Mehr als 3D-Modelle: Warum die richtige Anwendung der BIM-Methode entscheidend ist
Was motiviert unsere Fachexpert*innen dazu, die Themen zu unterrichten, die sie vermitteln? Welche Inhalte liegen ihnen besonders am Herzen? Lukas Schildknecht verfügt über langjährige Erfahrung an der Schnittstelle von GIS und BIM und verantwortet als Fachexperte ein Modul in unserem Zertifikatslehrgang «CAS GeoBIM». Wir haben mit ihm darüber gesprochen, was seine Lehrinhalte ausmachen und warum sie für die Praxis so relevant sind.
Lukas, was vermittelst du den Teilnehmenden im «CAS GeoBIM»?
Im Einführungsteil des «CAS GeoBIM» vermitteln wir ein breites Spektrum an Grundlagenwissen, um die BIM-Methode in ihrem gesamten Kontext zu verstehen. Dazu gehört zunächst die Kultur- und Technikgeschichte im Bauwesen, die den Teilnehmenden als Grundlage dient, die Bedeutung der BIM-Methode einzuordnen. Außerdem gehen wir auf die Terminologie im Zusammenhang mit BIM ein, erklären die Prinzipien und den Aufbau digitaler Bauwerksmodelle und geben eine Einführung in das Projekt- und Informationsmanagement in BIM-Projekten. Wir beleuchten zudem die verschiedenen Rollen und Aufgaben, die bei der Anwendung der BIM-Methode eine Rolle spielen, sowie die Lebensphasen von Bauwerken. Ein wichtiger Schwerpunkt liegt darauf, wie man Informationsanforderungen nach dem Prinzip des Level of Information Need (LOIN) spezifiziert.
Warum sind die Themen deiner Lehreinheiten wichtig und aktuell?
Die «richtige» Anwendung der BIM-Methode geht weit über das reine Erstellen von 3D-Modellen mit angereicherten Informationen hinaus. Der wahre Nutzen ergibt sich erst durch eine umfassende Transformation der Prozesse und der Zusammenarbeit in Planungs- und Bauprozessen. Digitale Bauwerksmodelle bilden dabei die technische Grundlage. In unserem Modul stellen wir die wesentlichen Prinzipien der BIM-Methode vor und vermittle das Hintergrundwissen, das notwendig ist, um die heutigen Herausforderungen bei der Anwendung der BIM-Methode und der Transformation der Baubranche zu verstehen. Diese Themen sind besonders aktuell, da die Branche zunehmend auf digitale Prozesse setzt, um effizienter, nachhaltiger und kollaborativer zu arbeiten.
Wie können unsere Absolvent*innen von diesen Kenntnissen beruflich profitieren?
Absolvent*innen des «CAS GeoBIM» erwerben ein umfassendes Verständnis der wesentlichen Aspekte der Planungs- und Bauabwicklung mit BIM, einschließlich der Lebensphasen von Bauwerken, der verschiedenen Rollen und der Nutzung digitaler Bauwerksmodelle. Dieses Wissen ermöglicht es ihnen, Projektrollen besser zu verstehen, was wiederum eine solide Grundlage für eine gute Koordination und Abstimmung in Projekten schafft. Darüber hinaus lernen sie, wie Geodaten im Baukontext genutzt werden können – eine Kompetenz, die in einer immer stärker digitalisierten Baubranche von unschätzbarem Wert ist.
Prof. Lukas Schildknecht ist seit mehreren Jahren als Dozent für Digitales Bauen mit Schwerpunkt Bau-Informationsmanagement tätig und wirkt als Professor am Institut Digitales Bauen der FHNW. In seiner Forschung beschäftigt er sich vor allem mit Fragen der Interoperabilität im digitalen Bauwesen. Im CAS GeoBIM vermittelt er unter anderem die Grundlagen der BIM-Methode sowie zentrale Themen rund um den Datenaustausch und den Weg von Geodaten zu BIM.

