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19.8.2020 | Hochschule für Technik

Studium Energie- und Umwelttechnik: noch stärkere Ausrichtung auf Interdisziplinarität

Grosse Probleme werden nur dann gelöst, wenn Menschen vieler Fachbereiche zusammenarbeiten. Deshalb hat der interdisziplinäre Studiengang Energie- und Umwelttechnik an der FHNW sein Studienprogramm neu ausgerichtet. Ab Herbst 2020 geht er noch mehr auf die verschiedenen Vorbildungen der Studierenden ein und fördert diese explizit.

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Seit 2011 bietet die Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW den Studiengang Energie- und Umwelttechnik an. Seitdem haben mehr als 200 Frauen und Männer das Studium erfolgreich abgeschlossen und arbeiten heute in zahlreichen Branchen. «In der Praxis der Energie- und Umweltberufe ist es zunehmend wichtig, interdisziplinär arbeiten zu können», sagt Peter Stuber, Mitglied der Studiengangleitung. Probleme werden interdisziplinär gelöst – vernetzt zu denken braucht viel Übung. Deshalb wurde das Studienprogramm revidiert und den Anforderungen der Gegenwart angepasst. Ein Modul mit dem Titel «Horizonte» beispielsweise wird neu verschiedene Fachbereiche verbinden.

Für den Studiengang zugelassen sind auch Frauen und Männer ohne technische Grundausbildung. «Für sie war das Studium an einer technischen Hochschule bisher eine grosse Herausforderung», sagt Concetta Beneduce, Mitglied der Studiengangleitung. Inhalte der Mathematik und Physik mussten nachgearbeitet werden. Das neue Studienprogramm enthält deshalb neu Module, um naturwissenschaftliche Grundlagen aufzubauen. Wer hingegen bereits eine technische Ausbildung hat, besucht Grundlagen im Bereich Wirtschaft. So ist nach einem Jahr die Basis für ein interdisziplinäres Studium gelegt.

Gleich an drei Hochschulen studieren

Der Studiengang Energie- und Umwelttechnik ist an der Hochschule für Technik FHNW angegliedert, wird jedoch an drei verschiedenen Hochschulen absolviert. «Bei uns unterrichten ab dem ersten Semester Dozierende der Hochschule für Wirtschaft und der Hochschule für Architektur, Bau und Geomatik FHNW», sagt Stuber. «So werden bei technischen Lösungen auch die wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen mitberücksichtigt.» Zudem seien Themen wie der Umgang und die Analyse von Daten in die Module eingebaut. «Digitalisierung ist also nicht ein Fach, sondern integraler Bestandteil des Studiums», sagt Beneduce. Diese Haltung komme auch in den Semesterarbeiten zum Tragen, welche jeweils im Auftrag eines Unternehmens durchgeführt werden. Die Studierenden gehen dabei die Aufträge mit den Ansätzen aus verschiedenen Fachbereichen an.

Berufschancen in einem dynamischen Umfeld

Neue und kreative nachhaltige Technologien und deren Einsatz in der Gesellschaft fordern unterschiedliche Denkansätze. «Es sind ausdrücklich auch Anmeldungen von Interessierten ohne technische Grundausbildung erwünscht», sagt Stuber. Für ein interdisziplinäres Studium sei eine gute Durchmischung wichtig, sagt Beneduce. Ehemalige Studierende beraten heute Unternehmen in Umweltfragen und zeigen ökologisches, technisches und wirtschaftliches Verbesserungspotential auf. Viele seien im Bereich der Gebäudetechnik tätig, wo sie die Energieeffizienz analysieren oder politische Aufträge umsetzen. Andere wiederum verbessern Produkte und Prozesse hinsichtlich Energieeffizienz, Ressourcenverbrauch und Umweltbelastung. Oder sie planen und betreiben neue energietechnische Anlagen. «Die Berufe im Energie- und Umweltbereich sind dynamisch und die Liste der beruflichen Möglichkeiten erweitert sich laufend», sagt Stuber.

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