Prof. Dr. Claudia Schmellentin Britz

    Leiterin Institut Sekundarstufe I und II Pädagogische Hochschule FHNW

    Arbeits- und Forschungsschwerpunkte

    • Sprachbewusster (Fach-)Unterricht
    • (Sprach-)didaktische Strukturierung von Lese- und Verstehensprozessen
    • Professionsorientierte Sprachwissenschaft
    • Grammatik- und Rechtschreibdidaktik
    • Deutsch als Zweitsprache
    • Bildungsstandards
    • Aufgabenentwicklung.

    Claudia Schmellentin ist Sprachwissenschafterin und Sprachdidaktikerin. Sie ist Mitautorin des Sprachlehrmittels «Die Sprachstarken» sowie Beraterin zur sprachbewussten Gestaltung ausgewählter Lehrmittel des Lehrmittelverlags Zürich. Sie ist Leiterin verschiedener Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Zudem ist sie Vertreterin der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren im Rat für deutsche Rechtschreibung.

    Berufliche Tätigkeiten

    Seit 2022
    Leiterin Institut Sekundarstufe I und II, Pädagogische Hochschule FHNW
    2021– 2022
    2009 – 2022
    Leiterin der Professur «Deutschdidaktik und ihre Disziplinen» am Institut Sek I & II der PH FHNW
    2005 – 2009
    Professorin für Linguistik und Deutschdidaktik an der PH der FHNW (Institut Sek I) sowie Projektleiterin am Zentrum Lesen (Institut Forschung und Entwicklung)
    2004 – 2005
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte an der PHZH.
    2000 – 2005
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Nationalfondsprojekt «Grundlagen der Grammatik des Rumantsch Grischun» der Universität Freiburg
    1999 – 2002
    Assistentin an der Universität Zürich (Prof. Dr. Horst Sitta)
    1990 – 1994
    Lehrerin an den Primarschulen Zuoz und Guarda sowie Unterricht an den Sekundar- und Realschulen Samedan und Zuoz

    Berufsausbildung

    1994 – 2000
    Studium an der Universität Zürich: Germanistische Sprach- und Literaturwissenschaft, Rätoromanische Sprach- und Literaturwissenschaft, Allg. Didaktik
    1985 – 1990
    Lehrer- und Lehrerinnenseminar in Samedan und Chur

    Qualifikationen

    2004
    Promotion in germanistischer Sprachwissenschaft (Uni Zürich): «Die Extraktion von Präpositionalattributen. Eine Untersuchung zum Verhältnis von Grammatik und Pragmatik» (siehe auch Publikationen)
    2000
    Lizentiat in Germanistik an der Universität Zürich. Lizentiatsarbeit: «Die Extraktion präpositionaler Attribute aus der DP»
    1990
    PrimarlehrerInnenpatent

    Supervision von jungen Forschenden

    Seit 2019
    Mentorin im Programm «Réseau romand de mentoring pour femmes.
    Seit 2017
    Mitglied des Kernteams des Forschungsnetzwerks Schulsprachdidaktik –
    nets | résco – Réseau de recherche en didactique de la langue de scolarisation.

    Experte tätigkeit

    2018 – 2019
    Gutachterin bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
    Seit 2017
    EDK-Anerkennungskommission von Lehrdiplomen für Maturitätsschulen
    Seit 2016
    Konzeption und Begutachtung Sprachbewusstheit für das Lehrmittel NaTech sowie Beraterin beim Lehrmittel Connectet (Lehrmittelverlags Zürich)
    Seit 2014
    Reviewerin in verschiedenen Publikationsorganen und für Konferenzen
    2011
    Gutachten zu Sprachbewusstheit für «Staatsbürgerschaftsprüfung» Kt. Aargau
    Gutachten Orientierungsarbeiten Deutsch (BS, BL, SO)

    Aktive Mitgliedschaften

    Seit 2013
    Symposion Deutschdidaktik: Mitglied im Vorbereitungsausschuss des Symposion Deutschdidaktik 2012 (Augsburg), 2014 (Basel), 2016 (Ludwigsburg), 2018 (Hamburg)
    2013 – 2018
    Mitglied der Planungsgruppe «Cohep-Tagung Fachdidaktiken» (seit 2015 Swissuniversities-Tagung).
    Planungsverantwortung und Mitglied der Konzeptgruppe Durchführung Fachdidaktiktagung Swissuniversities an der FHNW (Brugg/Windisch) vom 19. Januar 2017
    Seit 2006
    Mitglied des Rats für Deutsche Rechtschreibung (Vertreterin der EDK)
    2004 – 2008
    Mitglied im Vorstand der schweizerischen Vereinigung ‹Forum Deutschdidaktik›

    Publikationen

    Referate (Auswahl)

    HistText – Leseverstehensprozesse (2021 - 2024)

    Historisches Wissen wird in hohem Mass mithilfe von Texten vermittelt und angeeignet. Die Anforderungen, die die Geschichtstexte an die literalen Kompetenzen der Jugendlichen stellen, übersteigen jedoch häufig die vorhandenen Kompetenzen. In verschiedenen Studien wurde in den letzten Jahren versucht, der Diskrepanz von vorhandenen und fürs Lernen notwendigen literalen Kompetenzen durch Textanpassungen zu begegnen. Die Wirksamkeit dieser rein textseitigen Massnahmen ist jedoch meist eher mittelmässig.

