Kiefer-Hablitzel-Göhner-Kunstpreise für Master-Studierende des Institute Art Gender Nature (IAGN)
Sitara Abuzar Ghaznawi und Oleksandr Holiuk, die beide im Master-Studiengang Fine Arts des Institute Art Gender Nature (IAGN) an der HGK Basel studieren, sind mit je einem Kiefer-Hablitzel-Göhner-Kunstpreis 2025 ausgezeichnet worden.
Sitara Abuzar Ghaznawi und Oleksandr Holiuk, die beide im Master-Studiengang Fine Arts des Institute Art Gender Nature (IAGN) an der HGK Basel studieren, sind am 16. Juni 2025 mit je einem Kiefer-Hablitzel-Göhner-Kunstpreis 2025 ausgezeichnet worden.
Zu Sitara Abuzar Ghaznawi wird im Jurybericht festgestellt: «In einer so schlichten wie überzeugend ausgewogenen Installation bringt die Künstlerin Sitara Abuzar Ghaznawi eine Vielfalt von Materialien zusammen: Zeichnungen, Collagen, Fotos, Text und eine Tagebuch-Tabelle, in der die Künstlerin minutiös ihre tägliche Verfassung und Konsumationen verzeichnet. An einer gebrauchten Metallgarderobe, typisch schweizerisches Objekt aus einer Umkleide, einem Schulhaus oder dem Wartezimmer des öffentlichen Dienstes von Gesundheitswesen oder Administration stammend, bleiben diese diversen aufgerollten Materialien in einem Stadium zwischen Archivierung, partieller Präsentation, Sakralisierung und banaler Aufbewahrung hängen. Die Details der Installation mit Plastikfolie, rotem Bindfaden, Schleifen, Bändern und Sigel-artigen Keramikmünzen, erlauben Assoziationen in diverse Kulturkreise, ohne dass sich diese fix «festmachen» liessen. So besticht Allegro, minor details durch die Kombination von formaler Entschiedenheit und offener Fragilität.»
Zu Oleksandr Holiuk hält der Jurybericht fest: «Conditions beschäftiget sich mit drei Themen, die der Künstler geschickt miteinander verknüpft: Den Bedingungen für eine Bewerbung für den Kiefer-Hablitzel-Göhner-Kunstpreis, der Entlöhnung von künstlerischer Arbeit und dem Schweizer Einwanderungsgesetz. Seine künstlerische Praxis basiert auf umfangreichen Recherchen. Sie führen zu formal radikal reduzierten Arbeiten, in denen Holiuk zeigt, was bereits existiert, was jedoch in Auswahl und Zusammenstellung eine Tragikomik entwickelt, die an Stücke des absurden Theaters erinnert. Seine Formensprache ist präzis: Die (abwesende) rote Nelke ist Symbol der Arbeiterbewegung und des proletarischen Zusammenhalts. Die schwarzen Quadrate erinnern nicht nur an Zensur, sondern auch an die Bilder seines Landsmanns Kasimir Malewitsch und damit an eine Ikone der Moderne, mit der die Kunst von jeglicher Indienstnahme befreit und ein Neuanfang gewagt werden sollte. So wollen auch die Arbeiten von Oleksandr Holiuk nichts darstellen. Vielmehr zielen sie auf eine kritische Befragung der Bedingungen von künstlerischer Produktion überhaupt.»
Ebenfalls für einen Kiefer-Hablitzel-Göhner-Kunstpreis nominiert waren Mariam Abashidze, die im Master-Studiengang Fine Arts des Institute Art Gender Nature (IAGN) der HGK Basel studiert, und Kelly Tissot, Alumna des Master-Studiengangs Fine Arts des IAGN.
Der Kiefer-Hablitzel-Göhner-Kunstpreis richtet sich an in der Schweiz lebende oder an einer Schweizer Hochschule eingeschriebene Kunstschaffende unter 30 Jahren und wird in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Kultur und der Ernst-Göhner-Stiftung durchgeführt. Zusätzlich zu den maximal sieben Preisen à CHF 15'000 wird ein Sonderpreis verliehen, der eine Einzelausstellung mit Publikation in einer Schweizer Institution beinhaltet.
Wir gratulieren Sitara Abuzar Ghaznawi und Oleksandr Holiuk ganz herzlich zu dieser bedeutenden Auszeichnung und wünschen ihnen weiterhin viel Erfolg!