EUT praxisnah studieren: Experimentieren mit Lehm als nachhaltigem Baustoff
Während des Sommermoduls «Nachhaltiges Bauen und Baustoffe» haben unsere EUT-Studierenden im Kies- und Recyclingwerk Meyer-Spinnler in Muttenz einen ersten Eindruck von Stoffströmen im Bausektor bekommen. Im Anschluss experimentierten sie in unserem Lehmlabor mit dem natürlichen Baustoff Lehm.
Was sagen unsere EUT-Studierenden?
«Der Workshop im Lehmlabor war sehr aktiv – mit Lehm gibt es viele Möglichkeiten zum Experimentieren und mit den richtigen Klamotten vor Ort waren wir bestens ausgerüstet. Wir konnten also ohne grosse Vorkenntnisse loslegen und mitmachen. So kam es, dass bereits nach kurzer Einführung alle ein Stück Lehm – es gab mehrere Sorten – warmgeknetet hatten für die erste Bindekraftprüfung. Es gab viel zu lachen und zu testen – was für gute Stimmung sorgte. Der Tag gestaltete sich als so aktiv, dass es sogar körperlich etwas anstrengend wurde – mit der Herstellung von Stampflehmblöcken, dem Mauern von Lehmsteinwänden und Verputzen von Wänden mit Lehm. Jedenfalls war es für uns alle ein sehr toller, mal ganz anderer Studi-Tag, an wir richtig praxisnah gearbeitet haben und einiges mitnehmen konnten – statt «Bänken» durften wir quasi Lehm drücken. Gerne wieder!»
Praxiserfahrung im Kieswerk und Lehmlabor
Unter Leitung von Prof. Andrea Klinge und Julian Mönig wurde im Modulteil «Bauen mit Lehm und weiteren ökologischen Baustoffen» Theorie mit Praxis verbunden: Als Einstieg besuchten unsere EUT-Studierenden das – und Kies- und Recyclingwerk Meyer-Spinnler in Muttenz, das auch über eine Bodenaufbereitungsanlage verfügt. Im Anschluss wurden Proben aus dem Recyclingwerk in ersten Labortest auf einen möglichen Einsatz bei der Herstellung von Lehmbaustoffen untersucht. Zudem experimentierten die Studierenden in unserem Lehmlabor bei uns am FHNW Campus Muttenz mit dem natürlichen Baustoff Lehm und erlernten die wichtigsten Lehmbautechniken. Worum ging es bei diesen hands-on Erfahrungen?
Ressourcen verstehen im Recyclingwerk:
- Einblick in Materialkreisläufe: Gewinnung, Aufbereitungs- und Recyclinprozesse
- Aufbereitungsprozesse von Primär- und Sekundärressourcen
- Diskussion zu CO2-Emissionen, grauer Energie, Ressourcenverfügbarkeit, knappe Deponieflächen, Transportdistanzen und regionaler Verfügbarkeit
Lehm entdecken im Lehmlabor:
- Lehm reduziert graue Emissionen beim Bauen, verbessert das Raumklima und passt zur Schweizer Baukultur.
- Studierende lernen Materialwahl, Konstruktion, Ausführung und Rückbau zusammenzudenken – eine zentrale Kompetenz für nachhaltige Gebäude und Städte.
Worum geht es im Sommermodul «Nachhaltiges Bauen und Baustoffe»?
Im Sommermodul «Nachhaltiges Bauen und Baustoffe», geleitet von Prof. Barbara Sintzel, Leiterin des Institut Nachhaltigkeit und Energie am Bau INEB FHNW, wird im ersten Modulteil der ökologische Fussabdruck von Materialien, Bewertungshilfen und Materialverfügbarkeiten von natürlichen Baustoffen behandelt. Lehmbau und die Wiederverwendung von Baumaterialien werden im zweiten und dritten Modulteil vertieft. In einer Fallstudie werden klimafreundliche, kreislauffähige Baustoffe für konkrete Anwendungsfälle erkundet und ihre Verfügbarkeit dokumentiert. Das Ganze findet kompakt im Sommer statt, damit Berufstätige das EUT-Studium besser über das Jahr verteilen können.
Mehr über das Bachelorstudium Energie- und Umwelttechnik (EUT)
In den ersten drei Semestern des Bachelorstudiums Energie- und Umwelttechnik erwirbst du eine solide Basis in Energie- und Umwelttechnik und erhältst Einblicke in alle drei Studienrichtungen:
- Nachhaltige Gebäude und Städte mit den Studienprofilen Bauphysik, Gebäudetechnik und Nachhaltiges Bauen
- Erneuerbare Energien und Energiesysteme
- Kreislaufwirtschaft und Ressourcenmanagement
Ab dem vierten Semester entscheidest du dich für eine Studienrichtung oder stellst dir dein Studium individuell zusammen – ganz nach deinen Interessen. In der Studienrichtung Nachhaltige Gebäude und Städte kannst Du zusätzlich zwischen drei Studienprofilen wählen:
- Bauphysik
- Gebäudetechnik
- Nachhaltiges Bauen
Das Studium zeichnet sich durch viele Praxisprojekte mit externen Partner*innen, interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine hohe Flexibilität aus. Das im Studium erworbene Grundlagenwissen kombiniert mit einer Vertiefung in Kreislaufwirtschaft, Erneuerbaren Energien oder Nachhaltigen Gebäuden und Städten ermöglicht ganzheitliches Verständnis von komplexen Projekten – und erweist sich im Projektmanagement von Praxisprojekten als sehr nützlich.
Zudem gibt es verschiedene Studienmodelle, wie PiBS, berufsbegleitend, Vollzeit und Teilzeit – und diverse Einstiegsmöglichkeiten: Neben einem technischen EFZ kannst Du auch mit KV oder medizinischem EFZ in Kombination mit Berufsmatura, mit Matura als praxisintegriertes Bachelorstudium (PiBS) oder mit Praxiserfahrung als auch mit HF (gemäss Zulassungskritieren) das EUT-Bachelorstudium an der FHNW beginnen.
Mehr zum Studiengang erfährst Du hier.
Praxistag: Nachhaltige Gebäude und Städte am 9. April 2026 – für Interessierte am Studiengang
Am 9. April findet der Praxistag: Nachhaltige Gebäude und Städte in Muttenz statt. Am Praxistag erhältst du einen praxisnahen Einblick in die Studienrichtung «Nachhaltige Gebäude und Städte» - mit Workshops zu den drei Studienprofilen Bauphysik, Gebäudetechnik und Nachhaltiges Bauen.
Anmelden kannst Du Dich hier.





