Prof. Dr. des. Michel Roth
Prof. Dr. des. Michel Roth
Curriculum Vitae
Michel Roth wurde 1976 in Altdorf (Uri) geboren. Er begann an der Universität Basel ein Studium in Literaturwissenschaft, Linguistik und Musikwissenschaft, wechselte dann an die Basler Musik-Akademie, wo er das künstlerische Hauptfach Komposition und Musiktheorie bei Roland Moser und Detlev Müller-Siemens mit Auszeichnung abschloss. Von 2001–2011 wirkte er als Professor für Musiktheorie, Komposition und zeitgenössische Musik an der Luzerner Musikhochschule. In dieser Funktion arbeitete er mit Pierre Boulez, Peter Eötvös, Helmut Lachenmann und Sofia Gubaidulina zusammen. 2011 folgte er einer Berufung zum Professor für Komposition und Musiktheorie der Hochschule für Musik Basel, wo er auch als Mitglied der Forschungsabteilung tätig ist mit Schwerpunkten in Artistic Research und praxeologischem Wissenstransfer.
Als Komponist hat Michel Roth mit vielen namhaften Interpreten zusammengearbeitet, u.a. Orchester des Bayerischen Rundfunks, Basel Sinfonietta, Orchestre de Chambre de Lausanne, Stuttgarter Vokalsolisten, Ensemble Ascolta, Ensemble Phoenix, Ensemble Mosaik, Mondrian Ensemble, Jack Quartet und Klangforum Wien (unter Sylvain Cambreling und Johannes Kalitzke). 2007 gewann sein Orchesterstück Der Spaziergang den BMW-Kompositionspreis der Musica viva München (Bayerischer Rundfunk). Er ist überdies Preisträger des internationalen Art Mentor Kompositionswettbewerbs und weiterer Preise und Fördergaben. Seine Oper Die Künstliche Mutter (nach Hermann Burger) wurde unter anderem von der Ernst von Siemens Musikstiftung München und der Pro Helvetia ermöglicht (Produktion: Gare du Nord Basel). Seine erste Oper Im Bau (nach Franz Kafka; Inszenierung: Georges Delnon) wurde bei Lucerne Festival, Theater Basel, Rigiblick Zürich und Opera Butxaca Barcelona gezeigt und existiert inzwischen in einer immersiven Online-Version (www.imbauprojekt.ch) und als Radiooper (WERGO).
Neben seiner praktischen Tätigkeit forscht und publiziert Michel Roth zu musikwissenschaftlichen und musikästhetischen Themen (u.a. zu musikalischer Anwendung von Spieltheorie und Kybernetik und zur Alpinen Klangsoziologie, mehrfach gefördert vom Schweizerischen Nationalfonds) und war Musikkurator und Ko-Autor der vier interdisziplinären Ausstellungs- und Publikationsprojekte Harmonie und Dissonanz (2006), Neoimpressionismus und Moderne (2008), LINEA (2010) und Dieter Roth und die Musik (2014) im Kunsthaus Zug und im Hamburger Bahnhof Berlin. Regelmässige Zusammenarbeit mit Dr. Matthias Haldemann (Direktor Kunsthaus Zug; gemeinsame Publikationen bei Hatje/Cantz) und dem Kultur- und Literaturwissenschafter Prof. Dr. Boris Previšić (Universität Luzern, Institut Kulturen der Alpen). Gastvorlesungen u.a. an der Goethe Universität Frankfurt, am Institut für Neue Musik Darmstadt im Rahmen der Darmstädter Ferienkurse und an den Universitäten Basel, Bern und Luzern. Redaktionelle Mitarbeit an Radio-Sendungen für HR2, SWR2 und SRF2. Sein Buch The Techniques of Trombone Playing (zusammen mit Mike Svoboda) wurde an der Internationalen Frankfurter Musikbuchmesse als „Best Edition“ ausgezeichnet. Der auf Deutsch publizierte Aufsatz „Play it anew, man!“ (MusikTexte, Köln) wurde peer-reviewed in den Perspectives of New Music (Seattle) auf Englisch zweitveröffentlicht.
Michel Roths Werke erscheinen in den Verlagen Ricordi/Berlin und Musica Mundana/München.