Ressourceneffiziente Produktion, Produkte und Dienstleistungen als zunehmend wichtigen Fokus von Wirtschaft und Gesellschaft thematisieren.
Die breite Umsetzung ressourceneffizienter Lösungen ist eine grosse Herausforderung für die stark segmentierte, vielfach als KMU tätige und auf den Export ausgerichtete Wirtschaft in der Schweiz. Denn je mehr sich Umweltschutz hin zu vorbeugenden und produktionsintegrierten Massnahmen verlagert und umweltorientierte Ansprüche an bestehende und neue Produkte und Dienstleistungen gestellt werden, desto anspruchsvoller wird die Umsetzung im Unternehmen. Der umfassende Einbezug und Schutz der Umwelt durch Unternehmen benötigt daher Ansätze und Innovationen auf der Managementebene, welche weit über die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben hinausgehen.
Ziel des CAS Management und Umwelt ist es, die Teilnehmenden zu befähigen, betriebliche Abläufe, Produkte und Dienstleistungen über deren gesamten Lebenszyklus zu analysieren, zu bewerten und zu optimieren. Es geht darum, durch ressourceneffizientes und sozialorientiertes Unternehmertum nicht nur gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen, sondern auch langfristig ökonomisch erfolgreich zu sein. Denn unternehmerische Eigeninitiative mit ökologischem wie auch sozialem Fokus kann sich sowohl unmittelbar umsatzsteigernd auswirken als auch langfristig nationale und internationale Wettbewerbsvorteile sichern.
Kurse
Das CAS Management und Umwelt umfasst vier Kurse. Jeder Kurs bietet die Möglichkeit, eine Projektarbeit in der Gruppe mit aktueller Fragestellung durchzuführen. Für den Abschluss des CAS sind die Mitarbeit an einer Gruppenfallstudie und die Einzelübungen im Kurs Business Case Umwelt erforderlich.
Zweck: Zur Umsetzung eines modernen, vorbeugenden Umweltschutzes sind Methoden notwendig, die es ermöglichen, Umweltauswirkungen zu messen und die so erhaltenen Indikatoren mit ökonomischen Kenngrössen zu verbinden. Nur so ist eine solide Entscheidungsbasis für ökoeffiziente Entscheide gegeben.
Bedeutung: In der heutigen globalen Wirtschaft haben unsere Tätigkeiten Auswirkungen auf der ganzen Welt. Daher genügt es nicht mehr, nur lokale Auswirkungen wie Emissionsgrenzwerte als Entscheidungsbasis zu verwenden. Zudem reicht es für eine fundierte Entscheidung nicht, sich auf spezifische Probleme wie einzelne problematische Stoffe oder Auswirkungen wie z.B. auf das Klima zu beschränken. Eine gute Bewertungsmethode muss der Komplexität der Umwelt soweit wie möglich gerecht werden, wie dies die Ökobilanzierung versucht, indem sie die verschiedensten Auswirkungen über den gesamten Lebensweg erfasst und beurteilt. Heute ist international anerkannt, dass die Ökobilanzierung die umfassendste und beste Methode ist, um die Umweltauswirkungen eines Produktionsprozesses, Betriebes, Produktes oder einer Dienstleistung zu beurteilen. Damit können Schwachstellen und Optimierungspotenziale eruiert oder Variantenentscheide getroffen werden. Die so erzielten Resultate sind zudem eine gute Grundlage für die Kommunikation z.B. mit Kunden, der Öffentlichkeit oder Investoren. Für den praktikablen Einsatz von Ökobilanzen auf unternehmerischer Ebene ist es entscheidend, die relevanten Einflussfaktoren sowie Zusammenhänge zu kennen und zu verstehen. So kann die Ökobilanz als wertvolles Orientierungsinstrument dienen.
Inhalte
Theoretische Grundlagen
Voraussetzungen für die Erstellung einer Ökobilanz (Systemgrenzen, Vergleichsbasis)
Analyse der Stoff- und Energieflüsse
Ermittlung der Umweltauswirkungen und ihre Bewertung
Verschiedene Fussabdruckindikatoren
Möglichkeiten und Grenzen der Methode
Unsicherheiten und Signifikanz der Resultate
Instrumente
Einsatz von Softwaretools
Datenbanken
Vorstellung und Diskussion von bestehenden Ökobilanzen
Anwendung
Einsatz in Betrieben und Umweltmanagementsystemen
Einsatz zur Evaluation von Optionen
Ermittlung von zukünftigen Konsequenzen
Bearbeitung einer aktuellen Fragestellung mit der Methode der Ökobilanzierung
Zweck: Unternehmen werden vermehrt auch nach ihren Umweltleistungen beurteilt und bewertet. Umweltrelevante Unternehmensentscheide, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen, müssen daher neben dem erzielten Umweltnutzen auch zu einem Wettbewerbsvorteil führen.
Bedeutung: Die systemischen Zusammenhänge zwischen Umwelt, Sozialem und Wirtschaft erlauben einerseits die Aktivierung von Synergieeffekten und können andererseits auch Zielkonflikte beinhalten oder gar verstärken. Daher gilt es, die verschiedenen Mechanismen zu analysieren, zu verstehen und so anzupassen, dass eine nachhaltige, unternehmerische Gesamtoptimierung erzielt werden kann. Dabei entstehen auch Wechselwirkungen der Unternehmen untereinander sowie innerhalb der staatlichen respektive globalen Systemzusammenhänge, welche ebenfalls zu berücksichtigen sind.
