15.4.2024 | Hochschule für Angewandte Psychologie

Digitalisierung in der Industrie: Der Mensch als Erfolgsfaktor

Bei der Digitalisierung in der Industrie muss der Mensch im Zentrum stehen. Dies zeigt die Expert*innengruppe Industrie 4.0 der Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) in einem kürzlich veröffentlichten Beitrag auf.

Die Digitalisierung verändert die Rolle der Menschen in Industrieprozessen. Wie können digitale Systeme gestaltet werden, dass sie Produktivität und Effizienz steigern und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit der Mitarbeitenden erhalten oder sogar erhöhen? Spannende Einblicke dazu bietet der Artikel der SATW Expert*innengruppe Industrie 4.0, in der die Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW durch Arbeits- und Organisationspsychologe Prof. Dr. Toni Wäfler vertreten ist.

Die Synergie von Mensch und Technik

Eine humanzentrierte Digitalisierung zielt nicht darauf ab, Menschen nachzuahmen oder zu ersetzen. Vielmehr geht es um die synergetische Verbindung von Mensch und Technik. Digitale Technologien sollen die menschliche Leistungsfähigkeit unterstützen und erweitern. Damit dies gelingt, sind für Mitarbeitende im Arbeitsumfeld drei Voraussetzungen entscheidend: erlebte Sinnhaftigkeit, erlebte Verantwortung und Feedback.

Mit der zunehmenden Vernetzung steigt das Risiko von (Teil-)Ausfällen in Lieferketten. Daher ist es wichtig, dass Prozesse und Systeme widerstandsfähig gegenüber Fehlern, Veränderungen oder Cyberangriffen gestaltet werden. Menschen können dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. Die Digitalisierung sollte so erfolgen, dass Menschen Situationen rechtzeitig erkennen und richtig einschätzen können, und Handlungsspielräume haben, um notwendige Massnahmen zu ergreifen. Eine humanzentrierte Digitalisierung fördert somit auch die Resilienz.

Das Thema im FHNW-Kontext

Auch die Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Mensch, Resilienz und Digitalisierung gewinnbringend verbinden lassen. «Der Artikel der SATW beschreibt die Essenz der Fragestellungen, mit denen wir uns im Hochschulkontext befassen – sei es in der Forschung oder mit unseren Praxispartnern», sagt Prof. Dr. Toni Wäfler, Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie.