Zuhause in der Schweiz vergleichbar. Egal welcher Wochentag, auf den Strassen von London ist immer etwas los. Das Gleiche gilt auch für die im Herzen von London lokalisierte UCL. Im Vergleich zur HLS gibt es hier viel mehr Studenten, Mitarbeiter und einen riesigen Campus mit Cafés, Bibliotheken und Restaurants. Die Grösse kann überwältigend sein und in den Tunnels unter den Gebäuden kann man schon einmal verloren gehen.
Da sich das Ausbildungswesen in Grossbritannien stark vom schweizerischen Fachhochschulsystem unterscheidet, konnte ich mit meinen praktischen Kenntnissen aus meiner Ausbildung als Laborantin, aber auch aus den Praktika während des Studiums überzeugen. Im Vergleich zu den britischen Studenten auf Bachelor oder Master Stufe sind unsere Studiengänge vielmehr praxisbezogen und darauf ausgerichtet im Labor zu arbeiten.

Worum ging es in deinen Forschungsaktivitäten?
Meine Bachelor Thesis schrieb ich in einer internationalen und interdisziplinären Forschungsgruppe. Nicht nur die Nationalitäten, sondern auch die Forschungsprojekte des Teams waren bunt durchmischt. Eindrücklich war, wie Mathematiker und Physiker Seite-an-Seit mit Biologen, Chemiker und Nanotechnologen zusammenarbeiten, um diagnostische Tests für diverse Krankheiten, wie HIV oder Tuberkulose zu entwickeln. Meine Forschung konzentrierte sich auf die biophysikalische Charakterisierung von sogenannten Nanobodies, welche als Teil eines neu entwickelten HIV Schnelltests, für die frühe Diagnostik von HIV eingesetzt werden könnten. Nanobodies sind biotechnologisch engineerte kleine Proteine, die gleich wie Antikörper, ihre natürlichen Verwandte, andere Moleküle sogenannte Antigene mit hoher Spezifität erkennen können. Für die Charakterisierung setzte ich unterschiedliche Technologien ein, um herauszufinden, wie die Nanbodies ihre Antigene erkennen und binden. Die erzielten Ergebnisse sollen helfen, die Interaktion zwischen Protein genauer zu verstehen und zukünftig die Entwicklung solcher Nanobodies als diagnostisches oder therapeutisches Werkzeug verbessern.

Welche Überraschungen hast du erlebt?
Positiv überraschte mich die Bereitschaft der einzelnen Gruppenmitglieder sich Zeit zu nehmen und mir ihre Forschung näherzubringen. Gleichzeitig zeigten sie aber auch Interesse an meiner Arbeitserfahrung und meinem Studium. Zudem überraschte es mich, wie schnell ich mich an diesem neuen Ort einleben konnte. Egal, ob «Zuhause» in meinem Airbnb oder an der Uni, ich fühlte mich schnell willkommen und konnte mich im Alltag und dem Grossstadtjungel zurechtfinden.

Hast du einen Tipp für zukünftige Austauschstudierende?
Wenn ich nochmals eine Arbeit im Ausland schreibe, würde ich früher an die Zieldestination anreisen. Ich reiste am Samstag an und begann mit der Bachelor-Arbeit am darauffolgenden Montag. Diese Zeitspanne empfand ich als etwas kurz für das Einleben in einem neuen Land respektive einer neuen Stadt. Zukünftigen Austauschstudenten würde ich empfehlen, mindestens 3-4 Tage vor Studium-Beginn / Thesis-Beginn anzureisen. So hat man genug Zeit sich zu orientieren.

Wie hast du London erlebt?
Was wirklich erwähnt werden muss: London ist eine aufregende Stadt mit vielen Facetten. Es gibt nicht nur die teuren Touristen-Attraktionen, wie den Hop-on Hop-off Bus, London Eye und den Tower of London, sondern eine Vielzahl an Aktivitäten / Orte, die man gratis erleben kann. Für «low-Budget» Touristen, wie wir Studenten es sind, sollte man auf jeden Fall die verschiedenen Stadtteile von London erkunden, z.B. Camden und der Camden Market, Kennsington und Hide Park, Little Venice in Paddington, die South-Bank mit diversen Street Food Angeboten und das Soho für das pulsierende Nachtleben usw... Für kulturbegeisterte Besucher der englischen Hauptstadt ist es unteranderem gut zu wissen, dass die meisten Museen gratis sind, so lohnen sich auch kleine Ausflüge unter der Woche. Besonders haben mir das Natural History Museum und die Welcome Collection gefallen.

Ab ins Ausland?

Unsere Studierenden profitieren von der internationalen Vernetzung der Hochschule für Life Sciences. Ein Auslandsemester bei unseren Partnerschulen ist bei Bachelor- wie auch Master-Studierenden sehr begehrt. Nicht nur, um den persönlichen Horizont zu erweitern, sondern auch, um neue soziale und kulturelle Kompetenzen zu erwerben.

Im Rahmen unseres Masterprogramms können ausgewählte Studierende durch ein zusätzliches Semester an einer unserer Partnerschulen, zwei Diplome erhalten. Das Double-Degree Programm ist besonders attraktiv für Masterstudierende, die anschliessend eine Promotion anstreben. Weitere Details zum Double-Degree-Programm finden Sie im hier.

Hochschule für Life Sciences FHNW

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