keeValue to BIM
keeValue liefert dank KI und Baukosten-Datenbank bereits in frühen Projektphasen präzise Kostenschätzungen. Mit „keeValue to BIM“ (kV2BIM) werden diese automatisch aus dem BIM-Modell generiert – inklusive intelligenter Ergänzung fehlender Informationen.
Das keeValue-Tool nutzt eine umfangreiche Baukosten-Datenbank und KI, um in frühen Planungsphasen mit minimalen Projektinformationen präzise Kostenschätzungen zu liefern. kV2BIM kombiniert BIM-Modelle mit den keeValue-Produkten und ermöglicht eine automatisierte Baukostenschätzung direkt aus einem Modell. Traditionell erfordert die Kostenschätzung mit BIM hoch detaillierte Modelle, doch in frühen Projektphasen fehlen oft die nötigen Informationen, und ihr Einpflegen wäre fachlich nicht sinnvoll und mit grossem Aufwand verbunden. kV2BIM löst dieses Problem, indem es einfache BIM-Modelle intelligent ergänzt und durch eine topologische Analyse von Räumen und Bauteilen relevante Informationen extrahiert. So schliesst dieser Prozess Informationslücken im BIM-Modell und erlaubt in Kombination mit keeValue präzise Kostenschätzungen – selbst aus minimalen Daten. kV2BIM ersetzt den traditionellen linearen Planungsprozess durch automatisierte Iterationen und optimiert so die Kostenermittlung von Immobilienprojekten.
Das Projekt wurde von Beginn an durch eine interdisziplinäre Begleitgruppe aus Expertinnen und Experten der Bauwirtschaft begleitet. In einem kontinuierlichen Austausch wurden Anforderungen aus der Praxis aufgenommen und in das Projekt integriert. Dafür wurden relevante Anwendungsfälle identifiziert und analysiert. Auf dieser Basis entstand ein umfassender Modellierungsleitfaden, der konkrete Vorgaben für die kostenschätzungsrelevante Modellstruktur definiert. Der Leitfaden unterscheidet drei Modellebenen, von denen ausschliesslich die abstrakteste (ein Volumenmodel) für die automatisierte Kostenschätzung erforderlich ist.
Ein erster Prototyp des Tools wurde umgesetzt. Er liest IFC-Dateien ein, prüft sie mithilfe eines Checkers auf Regelverstösse und Plausibilitätsfehler (z. B. Raumflächen < 0,5 m²), ergänzt fehlende Informationen und schreibt die Ergebnisse zurück ins Modell. Die Modelllücken werden geschlossen, neue IFC-Elemente werden generiert, und bestehende angereichert. Modelle mit unterschiedlichem Detaillierungsgrad können so verarbeitet werden – der Fokus liegt jedoch auf der gezielten Anreicherung minimaler Volumenmodelle. Auf diese Weise werden rund 180 eindeutige Parameter automatisch abgeleitet. Die erzeugten Daten fliessen direkt in die Kostenschätzung ein und werden im BIM-Viewer visualisiert. Der Viewer ermöglicht die räumliche Darstellung des BIM-Modells mit gängigen Navigationsfunktionen (Zoom, Pan, Objektbaum, Raumstruktur). Er bietet verschiedene Strukturansichten mit Mengengerüsten, IFC-Struktur und visualisiert den Fehlerbericht des Checkers. Mengenbildende Elemente sind farblich hervorgehoben, um die Lesbarkeit weiter zu verbessern.
Um den Prozess in CAD-Software zu integrieren, wurden offene BIM Standards angewendet: Die Modellierungsempfehlung kann in die Autorensoftware als eine IDS-Datei (Information Delivery Specification) eingelesen werden , das Modell wird im IFC-Format (Industry Foundation Classes) übertragen und der Fehlerbericht kann als BCF-Datei (BIM Collaboration Format) runtergeladen und zurückimportiert werden.

Projektlaufzeit: | Februar 2023 – April 2025 |
Finanzierung: | Innosuisse |
Projektleitung: | |
Projektmitarbeitende: | IDIBAU: Manfred Huber, Marc Pancera, Joel Gschwind,
keeValue AG: Mischa Badertscher, Juan Crevillén, Michael Imbach, Lukas Fonti, Freskim Elmazi
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