Auswirkungen des steigenden Verbrauchs natürlicher Ressourcen und der Zunahme der Emissionen thematisieren und ressourcenschonende Lösungen zur Verbesserung der Lebensbedingungen finden.
Eckdaten
Abschluss
Certificate of Advanced Studies in Industrie und Umwelt
Industrie spielt eine zentrale Rolle in der Produktion von Gütern, der Bereitstellung von Arbeitsstellen und der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes. Allerdings basiert die Herstellung von Gütern und Dienstleistungen nach wie vor auf der stetig zunehmenden Nutzung natürlicher Ressourcen, welche in Produkte umgewandelt und nach ihrem Gebrauch direkt entsorgt werden. Parallel zum Wachstum in der Produktion steigen daher auch die Emissionen in Luft, Wasser und Boden. Weiter nimmt die zu entsorgende Abfallmenge dramatisch zu. Entsprechend werden auch die Schäden an Umwelt und Mensch immer gravierender. Und durch die Zunahme der Bevölkerung und den riesigen Nachholbedarf an Gütern, Infrastruktur und Dienstleistungen in Entwicklungsländern wird unsere Wirtschaft sogar noch massiv wachsen. Entscheidend wird deshalb sein, ob es in Zukunft gelingt, eine Verbesserung der Lebensbedingungen von der Zunahme des Verbrauchs von natürlichen Ressourcen und der Zunahme der Emissionen in die Umwelt zu entkoppeln.
Das CAS Industrie und Umwelt vermittelt Grundlagenkenntnisse über die bisherigen Massnahmen, die Entwicklung und die Resultate in Gewässerschutz, Luftreinhaltung und Bodenschutz. Thematisiert wird der Zusammenhang zwischen Schadstoffemissionen und deren Auswirkungen auf die Umwelt, sowie die wichtigsten bisher eingeführten Methoden und Massnahmen, um diese negativen Umweltauswirkungen zu reduzieren. Verschiedene Möglichkeiten und Massnahmen für eine Verbesserung der Nachhaltigkeit unserer Wirtschaft werden vorgestellt, inklusive Beispiele für Effizienzsteigerungen um einen Faktor fünf bis zehn und erste Ansätze für eine zirkulare Wirtschaft. Wirtschaftsmodelle, die zu einer zunehmenden De-Materialisierung unserer Gesellschaft führen, wie auch der Ansatz eines Eco-design unserer Produkte werden auf ihre verschiedenen Wirkungen präsentiert. Das CAS wird ergänzt durch eine semesterübergreifende Projektarbeit, die sich mit einem aktuellen Thema des Modulinhaltes befasst.
Kurse
Das CAS Industrie und Umwelt umfasst drei Kurse:
In den letzten Jahrzenten ist es in der Schweiz gelungen, durch geeignete Massnahmen in der Industrie im Gewässerschutz und in der Luftreinhaltung die Emissionen in unsere Gewässer und in die Luft stark zu reduzieren. Einige der Resultate wurden allerdings in der Zwischenzeit durch das Wachstum der Produktionsmenge entweder neutralisiert oder durch neue Problemstoffe und Emissionsquellen ersetzt, eine Rolle spielt sicher auch die Auslagerung der Produktion in Entwicklungsländer. Die bisherigen erfolgreichen Massnahmen und Technologien sowie neue Ansätze werden vorgestellt, bewertet und auf ihre Rolle in der Zukunft diskutiert.
Boden ist ein sehr sensibles Umweltmedium. Die meisten Eingriffe in den Boden sind irreversible. Eine Verschmutzung durch industrielle Tätigkeit ist nur mit sehr grossem Aufwand zu beheben, weltweit nehmen die verschmutzten Industriestandorte jedoch immer noch stark zu. Im Kurs werden Vorbeugemassnahme wie auch die nachträgliche Reinigung solcher Standorte vorgestellt.
Inhalte
Definitionen, kurze Beschreibung der drei Umweltmedien
Massnahmen und Technologie für die Emissionsreduzierung, Möglichkeiten und Grenzen
Vollzug, Durchsetzung und Finanzierung der Massnahmen
Bisherige Resultate, Zustand der Gewässer, Luft und Boden
Altlastensanierung
Neue Herausforderungen
Chemie und chemische Stoffe dringen in immer mehr Bereiche des Lebens ein. Man findet Chemikalien in Kleidern, Kosmetika, Computer, Autos, Farben, Nahrungsmitteln und pharmazeutischen Produkten. Problematisch sind die Stoffe, die sich über die Luft, das Wasser und die Nahrungskette verbreiten und sich in Pflanzen, Tieren und dem menschlichen Körper anreichern, dazu kommt der Mensch mit sehr vielen potentiell gefährlichen Stoffen durch die Produktion und den Gebrauch von Gütern in Berührung.