Inhalte
Systemzusammenhänge zwischen Umwelt, Sozialem und Wirtschaft innerhalb von Unternehmen
Stellung von Unternehmen im übergeordneten Gesamtsystem
Kosten und Effekte: Abschätzen der Kosten und Effekte von Umweltmassnahmen
Entscheidungsgrundlagen: Datenanalyse und die Bewertung von Umweltmassnahmen mit Multi-Kriterien-, Nutzwert-, und Effizienzanalysen
Risiken beim Einsatz neuer Technologien – Identifikation, Beurteilung und Management
Investoren Sicht: Wert einer Firma, Nachhaltigkeitskriterien, Materialität der Umweltaspekte, Strategien
Strukturelle und organisatorische Katalysatoren resp. Hemmnisse im Unternehmen (Kooperationen, kommerzielle Modelle, Verträge, Entscheidungs- und Führungsprozesse)
Fördergefässe für Umweltmassnahmen: Ausschreibungen, Anträge
Zweck: Unternehmen sind aufgrund ihrer «Corporate Social Responsibility» (CSR) Schlüsselträger einer nachhaltigen Entwicklung. Durch Corporate Social Responsibility nehmen Unternehmen auf einer freiwilligen Basis neben der ökonomischen Verantwortung auch Verantwortung gegenüber der sozialen und ökologischen Umwelt wahr.
Bedeutung: Die aktive Berücksichtigung von sozialen Auswirkungen unternehmerischer Tätigkeiten ist ein zentraler Faktor für nachhaltigen Unternehmenserfolg. Um die Einflüsse und Zusammenhänge sozialer Aspekte besser erfassen und berücksichtigen zu können, sollten die Unternehmen im Rahmen ihrer CSR Analysewerkzeuge, Bewertungsmethoden und Massnahmen nutzen und (fort-)entwickeln, die für unterschiedliche Industrie- und Dienstleistungsbetriebe spezifisch geeignet sind. Ziel der neuesten CSR-Bestrebungen und Richtlinien ist es, im Dialog mit den wichtigsten Anspruchsgruppen die wesentlichen Verantwortungsthemen zu identifizieren und dafür tragfähige Lösungsansätze zu entwickeln.
Inhalte
Einführung in Corporate Social Responsibility (CSR) und verwandte Konzepte
CSR Managementzyklus
CSR Richtlinien und Initiativen
Bestimmung wesentlicher CSR-Themen
Stakeholderengagement als Treiber für ein CSR-Management
Kritische Betrachtung der Möglichkeiten und Grenzen eines CSR-Managements
Durchführung eines praxisorientierten Projektes
Internationales Umweltrecht
Zweck: Die Digitalisierung bietet Möglichkeiten der Messung und Bereitstellung von Daten und Informationen die für ein gezielteres Umweltmanagement von Interesse sind und neue Chancen eröffnet.
Bedeutung: Der Zugang zu Daten und Informationen steigt exponentiell. Die Darstellung und Nutzbarmachung solcher Daten für Managemententscheide und Businessmodelle gewinnt weiter an Relevanz auch im Umweltbereich. Die Simulation komplexer Zusammenhänge und Auswirkungen gestattet ein umfassenderes Systemverständnis zu erlangen und ermöglicht verschiedene Entscheidungsvarianten und deren Effekte zu analysieren. Daten im Umweltbereich haben in der Regel einen räumlichen Bezug und hier gestatten geographische Informationssysteme (GIS) Einblicke in Zusammenhänge zwischen Mensch und Umwelt zu erfassen, visualisieren und analysieren und Auswirkungen künftiger Veränderungen abzuschätzen.
Bearbeitung von einfachen Fragestellungen in GIS und dem Systemanalysetool
Organisatorisches
Dieses CAS-Programm richtet sich an Hochschulabsolventinnen und -absolventen aller Fachrichtungen oder an Personen mit äquivalenter Qualifikation, die sich für einen modernen Umweltschutz einsetzen möchten.
Aufgenommen werden Hochschulabsolventinnen und -absolventen aller Fachrichtungen (ab BSc) oder Personen mit äquivalenter Qualifikation.
Interessierte ohne Hochschulabschluss können über ein Aufnahmeverfahren zugelassen werden, wenn sie über eine äquivalente Qualifikation verfügen oder sich ihre Befähigung aus einem anderen Nachweis ergibt.
Die Teilnehmenden schliessen das CAS mit einer schriftlichen oder mündlichen Prüfung ab. Diese Leistungsnachweise werden gemäss der Notenskala des European Credit Transfer System (ECTS) bewertet.
Die Prüfungen können an einem von zwei gegebenen Terminen absolviert werden.
Durchschnittliche Klassengrösse: 25 Teilnehmende
Werden bestätigte Anmeldungen zurückgezogen, der Unterricht nicht angetreten oder die Teilnahme vorzeitig abgebrochen, werden folgende Stornierungskosten in Rechnung gestellt:
innerhalb der Anmeldefrist (bis einschliesslich KW 3 respektive KW 33): CHF 250
nach Ablauf der Anmeldefrist und vor Semesterstart (KW 4 –7 respektive KW 34 – 37): CHF 950
in der ersten Semesterwoche: CHF 1'500
ab der zweiten Semesterwoche: CHF 5'400
Abmeldungen sind eingeschrieben an die Studienkoordination zu richten.