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Contrapunto – digital improvisieren an der Schnittstelle von Theorie und Praxis

Lehrfondsprojekt der Hochschule für Musik FHNW

Contrapunto alla mente ist eine Singtechnik aus der Renaissance: Aufgeschrieben wurden nur die wichtigsten Noten, beim Singen wurde improvisiert. Angesichts der Bevorzugung detaillierter schriftlicher Kompositionen wurde diese Praxis bis in jüngste Zeit kaum beachtet. Heute ist sie ein wichtiger Baustein für das Verständnis alter Musikkulturen und spielt eine wichtige Rolle an der Schnittstelle von Musiktheorie und -praxis: Anhand des Contrapunto schulen Musiker*innen allgemeine praktische Fähigkeiten wie das gleichzeitige Singen, Spielen und Zuhören, ihre innere Klangvorstellung sowie das Improvisieren.

David Mesquita, Dozent für Gehörbildung und Florian Vogt, Dozent für Theorie der Alten Musik an der Schola Cantorum Basiliensis der Hochschule für Musik FHNW haben im Rahmen eines Lehrfondsprojektes gemeinsam mit ihrem Team das online-Portal «Contrapunto – Singing upon the (note-)book» aufgebaut, um praktisches Wissen zum improvisierten Kontrapunkt zu bündeln und zugleich Tutorials zur Verfügung zu stellen. Die beiden Projektleiter erklären dabei verschiedene Techniken der improvisierten Mehrstimmigkeit und geben konkrete Anweisungen, um die eigenen Fertigkeiten von leicht bis schwer auszubauen. Die Videos wurden mit professionellen Sänger*innen und einer Posaunistin in einer Kirche aufgenommen und auf einem ins Portal integrierten Player so aufbereitet, dass Studierende auch ihre eigene Stimme aufnehmen, mit weiteren Stimmen ergänzen, den Player online mit anderen Personen teilen oder die Aufnahme an ihre Dozierenden weiterleiten können. Während der Pandemie wurde das Portal in den regulären Unterricht eingebaut und von den Studierenden dankbar aufgenommen.

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