Das englischsprachige Master-Programm fokussiert auf aktuelle Informationstechnologien für die Medizin- und Pharmawirtschaft. Die Studierenden erwerben Wissen und Methoden aus dem Bereich der IT und vertiefen ihre Kompetenzen speziell in biomedizinischer Datenanalyse, der Anwendung von künstlicher Intelligenz, Visualisierungstechnologien, dem Umgang mit Big Data sowie mit damit verbundenen ökonomischen Fragestellungen. Es wird der Frage nachgegangen, wie beispielsweise die Medikamentenentwicklung, Spitalprozesse und der Gesundheitssektor allgemein durch den digitalen Einfluss verändert werden und werden können. Ein wichtiger Punkt hierzu ist die personalisierte Medizin. Mit der Arbeit an digitalen Daten öffnen sich auch weitere Themenfelder wie Datensicherheit, Kontrollmechanismen, Entscheidungsfindungs-Modelle sowie ethische Aspekte.
Die zahlreichen Praktika während des Studiums ermöglichen die Analyse von Gesundheitsdaten sowie die Anwendung und Entwicklung von Software in Spitälern und in der pharmazeutischen Industrie. Führende Anbieter aus der Gesundheitsindustrie sind aktiv im Studium einbezogen und greifen in den Seminaren aktuelle Themen auf, die der Industrie unter den Nägeln brennen.
In den Kernmodulen werden Grundlagen aus den Bereichen Informatik, Gesundheitswesen und Wirtschaft vermittelt, welche essenziell sind für eine erfolgreiche Tätigkeit im Bereich Medizininformatik. Diese Module sind kein Bestandteil von „Standard“-Informatikstudiengängen. Es werden vier Kernmodule angeboten, die für alle Studierenden verpflichtend sind:
Das Übersichtsmodul „Digital Transformation in Health Care“ legt den Grundstein für das Verständnis der komplexen Zusammenhänge des Gesundheitswesens, den involvierten Akteuren, Institutionen, Organisationen und den etablierten Prozessen in Kliniken und Versicherungen, bei Geräteherstellern und der Medikamentenentwicklung. Es behandelt die technischen Möglichkeiten, wirtschaftlichen Chancen und gesellschaftlichen Risiken der digitalen Transformation im Gesundheitswesen.
Die Digitalisierung wird auch im Gesundheitswesen von Daten getrieben, weshalb sich das Kernmodul „BioMedical Data Science“ mit diesem Thema befasst. Dabei geht es um spezifische Aspekte in der Medizininformatik, die verschiedenen Datenquellen, welche zur Verfügung stehen (klinische Informationssysteme, Personentrackinggeräte und Diagnosesysteme, klinische Versuche, etc.) und welche über spezialisierte Protokolle und Datenformate angesprochen werden müssen. Ein wichtiger Aspekt ist die Integration dieser Datenquellen, um Ansätze wie die personalisierte Medizin zu ermöglichen. Datensicherheit und Vertraulichkeit sind ebenfalls von grösster Bedeutung bei der spezifischen Verarbeitung von medizinischen Daten.
Die Entwicklung und das Betreiben von Software im medizinischen Umfeld, sei es gemäss seiner Funktion als medizinisches „Gerät“ selbst oder als Teil eines medizinischen Gerätes, unterliegt spezifischen Regeln und erhöhten Qualitätsansprüchen. Das Kernmodul „Medical Software Development“ behandelt die internationalen Standards, welche die medizinische Softwareentwicklung regulieren und zeigt auf, wie sich diese in den alltäglichen Aktivitäten eines typischen Softwareentwicklungsprozesses niederschlagen.
Das Modul „Digitalization of Business Processes“ bildet einen wirtschaftlichen Rahmen durch die Betrachtung der Automatisierung von Prozessen als Zusammenspiel von Mensch und Technologie. Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen umfasst alle Bereiche und stellt den Geschäftskontext her. Workflow Management Systeme, deren Einbettung in einer Organisation und die Interaktion mit den verschiedenen Informationssystemen werden betrachtet.
Die Module der medizinischen Informatik vermitteln anwendungsorientierte Technologien und die betriebswirtschaftlichen Module vermitteln die Technologien in einem geschäftsorientierten Kontext.
Medizininformatik Module
Die Studierenden wählen Wahlmodule aus medizinischen Informatikmodulen, Geschäftsmodulen und anderen Modulen aus, die der Ansicht sind, dass medizinische Informatik ein sehr dynamisches Feld ist, in dem sich die Technologien und Herausforderungen schnell und kontinuierlich entwickeln. Sie ermöglichen es den Inhalten, auf aktuelle Trends und Vorlieben zu reagieren:
Machine Learning in Personalized Medicine: Dieses Modul widmet sich dem maschinellen Lernen für eine personalisierte Medizin.
Artificial Intelligence in Drug Discovery: Das Modul fokussiert auf Anwendungen von künstlicher Intelligenz in der Medikamentenentwicklung.
User-Centered Design and Design Thinking: In Anerkennung der Tatsache, dass insbesondere im Gesundheitswesen weit entwickelte Algorithmen über das Wohl der Menschen entscheiden können und ultimativ von diesen benutzt werden, ist ein Verständnis dieser Algorithmen unumgänglich. Das Modul widmet sich diesen Aspekten.
Innovation Trends in Medical Informatics: Im Seminarstil werden aktuelle Themen der Medizininformatik vermittelt.
Independent Learning Module: ermöglicht es den Studierenden ein beliebiges aber relevantes Thema der Medizininformatik zu vertiefen oder zu vernetzen.
