Karrierestart mit klarer Ausrichtung
Michèle Mindach begann ihre Laufbahn mit einer dreijährigen Lehre als Chemielaborantin und berufsbegleitender Berufsmatura. Doch Michèles Interesse an den chemischen Prozessen war so gross, dass sie sich für ein Studium an der Hochschule für Life Sciences FHNW entschied: einem Bachelor in Life Sciences mit Vertiefung in Chemie, gefolgt von einem Master in Life Sciences mit der Spezialisierung Molecular Technologies. Von Beginn an war Michèles Ziel klar, sie wollte in der analytischen Chemie Fuss fassen und ihre Expertise in diesem Bereich kontinuierlich ausbauen.
Auslandserfahrung als Karrieresprungbrett
Während ihres Masterstudiums stand Michèle vor einer wichtigen Entscheidung: Sie wusste, dass praktische Erfahrungen und internationale Qualifikationen in der modernen Arbeitswelt immer wichtiger werden. Der Gedanke an einen Auslandsaufenthalt reizte sie, doch sie fragte sich auch, ob sich dieser Schritt wirklich auszahlen würde und welche Herausforderungen dieser mit sich bringen könnte.
Mut zur Veränderung in Schweden
Michèle entschloss sich, es auszuprobieren und verbrachte einen Teil ihres Masterstudiums an der Linköping University in Schweden. Dort arbeitete sie an ihrer Masterarbeit, die die Entwicklung einer validierten GC-MS-Methode zur forensischen Analyse von Cannabis-Harz umfasste. Die GC-MS-Methode (Gaschromatographie-Massenspektrometrie) ist eine analytische Technik zur Trennung, Identifizierung und Quantifizierung von chemischen Verbindungen in Proben. Sie kombiniert Gaschromatographie (GC), die Substanzen trennt, mit Massenspektrometrie (MS), die die Masse und Struktur der getrennten Moleküle bestimmt. Eine solche Analyse kann dazu beitragen, unterschiedliche Cannabis-Harze miteinander zu vergleichen und deren Zusammengehörigkeit zu untersuchen. Dabei werden die einzelnen Bestandteile zuerst in einem Gaschromatographen voneinander getrennt und anschliessend in einem Massenspektrometer identifiziert und quantifiziert.
Diese Arbeit eröffnete ihr nicht nur neue wissenschaftliche Horizonte und Einblicke in neue Themengebiete, sondern forderte sie auch in sprachlicher und kultureller Hinsicht. Ihre Englischkenntnisse vertieften sich, und sie lernte zusätzlich Schwedisch. Gleichzeitig bot ihr der Austausch mit internationalen Kolleg*innen wertvolle Einblicke in verschiedene wissenschaftliche Ansätze.
Der Karrieresprung nach dem Studium
Der Auslandsaufenthalt zahlte sich für Michèle aus. Die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten öffneten ihr die Tür zu renommierten Unternehmen. Nach ihrem Masterabschluss begann sie bei Bachem in Bubendorf als Project Chemist und sammelte wichtige Erfahrungen im GMP-Bereich ("Good Manufacturing Practice").
Später wechselte sie zu Carbogen Amcis AG in Aarau, wo sie heute als Senior Chemist QC&A tätig ist. QC&A steht für "Quality Control and Analytics" und umfasst die Überprüfung der Produktqualität. In ihrer aktuellen Position leitet sie verschiedene Kund*innenprojekte und fungiert als zentrale Schnittstelle zwischen Kund*innen, Labor, Quality Assurance (QA) und Regulatory Affairs (RA).
Ihre Auslandserfahrung erweist sich als wertvoller Vorteil in ihrer Karriereentwicklung. „Ich bin überzeugt, dass dieser Schritt wesentlich zu meinem beruflichen Erfolg beigetragen hat“, erklärt Michèle und empfiehlt Studierenden, die Möglichkeit eines Auslandsaufenthalts unbedingt zu nutzen.
