Privatschulen in der Berufsbildung (PriVet)
Das Forschungsprojekt «Privatschulen in der Berufsbildung» untersucht erstmals die Rolle kostenpflichtiger Privatschulen im Schweizer Berufsbildungssystem und analysiert ihre Online-Selbstdarstellungen. Es leistet damit Pionierarbeit zur Privatisierung und Ökonomisierung der Berufsbildung.
Forschungsfeld: Schulentwicklung
Hochschule: Pädagogische Hochschule FHNW/Institut Sekundarstufe I und II
Förderung: Schweizerischer Nationalfond, Avenira Stiftung, FAG Basel
Laufzeit: 1.11.2025 - 31.3.2027
Volumen: CHF 125 500
Projektleitung: Dr. phil. Luca Preite, Institut Sekundarstufe I und II
Projektteam: Simona Gmür, Jana Lindner
Das bildungswissenschaftliche Forschungsprojekt «Privatschulen in der Berufsbildung» untersucht das bislang wenig beachtete Phänomen einer privatschulisch organisierten kostenpflichtigen Berufsausbildung in der Schweiz. Rund zehn Prozent der Lernenden in den Bereichen Kaufmann/-frau EFZ, Informatik EFZ sowie Berufsmaturität absolvieren ihre Ausbildung an Privatschulen – ohne schulische oder betriebliche Zulassungskriterien, allein gegen Bezahlung von Schulgebühren. Diese Entwicklung stellt eine Herausforderung für das duale Berufsbildungssystem dar und wirft Fragen nach sozialer Selektion, Chancengerechtigkeit und Ökonomisierung auf. Ziel des Projekts ist es, die (Online) Selbstdarstellungen dieser Privatschulen (z. B. Bildungswerbung, Webseiten) als öffentlich zugängliche Sekundärdaten in Anlehnung an die thematische Analyse nach Braun und Clark zu analysieren. Dies mit dem Ziel, sowohl die Positionierungspraktiken als auch die Rolle und Funktion dieser Privatschulen im Schweizer (Berufs-)Bildungssystem qualitativ zu rekonstruieren. Das Projekt mit der Zeitdauer von einem Jahr (September 2025 bis August 2026) liefert Pionierarbeit im Bereich der Berufsbildungsforschung zur Privatisierung und Ökonomisierung mit hoher Relevanz für Bildungspolitik und internationale Forschung.