Im Kurs Toxikologie und Ökotoxikologie werden die die Belastungen und Wirkungen von Chemikalien auf Mensch und Umwelt thematisiert. Die Toxikologie betrachtet die Wirkungen auf den Menschen, in der Ökotoxikologie werden negative Auswirkungen auf die Umwelt betrachtet.
Das heutige Wirtschaftssystem ist nicht nachhaltig. Weltweit nimmt der Verbrauch von Stoffen, Wasser und Energie massiv zu, bis ins Jahre 2050 wird eine Verdoppelung bis Verdreifachung des Material- Wasser und Energieverbrauchs vorausgesagt, abhängig von der weltweiten wirtschaftlichen Entwicklung. Parallel dazu wachsen die Emissionen in die Umwelt und die Umweltsituation wird sich dadurch nochmals markant verschlechtern. Die Reduktion der Umweltbelastung in unserem Lande wurde einerseits mit Hilfe von Reinigungstechnologien erreicht, andererseits auch durch die Verschiebung der Produktion ins Ausland, vor allem Entwicklungsländer. Umweltschäden werden immer mehr die wirtschaftlichen Fortschritte eines Landes negativ beeinflussen.
In diesem Kurs werden die Voraussetzungen und Anforderungen für eine nachhaltige (grüne) Wirtschaft diskutiert und definiert. Verschiedene Möglichkeiten und Massnahmen für eine Verbesserung der Nachhaltigkeit unserer Wirtschaft werden vorgestellt, inklusive Beispiele für Effizienzsteigerungen um einen Faktor fünf bis zehn und erste Ansätze für eine zirkulare Wirtschaft. Wirtschaftsmodelle die zu einer zunehmenden De-Materialisierung unserer Gesellschaft führen, wie auch der Ansatz eines Eco-Design unserer Produkte werden auf ihre verschiedenen Wirkungen präsentiert und die möglichen Umweltauswirkungen einer Industrie 4.0 vorgestellt. Finanzierungsmodele und rechtliche Grundlagen aus verschiedenen Ländern ergänzen den Kurs und erste konkrete Erfahrungen werden diskutiert und bewertet.
Inhalte
Definitionen, Anforderungen für eine grüne Industrie und Wirtschaft
Ressourceneffizienz und Cleaner Produktion
Grüne Chemie
Lineare versus zirkulare Wirtschaft
Wiedergebrauch und Re-Manufacturing
Eco design von Produkten
Gesetzliche Grundlagen für eine grüne Wirtschaft
Industrie 4.0 und die möglichen Auswirkungen auf die Umwelt
Finanzierungsmodele
Ressourcen- versus Arbeitsproduktivität
Vorschlag für eine grüne Wirtschaft in der Schweiz
Internationale Entwicklungen
Organisatorisches
Dieses CAS-Programm richtet sich an Hochschulabsolventinnen und -absolventen aller Fachrichtungen oder an Personen mit äquivalenter Qualifikation, die sich für einen modernen Umweltschutz einsetzen möchten.
Aufgenommen werden Hochschulabsolventinnen und -absolventen aller Fachrichtungen (ab BSc) oder Personen mit äquivalenter Qualifikation.
Interessierte ohne Hochschulabschluss können über ein Aufnahmeverfahren zugelassen werden, wenn sie über eine äquivalente Qualifikation verfügen oder sich ihre Befähigung aus einem anderen Nachweis ergibt.
Die Teilnehmenden schliessen das CAS mit einer mündlichen Prüfung ab. Diese Leistungsnachweise werden gemäss der Notenskala des European Credit Transfer System (ECTS) bewertet.
Durchschnittliche Klassengrösse: 25 Teilnehmende
Werden bestätigte Anmeldungen zurückgezogen, der Unterricht nicht angetreten oder die Teilnahme vorzeitig abgebrochen, werden folgende Stornierungskosten in Rechnung gestellt:
Abmeldungen bis zehn Wochen vor Veranstaltungsbeginn: CHF 250.-
Abmeldungen, die weniger als zehn Wochen vor Programmbeginn erfolgen: CHF 5'950.-
Abmeldungen sind eingeschrieben an die Administration der weiterbildung zu richten.