    Ziel dieses SNF-Projektes ist es, empirisch fundiertes Wissen darüber zu generieren, wie Leseverstehensprozesse auf der Sekundarstufe I im Fach Geschichte lesedidaktisch unterstützt werden können und so das historische Lernen mit Texten allen Schülerinnen und Schülern zugänglich gemacht wird. Mit diesem Projekt wird nach dem lesedidaktischen Potenzial zur Verbesserung der Leseverstehensleistungen gefragt. Mehr zum Projekt

    «Roter Faden» im Deutschunterricht von Klasse 2 bis 10 – Südtirol

    Im Auftrag der Deutschen Bildungsdirektion der Provinz Bozen wird die Entwicklung eines roten Fadens für den Deutschunterricht an den Schulen Südtirols wissenschaftlich begleitet. Dieser weist auf didaktische Konzepte zur Sprachförderung in heterogenen Kontexten hin und macht Empfehlungen zur curricularen Strukturierung der Lernbereiche Rechtschreibung und Grammatik.

    Ziel des roten Fadens ist, eine Grundlage für den sprachbewussten Unterricht und für die integrierte Sprachförderung sowie den Lehrpersonen Orientierung bei der Unterrichtsplanung und der Prioritätensetzung zu geben.

    Sprachbewusste Gestaltung des Lehrmittels NaTech 7 – 9 (seit 2016)

    Im Auftrag des Lehrmittelverlags Zürich wird ein Konzept zur sprachbewussten Gestaltung des Lehrmittels NaTech 7 – 9 entwickelt sowie durch Unterstützung des Autorenteams umgesetzt.

    Textverstehen in den naturwissenschaftlichen Schulfächern (2013 – 2016)

    Sprache nimmt im Unterricht insofern eine besondere Position ein, als sie nicht nur im Fach Deutsch zentral ist, sondern auch in den Sachfächern als Medium der Vermittlung fungiert. In der Tat sind gute Sprachfähigkeiten wichtig, um auch dem Unterricht in den Sachfächern folgen zu können. Immer deutlicher wird aber, dass die in den Sachfächern verwendeten Texte gerade für schwächere Leserinnen und Leser eine Hürde darstellen.

    Das vom schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierte Projekt versucht in einem ersten Schritt herauszufinden, welche Textmerkmale von Naturwissenschaftslehrmitteln für Jugendliche der Sekundarstufe I zu Verstehensschwierigkeiten führen (n=200). In einem zweiten Schritt werden solche Stellen umformuliert bzw. das Lesen angeleitet. Diese Änderungen werden im dritten Schritt daraufhin überprüft, ob sie tatsächlich das Textverstehen verbessern.

    Fachkonzept «Integrierte Sprachförderung auf der Kindergarten- und Primarstufe» (2017)

    Im Auftrag des Volksschulamts des Kantons Zürich hat das Zentrum Lesen und die Prof. Deutschdidaktik (ISek) in Kooperation mit der PH Zürich ein Fachkonzept «Integrierte Sprachförderung auf der Kindergarten- und Primarstufe» entwickelt. Das Konzept bietet Regelklassenlehrpersonen Informationen und Umsetzungshilfen zu den Grundlagen einer umfassenden und integrierten Sprachförderung, welche Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Zweitsprache, mit besonderem Sprachförderbedarf oder besonderer Sprachbegabung berücksichtigt. Es ermöglicht den Schulhausteams, eine integrierte Sprachförderung stufen- und fachübergreifend zu planen, durchzuführen und zu reflektieren. Zudem bietet es den Schulhausteams Grundlagen, um eine differenzierte Entscheidung darüber treffen zu können, welche Sprachlernbereiche und -aspekte sie in vertiefenden Weiterbildungen aufgreifen wollen.

    Der Download-Link für dieses Konzept wird auf dem Blog des Zentrums Lesen zentrumlesen.ch aufgeschaltet.

    Die Sprachstarken Erarbeitung der Kapitel «Grammatik und Rechtschreibung» (2009 – 2016)

    «Die Sprachstarken» sind ein umfassendes Sprachlehrmittel für die Volksschule. Ein Team aus Fachdidaktikern und Primarlehrpersonen hat in den letzten Jahren dieses Lehrwerk für die Klassen 26 entwickelt. Aufgrund des grossen Anklangs, das das Lehrwerk in der Schulpraxis und bei den Bildungsbehörden in kurzer Zeit gefunden hat, werden zur Zeit die drei Folgebände für die Klassen 79 mit der gleichen Projektleitung und einem Team von Lehrpersonen der verschiedenen Niveaustufen und Fachdidaktikerinnen entwickelt. Am Ende dieses grossen Entwicklungsprojekts wird ein umfassendes Sprachlehrmittel für die Schweizer Volksschulen vorliegen, das einen kompetenz- und förderorientierten Sprachunterricht ermöglicht.

