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Wie von Geisterhand...

Arciorgano-Rekonstruktion spielt computergesteuert

Das Arciorgano der Musik-Akademie Basel ist die Rekonstruktion einer Orgel von Nicola Vicentino aus dem 16. Jahrhundert.
Seit ein paar Tagen ist es dank dem Musiker und Forscher Johannes Keller von der Hochschule für Musik FHNW möglich, das Instrument von jedem Ort der Welt aus zu spielen und zu hören. Er hat das Arciorgano mit seinen 36 Tasten pro Oktave mit einem Netzwerk-Interface ausgestattet und hochwertige Mikrofone im Raum platziert. Wer dieser Tage durch die Leonhardsvorstadt spaziert und durch die grossen Fenster ins Akademiezimmer schaut, mag sich wundern: Wie von Geisterhand bewegen sich die Tasten der Orgel im völlig leeren Raum und bei gutem Hinhören – wenn nicht gerade eine Tram durchrattert – ertönen sogar leise Orgelklänge durch die Scheiben.

Die von Keller eingesetzte Technologie macht es so möglich, dass die Komponistin Chiyoko Szlavnics dieser Tage ein Stück komponiert für dieses Instrument und zwar von ihrer Wohnung in Berlin aus. Die Dozenten der Hochschule für Musik FHNW/Musik-Akademie Basel, Johannes Keller und Johannes Walter arbeiten mit Klassen aus den Instituten Klassik/sonicspacebasel, Jazz und Schola Cantorum Basiliensis – im Distanzmodus – ebenfalls mit dem computergesteuerten Instrument.
Kaum fertig programmiert wird die Orgel schon von namhaften Musiker*innen von nah und fern nachgefragt.

Die Rekonstruktion des Arciorgano zusammen mit Fleig Orgelbau, Basel wurde im Rahmen eines KTI-Projekts zwischen 2015 und 2017 ermöglicht.
Das laufende Forschungsprojekt Vicentino 21 mit einer Laufzeit vom Januar 2020 bis Dezember 2024 wird vom SNF finanziert.


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