Feierlicher Abschluss des CAS-Lehrgangs «Interprofessionelles Handeln in der Forensik» 2022/23

Nachdem sie 200 Lektionen an 25 Studientagen, viel Selbststudium, sechs Reflexionsarbeiten (eine pro Modul), eine Abschlussarbeit sowie ein Prüfungsgespräch erfolgreich absolviert hatten, konnten die Teilnehmenden des vierten CAS-Lehrgangs «Interprofessionelles Handeln in der Forensik» ihr Zertifikat in Empfang nehmen. In einer Feierstunde am 29. September 2023 an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) in Windisch wurden sie mit vielen freudigen, anerkennenden und ermutigenden Worten bedacht.

Michael Baumann, Programmleiter FHNW, betonte die enorme Bedeutung der forensischen Psychiatrie für die ganze Gesellschaft. Indem die Mitarbeitenden sich dafür einsetzten, Straftaten zu verstehen, Rehabilitation und Heilung möglich zu machen und weitere Verbrechen zu verhindern, würden sie mithelfen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Er wies ausserdem auf die Einzigartigkeit der Weiterbildung hin und dankte allen, die an der erfolgreichen Organisation und Durchführung beteiligt waren.

Markus Eichkorn, welcher als Bindeglied zwischen der FHNW und der Klinik für Forensische Psychiatrie (KFP) fungiert, lobte die gute Zusammenarbeit zwischen der FHNW und den Psychiatrischen Diensten Aargau (PDAG). An diesem Lehrgang sei besonders spannend und wertvoll gewesen, dass die zwölf Teilnehmenden mit den Dozierenden immer wieder engagiert diskutiert hätten, wie man den forensischen Strafvollzug besser machen könne.

Friederike Boudriot, Klinikleiterin und Chefärztin der KFP, dankte den Teilnehmenden sehr herzlich dafür, dass sie die Weiterbildung neben ihrer Arbeit bei den PDAG freiwillig auf sich genommen hatten. Die Auseinandersetzung mit den theoretischen Aspekten der Forensik ermögliche eine interprofessionelle Zusammenarbeit auf hohem Niveau, wie sie sie nur von den PDAG kenne. Das sei sehr bereichernd. Sie sei stolz, dass die Absolventinnen und Absolventen den Pool an Knowhow weiter vergrössert und vertieft haben: «Ich bin megadankbar, euch im Team zu haben!»

Mirco Solfrino verfasste die beste Abschlussarbeit nach akademischen Kriterien. Seine Arbeit, die sich mit dem Thema «Safewards in der Forensik» auseinandersetzte, zeichnet sich dadurch aus, dass er erstmals Methoden der empirischen Sozialforschung miteinbezogen hat. Die grösste Wirkung für die KFP haben die Arbeiten von Benedict Schäfer zum Thema «Achtsamkeit in der forensisch-psychiatrischen Behandlung», «Frauen im stationären Massnahmenvollzug» von Fjolla Pepshi und zur «Dokumentation in der interprofessionellen Zusammenarbeit» von Zoe Spycher.

Die Gitarren- und Flötenmusik des Trios Donadio gab der Feierstunde einen festlich-fröhlichen Rahmen. Der entspannte Apéro bot zum guten Schluss noch einmal Gelegenheit zu Begegnung und Austausch.

Der CAS-Lehrgang «Interprofessionelles Handeln in der Forensik» vermittelt Pflegefachleuten aus der forensischen Psychiatrie sowie Fachpersonen aus Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Fachtherapien (Ergotherapie, Arbeitstherapie sowie Bewegungs- und Sporttherapie) das notwendige Knowhow, um Personen mit psychisch relevanten Störungsbildern im klinischen Massnahmenvollzug zu begleiten, zu betreuen und zu resozialisieren. Dazu gehören vertiefte Kenntnisse der rechtlichen Grundlagen, der Prognosebeurteilung sowie der Erfordernisse und Organisation des Massnahmenvollzuges. Der nächste CAS-Lehrgang «Interprofessionelles Handeln in der Forensik» startet am 23. Oktober 2023.

Im Namen von:
Dr. med. Friederike Boudriot, Klinikleiterin und Chefärztin Klinik für Forensische Psychiatrie
Markus Eichkorn, Teamleiter Fachtherapien und Sozialdienst Klinik für Forensische Psychiatrie