    Mit den Kapiteln «Grammatik» und «Rechtschreibung» sollen fachwissenschaftlich und -didaktisch fundierte Aufgaben entwickelt werden, mithilfe derer umfassende Grammatik- und Rechtschreibkompetenzen gefördert werden können. So werden neben differenzierenden isolierten Übungen, in denen Teilfertigkeiten systematisch geübt werden, auch Aufgaben angeboten, die zur Reflexion von sprachlichen Phänomenen und Normen sowie zur Erforschung sprachlicher Strukturen herausfordern. Ein differenziertes Fremd- und Selbstbeurteilungskonzept mit Kompetenzbeschreibungen, Beurteilungsinstrumenten und dazu passenden Aufgaben unterstützen das Beobachten und Beurteilen der Lernprozesse.

    Fachlernen und Sprache (2010 – 2013)

    Im Auftrag der Erzeihungsdepartemente der Kantone des Bildungsraums Nordwestschweiz werden mit dem Projekt «Fachlernen und Sprache» folgende Ziele verfolgt: Die Lehrpersonen sollen die Schülerinnen und Schüler bezüglich des Fachlernens auch sprachlich unterstützen können. Mit anderen Worten: Die Lehrpersonen müssen um sprachliche Hindernisse auf dem Weg zum Fachlernen wissen. Lernende mit Schwächen im sprachlichen Bereich, insbesondere auch die Jungen oder Lernende mit Deutsch als Zweitsprache, sollen dadurch nicht länger auch in ihrem fachlichen Lernen beeinträchtigt sein. Die Lehrpersonen sollen für die sprachliche Unterstützung der Schülerinnen und Schüler in einer Weise mit Werkzeugen und Hilfsmitteln ausgestattet werden (z.B. mit sprachlich aufgearbeiteten Texten und Aufgaben in Lehrmitteln), die es erlaubt, diese Aufgabe wahrzunehmen ohne von einer Fachlehrkraft zu einer Deutschlehrkraft mutieren zu müssen. Dafür werden Empfehlungen für die Lehrmittel- und Lehrplanentwicklung sowie für die Lehrmittelevaluation entwickelt. Dadurch sollen Fachlehrmittel und Fachlehrpläne aller Fächer und Unterrichtsstufen im Hinblick auf Sprache sensibler gestaltet werden. In einem zweiten Teilprojekt werden die «Sprachprofile für die Volksschule» der Bildungsdirektion BS überarbeitet.

    Um exemplarisch aufzuzeigen, wie die entwickelten Instrumente in der Unterrichtspraxis konkretisiert werden können, soll in einem weiteren Schritt eine Vertiefung für die naturwissenschaftlichen Fächer der Sekundarstufe I entwickelt werden. Schliesslich sollen die entwickelten Instrumente und Hilfsmittel in der Praxis Anwendung finden. Darauf ist der dritte Teil ausgerichtet.

    Deutsch als Zweitsprache (Sprachgewandt 2) (2010 – 2012)

    Im Auftrag der Bildungsdirektion Kanton Zürich Volksschulamt wird ein Sprachstandsinstrumentarium für Deutsch als Zweitsprache mit folgendem Ziel entwickelt: Erhebung des Sprachstands von Lernenden nichtdeutscher Erstsprache auf der Primar- und der Sekundarstufe I. Es soll zudem als Grundlage für eine transparente Zuweisung zu bzw. Entlastung von DaZ-Unterricht dienen.

    HarmoS – Deutsch als Erstsprache (2005 – 2009)

    Die Pädagogische Hochschule FHNW ist am HarmoS-Konsortium Schulsprache beteiligt. Sie hat den Lead für das Gesamtprojekt in der sog. 2. Phase inne. Das von der EDK beauftragte Konsortium entwickelt, gestützt auf progressive Kompetenzniveaus, ein Kompetenzmodell für das Fach Schulsprache. Dieses Modell und die Kompetenzniveaus, welche auf nationaler Ebene validiert werden, sollen der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) die Festlegung von Mindestbildungsstandards ermöglichen. Zielsetzung: Theoretische Erarbeitung und Entwicklung eines Kompetenzmodells für die Erstsprache (lokale Schulsprache). Es bestimmt progressive Kompetenzstufen, die auf drei Schlüsselperioden innerhalb des Gesamtschulzeit ausgerichtet sind: am Ende des 2. Jahres, am Ende des 6. Jahres, am Ende des 9. Jahres.

    Weitere Projekte der FHNW finden Sie im Institutional Repository FHNW (IRF).