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Für drei Monate nach Barcelona an die Universitat Pompeu Fabra

Kerstin Geiger vertiefte sich für ihre Bachelorarbeit im Bereich Molekulare Virologie.

Interview mit Kerstin Geiger

Was war deine Motivation, einen Auslandsaufenthalt zu machen?
Ich wusste schon zu Beginn meines Studiums, dass ich gerne einen Auslandsaufenthalt realisieren möchte, wenn sich mir die Möglichkeit dazu bietet. Deshalb habe ich mich schon in den ersten Semestern informiert, welche Optionen meine Hochschule hierzu anbietet. Da wir schon viele Praktika in den ersten 4 Semestern in den eigenen Laboren durchgeführt haben, wusste ich schnell, dass ich mir für die Bachelorarbeit neue Eindrücke von einem fremden Labor verschaffen möchte.

Warum hast du dich für deine Gastuniversität und dein Gastland entschieden?
Ich hatte mich informiert, welche Länder und Universitäten in Kooperation mit der FHNW stehen und war sofort begeistert, als ich von Barcelona gehört habe. Als ich dann noch mitbekommen habe, dass dort an HIV geforscht wird und ich so die Möglichkeit bekomme, mich in dem Bereich Molekulare Virologie zu vertiefen, fiel mir die Entscheidung nicht schwer. Nachdem ich zusätzlich mit meiner Vorgängerin gesprochen habe und sie voller Begeisterung über Ihre Erfahrungen gesprochen hat, war meine Entscheidung getroffen und ich habe sie bis heute nicht bereut.

Wie unterscheidet sich dein Studienalltag an der Gastuniversität im Vergleich zu deinem Alltag an der Hochschule für Life Sciences?
In Spanien beginnt der Tag für alle etwas später. Meine japanische Betreuerin und ich waren meist die ersten im Labor, obwohl wir erst um 9 Uhr begonnen haben. Da ich meine Bachelorarbeit an der UPF bestritten habe, hatte ich keine Vorlesungen und konnte mich voll auf die Labortätigkeiten konzentrieren. Hier konnte ich Einblicke in die Tätigkeiten einer richtigen Forschungsgruppe gewinnen, sei es von Veröffentlichungen nach jahrelanger Forschungsarbeit oder Vorbereitungen für Kongresse.

Woran hast du geforscht und welche Ergebnisse hast du erzielt?
Die Forschungsgruppe konnte in den letzten Jahren ein codierendes Gen definieren, dass in den Replikationszyklus von HIV eingreifen kann. Sie konnten schon herausfinden, dass dies zwischen Transkription und Translation stattfindet und vermuteten, dass es sich um eine enzymatische Aktivität des Proteins handelt. Durch aktuelle Forschungsergebnisse wurde die Hypothese aufgestellt, dass das Protein eine Endoribonukleaseaktivität aufweist und gezielt HIV spezifische tRNA schneidet. Um hier das aktive Zentrum zu finden und nachzuweisen, dass hierdurch die antivirale Aktivität verloren geht, habe ich zusammen mit Dr. Mie Kobayashi-Ishihara das Gen mutiert und mit dem mutierten Plasmid menschliche Zellen transfiziert. Wir konnten nachweisen, dass zwei Glutaminsäuren des Proteins für die anti-HIV Aktivität essentiell sind. Somit konnte ich nützliche Erkenntnisse für die Erforschung dieses Genes und Forschungsergebnisse für die Veröffentlichung gewinnen.

Was hat dich an deinem Auslandaufenthalt am meisten überrascht?
Ich war am meisten davon überrascht, wie schnell ich mich in die neue Situation eingewöhnen konnte und Teil des Teams wurde. Die Angst vor der unbekannten Umgebung verflog schon in der ersten Woche und ich konnte die Zeit sehr gut genießen. Ich war auch überrascht wie herzlich und lebensfroh die Katalanen durch die Welt gehen und habe mich gerne von diesem Gefühl anstecken lassen.

Wenn ich schon am Anfang gewusst hätte, dass…
Wenn ich schon zu Beginn gewusst hätte, wie einfach es ist in Barcelona Freunde zu finden, wäre ich schon früher alleine losgezogen. Denn in Barcelona sitzt man nie lange alleine in einer Bar. Also keine Angst davor auf Leute zuzugehen! Ein Geheimtipp für alle die Barcelona besuchen, geht auf jeden Fall in einen der vielen Salsabars und genießt die Lebensfreude der Tänzer und Tänzerinnen dort.

Gibt es noch andere besondere Erlebnisse, die du teilen möchtestst?
Ganz besonders war auch die Nacht von Sant Juan. Die Katalanen feiern hier eine Art zweites Silvester und alle versammeln sich am Strand. Überall spielen Live-Bands und die Menschen feiern die ganze Nacht durch.

NWAb ins Ausland?

Unsere Studierenden profitieren von der internationalen Vernetzung der Hochschule für Life Sciences. Ein Auslandsemester bei unseren Partnerschulen ist bei Bachelor- wie auch Master-Studierenden sehr begehrt. Nicht nur, um den persönlichen Horizont zu erweitern, sondern auch, um neue soziale und kulturelle Kompetenzen zu erwerben.

Im Rahmen unseres Masterprogramms können ausgewählte Studierende durch ein zusätzliches Semester an einer unserer Partnerschulen, zwei Diplome erhalten. Das Double-Degree Programm ist besonders attraktiv für Masterstudierende, die anschliessend eine Promotion anstreben. Weitere Details zum Double-Degree-Programm finden Sie im hier.

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