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“Schrift-Bild-Ton” – neue Publikation zum multimodalen Schreiben

Susan Göldi | 28. May 2020

Das druckfrische Buch «Schrift-Bild-Ton: Beiträge zum multimodalen Schreiben in Bildung und professioneller Kommunikation» betrachtet das Phänomen der Multimodalität aus theoretischer und praktischer Perspektive.

Das Buch Schrift-Bild-Ton erscheint im Mai 2020 im hep-Verlag
Das Buch Schrift-Bild-Ton erscheint im Mai 2020 im hep-Verlag

Die elf Beiträge zeigen, wie sich Schreiben verstanden als multimodale Kommunikation auf Anforderungen und Praktiken des Schreibens in verschiedenen Kontexten auswirkt. Die Autorinnen und Autoren aus den Kontexten Journalismus, Unternehmenskommunikation, Lehre und Wissenschaftskommunikation geben Antworten auf zwei grosse Fragen:

  • Wie gestalten sich multimodale Schreib- und Designprozesse?
  • Welche praktischen Implikationen hat die zunehmende Multimodalität von Texten für die Vermittlung wissenschaftlicher und beruflicher Schreibkompetenz?

Dem Sammelband zugrunde liegen ausgewählte, mit einem Doppelblind-Verfahren begutachtete Beiträge zur Konferenz «Schrift – Bild – Ton. Schreiben als multimodales Ereignis», die im Juni 2018 an der Hochschule Luzern stattfand.

Der Sammelband startet mit einer Einführung in das Forschungsfeld und die Herausforderungen im multimodalen Schreiben durch die Herausgebenden, Mirjam Weder, Adrian Aebi und Susan Göldi. Mehr dazu lesen Sie hier.

Der erste Teil des Bands widmet sich der Multimodalität des Schreibens im Bildungskontext. Der zweite Teil versammelt Beiträge zum multimodalen Schreiben in der professionellen Kommunikation:

  • Der englisch verfasste Beitrag von Arlene Archer thematisiert die sich verändernden Formen des Schreibens in der Hochschulbildung. Den Fokus legt Arlene dabei auf ein spannendes Schlüsselkonzept des akademischen Schreibens: die Voice – was sich kaum angemessen mit Stimme übersetzen lässt.
  • Einer visuellen Seite des multimodalen Schreibens widmen sich Ursina Kellerhals und Vinzenz Rast. Sie fordern, dass an der Hochschule neben Schreiben und Reden auch das Visualisieren gelehrt werden müsse. Sie veranschaulichen ihren Standpunkt mit einem Unterrichtsmodul zu «Visual Communication in Corporate Contexts» und fokussieren auf didaktische Stolpersteine.
  • Eine Verbindung der Frage nach der Vermittlung von visueller Kommunikation und der Domäne der wissenschaftlichen Kommunikation findet sich im Beitrag von Roswitha Dubach, Anita Gertiser und Ruth Wiederkehr. Sie stellen basierend auf der Analyse von 45 Postern von angehenden Ingenieurinnen und Ingenieuren dar, wie Multimodalität im Hochschulkontext gezielt ausgeschöpft werden kann.
  • Dem multimodalen Schreiben in der Vermittlung von Mathematik widmet sich Stefan Jörissen, wenn er die Bedeutung von Wandtafelnotationen in Kombination mit mündlicher Erklärung und Herleitung im Unterrichtskontext untersucht. Jörissen thematisiert das Zusammenspiel typografischer, stimmlicher und körpersprachlicher Gestaltung multimodaler kommunikativer Handlungen im Mathematikunterricht.
  • Bernadette Rieder und Cordula Schwarze stellen in ihrem Beitrag ein hochschul-didaktisches Konzept vor, das von Studierenden Kompetenzen in geschriebener und gesprochener Sprache fordert und fördert. Es geht dabei um das Kompetenzfeld Argumentieren am Beispiel der wissenschaftlichen Debatte und um das Kompetenzfeld literarisches Leben am Beispiel der Autorenlesung.
  • Matthias Knopp und Kirsten Schindler untersuchen multimodale Verfahren in fiktionalen Schülertexten, die im Rahmen von zwei Kooperationsprojekten zwischen Studierenden des Lehramtsfaches Deutsch der Universität Köln und Grundschülern und -schülerinnen entstanden sind. Beide Projekte erlaubten es den Schülern und Schülerinnen, erste Erfahrungen mit kooperativem Schreiben sowie dem Verfassen und Gestalten von Texten am Computer zu sammeln.
  • Adrian Aebi und Bruno Frischherz unternehmen in ihrem Beitrag eine empirische Bestandsaufnahme des multimodalen Designs der Textsorte Nachhaltigkeitsbericht. Dazu unterziehen sie ein Korpus von 50 Nachhaltigkeitsberichten aus den D-A-CH-Ländern einer quantitativen und einer qualitativen semiotischen Analyse und suchen so nach einem textsortenspezifischen Muster für den Einsatz und die Verknüpfung von Bild und Text.
  • Dem Zusammenhang von Multimodalität und Suchmaschinenoptimierung gehen Susan Göldi und Cécile Zachlod nach. Weil Lesende stark gelayoutete Texte mit Verlinkungen und Visualisierungen schätzen, bewerten Suchmaschinen multimodale Texte als relevanter als wenig gestaltete reine Schriftwerke. Die Autorinnen zeigen, wie für die Suchmaschinenoptimierung in dieser Hinsicht die Konzepte Keywords und Metadaten genutzt werden können.
  • Aus der Domäne Journalismus stammt der Beitrag von Marina Bräm und Susan Göldi. Dieser beschäftigt sich mit visuellem Storytelling und der Textsorte Infografik und bietet neben Definitionen auch Kategorisierungen von Infografiken im journalistischen Kontext und zeigt den kreativen Prozess der Entstehung von Infografiken an zwei konkreten Beispielen.
  • Im abschließenden Beitrag zeigt der Graphic Designer Jiří Chmelik, wie multimodale Kommunikation im Kommunikationsdesign realisiert wird. Er nutzt kommunikationstheoretische Ansätze aus anderen Disziplinen dazu, die strukturellen Möglichkeiten des Kommunikationsdesigns zu erweitern, und schlägt vor, Kommunikation als Ritual und als Rollenspiel zu verstehen.

Das Buch wird vom hep-Verlag verlegt, hier geht’s zur Verlagsseite mit einer ausgedehnten Leseporbe.

Schlagworte: multimodale Kommunikation, multimodales Schreiben, Multimodalität, Online Kommunikation, Visuelle Kommunikation

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