Applied Computational Intelligence
Business Intelligence
Knowledge Processing and Decision Making
Cyber Security and Cyber Resilience
Compliance Management and Governance of IT
Strategic Business Innovation
Für Studierende, denen gewisse Teile des Vorwissens fehlen, das für den Master of Sciences in Medical Informatics notwendig ist, werden Pre-Master Kurse angeboten. Diese können von der Zulassungskommission zur Voraussetzung für den Beginn des Studiums erklärt werden. Die Kurse werden im e-Learning Format angeboten und sind kostenlos.
Es werden drei verschiedene Kurse angeboten:
Digital Life Sciences - Überblick zu Chemie, Molekularbiologie, Biologie, Physiologie, Pharmakologie, Biotechnologie, Diagnostik, Impfstoffe
Programming (Introduction to programming, data structures, algorithms, control structures, debugging; with examples from R, Python, and Java)
Information Systems (Introducing Information Systems, Developing Information Systems - Object-oriented Principles with Java, Modelling Information Systems - Unified Modelling Language (UML))
Die Masterthesis umfasst 30ECTS-Punkte und wird während einem Semester in Kooperation mit externen Partnern durchgeführt. Die Studierenden arbeiten während ihrer Thesis an anspruchsvollen, anwendungsorientierten Projekten. Die Studierenden werden von einer Lehrperson des Masterstudiengangs betreut.
Das Master -Programm kann im Vollzeitmodus oder berufsbegleitend absolviert werden. Beide Gruppen studieren gemeinsam. Der wesentliche Unterschied ist die Studiendauer. Das Vollzeitstudium dauert in der Regel 3 Semester mit je 30 ECTS pro Semester. Das Teilzeitstudium dauert 5 Semester mit je 18 ECTS.
Die Studienstruktur ist in der Abbildung graphisch dargestellt. Die Studierenden starten jeweils mit 3 Kernmodulen im ersten Semester. Die Wahlmodule sind frei wählbar. Die Masterarbeit schliesst das Studium ab.
Das Masterstudium wird komplett in Englisch abgehalten. Deshalb müssen die Studierenden über gute Sprachkenntnisse verfügen. Folgende Tabelle zeigt, welche Stufen vorausgesetzt werden:
Zertifikat
Benötigtes Level
CEF
Common European Framework of Reference for Languages
C1
FCE
First Certificate
FCE-A/B
IELTS
English Language Testing System
5.5
TOEFL
Test of English as a Foreign Language
iBT 71
English III
module of the Bachelor programme at the School of Life Sciences FHNW
5.0
Das Masterstudium beginnt mit dem Herbstsemester (Kalenderwoche 38).
Studiengebühr pro Semester für folgende Studierende:
Schweizerinnen und Schweizer, Studierende, die ihren zivilrechtlichen Wohnsitz bei Studienbeginn in der Schweiz haben.
Studierende, die den Nachweis erbringen, dass ihre Eltern bei Studienbeginn zivilrechtlichen Wohnsitz in der Schweiz haben.
Mündige Flüchtlinge und Staatenlose mit zivilrechtlichem Wohnsitz in der Schweiz
CHF 700
Studiengebühr pro Semester für Studierende, die ihren zivilrechtlichen Wohnsitz bei Studienbeginn in der EU/EFTA haben.
CHF 1'000
Studiengebühr pro Semester für Studierende, die ihren zivilrechtlichen Wohnsitz bei Studienbeginn weder in der Schweiz noch in einem EU/EFTA-Staat haben.
CHF 5'000
Die vollen Semestergebühren sind fällig, wenn die Abmeldung oder der Exmatrikulationsantrag nicht bis eine Woche nach Semesterbeginn bei der FHNW eingetroffen ist.
Einblick ins Master-Programm Medical Informatics
Der Master in Medical Informatics vermittelt den Studierenden Kenntnisse und Projekte für Innovation und aktive Mitgestaltung des heutigen Gesundheitswesens.
Die komplexe Transformation von Rohdaten zu auswertbaren Gesundheits-Indikatoren ist ein Schlüsselelement der personalisierten Medizin.
Prof. Dr. Enkelejda Miho, Studiengangleiterin
Perspektiven
Die Studierenden werden anhand aktueller innovativer Projekte an der Schnittstelle zwischen Gesundheitswesen, Informatik und Ökonomie geschult. Dadurch sammeln sie Knowhow, um die Digitalisierung im Gesundheitswesen umzusetzen und weiterzuentwickeln. Absolventinnen und Absolventen können Aufgaben übernehmen, die mit der Anwendung von künstlicher Intelligenz bei der Wirkstoffsuche und der personalisierten Medizin, Krankenhausinformationssystemen sowie wirtschaftlichen Prozessen zusammenhängen. Mögliche Arbeitgeber sind Krankenhäuser, pharmazeutische Unternehmen, Ämter oder Versicherungen.
Zulassung
Ausgezeichnet qualifizierte Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen werden sofort zum Masterstudium zugelassen, wenn sie
einen FH-Bachelor in Life Sciences, Wirtschaft und/oder Informatik erworben und mit Abschlussqualifikation A, B oder ≥ 4.8 abgeschlossen haben resp. einer äquivalenten Note (≥ gut)
oder eine gleichwertige Vorbildung und Berufserfahrung (FH- oder Uni-Abschluss) ausweisen
und über sehr gute Englischkenntnisse verfügen.
Für Studierende, denen gewisse Teile des Vorwissens fehlen, werden Pre-Master Kurse angeboten. Diese können von der Zulassungskommission zur Voraussetzung für den Beginn des Studiums erklärt werden. Die Kurse werden im e-Learning Format angeboten und sind kostenlos.
Studieninteressierte, welche die Aufnahmebedingungen nicht vollständig aber weitgehend erfüllen, werden zu einem Interview eingeladen.